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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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war. Die Wirkung der Medikamente, die er bekommen hatte, ließ allmählich nach, zurück blieben ein allgemeines Elend und ein übler Geschmack im Mund des jungen Mannes. Und er war viel dünner als vorher.
    Daniels Blick huschte zwischen Kompi und Vorsitzendem hin und her. Er blinzelte immer wieder, schüttelte den Kopf und versuchte zu begreifen, was um ihn herum geschah. Dankbar nippte er an einem Glas Fruchtsaft, nahm Elektrolyte und Zucker auf. Vermutlich wunderte er sich darüber, noch am Leben zu sein.
    Als der Kompi mit den Erklärungen fertig war, stammelte Daniel: »Und ... und was passiert jetzt mit mir?«
    »Kommt darauf an. Du hast dich bereits als große Blamage erwiesen.« Bei diesen Worten zuckte Daniel zusammen. »Die Frage lautet: Können wir noch etwas mit dir anfangen, oder müssen wir dich ausrangieren? Mir wäre es lieber, nicht mit einem anderen Kandidaten von vorn beginnen zu müs- sen. Aber ich habe auch keine Lust, noch einmal Zeit mit dir zu verlieren, wenn dir dies alles keine Lehre gewesen ist.«
    »Es ist mir eine Lehre gewesen!«
    Basil musterte den ängstlichen jungen Mann und fragte sich, welche Albträume er im Schlaf erlebt hatte. »Bitte, lassen Sie mich hier raus.«
    »Leicht gesagt. Aber hast du dich grundlegend geändert?
    Hast du deinen Platz in der Hanse begriffen?« Basils Stimme war so scharf wie ein Skalpell. »Wenn du uns erneut mit deiner Widerspenstigkeit zwingst, dich aus dem Verkehr zu ziehen, verwandeln wir dich in Dünger für einen Kolonialplaneten. Warum Energie für ein Lebenserhaltungssystem verschwenden?«
    »Nein! Ich werde mich fügen. Das verspreche ich!«
    Basil sah Daniel in die Augen. Der junge Mann war in eine Aura der Angst gehüllt.
    »Kannst du ein besserer König sein als Peter?«
    Daniel schluckte und nahm seinen ganzen Mut zusammen. »Ich kann die richtige Art von König sein. Er hatte seine Chance. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Du bist an der Reihe, wenn ich es sage.«
    »Dann sagen Sie es, Vorsitzender. Bitte.« Daniels Lippen bebten. »Bitte töten Sie mich nicht. Ich möchte ein Prinz sein - der Prinz.«
    »Ich suche nicht nach einem Prinzen, Daniel.« Basil ging ums Bett herum.
    »Ich brauche einen neuen König.«
    »Ich verfüge über die notwendigen Lehrprogramme, Vorsitzender Wenzeslas«, warf OX ein. »Nötig ist nur die Kooperation meines Schülers.« Basil bedachte den Kompi mit einem verärgerten Blick. »Du solltest nicht zu sehr von dir eingenommen sein, OX. Immerhin hast du auch Peter unterrichtet.«
    Daniel sah zu dem Kompi, den er zuvor gehasst hatte. »Ich verspreche, dass ich alles tun werde, was OX mir sagt! Ganz bestimmt!«
    Die völlige Kapitulation des jungen Mannes und seine Versprechen waren ein gutes Zeichen - Peter hatte nie eine derartige Unterwürfigkeit gezeigt, nicht einmal ganz zu Anfang. Als Daniel zu wimmern begann, runzelte der Vorsitzende die Stirn. »Hör auf damit. Das ist nicht sehr königlich.«
    Daniel saß steif auf dem Bett und zitterte erneut. In einigen Tagen sollte er wieder gehen können. Er fasste sich und erinnerte sich an die Dinge, die OX
    ihn gelehrt hatte.
    Basil nickte anerkennend und wandte sich mit einem Lächeln an Pellidor und Cain. »In Ordnung, Daniel«, sagte er zufrieden. »Du hast mich überzeugt.«

71 OS IRA'H
    Ein vom Flüsterpalast geschicktes Kampfboot mit neunundvierzig Ildiranern erreichte Dobro. Der Kurier bat um ein Gespräch mit dem Designierten, ohne zu spezifizieren, ob er Daro'h oder Udru'h meinte. Ildiraner und befreite Menschen waren zum Raumhafen gekommen, um das Geschehen zu beobachten.
    Der Kurier ließ den Blick über die Versammelten schweifen und erkannte das Mischlingsmädchen. »Der Weise Imperator möchte, dass auch Osira'h meine Worte hört.«
    Knapp eine Stunde später trafen sie sich in der privaten Residenz des neuen Designierten, und dort überbrachte der Kurier seine Botschaft. »Die Hydroger sind mit ihren Forderungen nach Ildira zurückgekehrt. Adar Zan'nh wird zur Erde fliegen und der Hanse ildiranische Kriegsschiffe an- bieten. Er wird behaupten, den Menschen damit helfen zu wollen.«
    »Und stimmt das nicht?«, fragte Udru'h.
    »Es steht mir nicht zu, darüber zu befinden. Die meisten Kriegsschiffe der Solaren Marine sind nach Ildira zurückbeordert worden und bereiten sich auf einen großen Einsatz vor.«
    Osira'h hörte mit stummem Zorn zu und fühlte ihr Herz von einem Messer der Enttäuschung durchbohrt. Am liebsten hätte sie geweint, weil ihr

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