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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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aus. »Ich schätze, er lernt von seinem Lehrer.« OX wiederholte die Erklärung, aber Pellidor blieb skeptisch. »Ich bringe Prinz Daniel in sein Quartier zurück. Er muss sich vorbereiten.« Er schob Daniel zur Tür, wo zwei Assistenten den jungen Mann an den Armen ergriffen und wegführten. OX folgte ihnen.
    Der Sonderbeauftragte stand noch immer nahe beim königlichen Paar und sprach mit leiser Stimme. »Wie geht es dem ungeborenen Kind?«, fragte er und betrachtete Estarras Bauch.
    Peter blieb kühl und gab sich unwissend. Pellidor würde nie zugeben, dass das Essen der Königin mit dem Medikament versetzt worden war. »Es geht ihm prächtig.«
    Pellidor ließ die Maske fallen. »Sie haben Ihre Rolle lange genug gespielt, König Peter. Erwarten Sie keine täglichen Berichte mehr von Captain McCammon. Das hört auf. Der Vorsitzende hat bereits ein Bankett angekündigt, bei dem er unseren geliebten Prinzen Daniel der Öffentlichkeit vorstellen wird. Sie und die Königin können sich kurz danach ... in den Ruhestand zurückziehen.«
    Peter maß ihn mit einem durchdringenden Blick. »Warum weisen Sie uns darauf hin? Warum diese Warnung?«
    »Weil Sie absolut nichts dagegen tun können.« Pellidor lächelte und verließ die königlichen Gemächer.
    Peter zweifelte nicht daran, dass der Vorsitzende bei der ersten sich bietenden Gelegenheit versuchen würde, ihn und Estarra umzubringen. Basil bedrohte Peter schon seit Jahren und ärgerte sich darüber, dass er keine so leicht zu führende Marionette war wie der Alte König Frederick. Als die Lage der Menschheit immer schlimmer wurde, hatte sich Peter erhofft, dass die Umstände eine Zusammenarbeit mit dem König verlangten.
    Doch davon wollte Basil nichts wissen. Aufgrund seiner Antipathie gegenüber allen, die sich seinen Forderungen widersetzten, war er nicht in der Lage, irgendwelche Vorschläge von Peter zu akzeptieren. Die richtigen Entscheidungen, die Peter in Hinsicht auf die Revolte der Soldaten-Kompis getroffen hatte, wiesen deutlich darauf hin. Basil Wenzeslas war wie ein tollwütiger Hund, der eingeschläfert werden musste, bevor er - und der Einfaltspinsel namens Daniel - noch mehr Schaden anrichten konnte. Nachdem Pellidor gegangen war, saßen Peter und Estarra stumm da, davon überzeugt, dass man sie beobachtete. Mit Handzeichen und geflüsterten Worten teilte Peter seiner Frau mit: »Daniel hat kein Rückgrat, kein Gewissen. Welche Art von König wäre er?«
    »Genau die Art, die sich der Vorsitzende wünscht.«
    Daniel würde sich aus Furcht vor Wenzeslas allen Anweisungen fügen.
    »Hier geht es um mehr, als nur darum, dass wir mit dem Leben davon kommen, Estarra. Basil ist bereits mit so vielen Ungeheuerlichkeiten durchgekommen. Wer weiß, was passiert, wenn ihn niemand in seine Schranken weist ... Es könnte das Ende der Menschheit sein, ausgelöscht von inneren und äußeren Feinden. Ich kann nicht zulassen, dass so etwas geschieht.«
    Estarra gab ihm einen Kuss und sprach laut. Es war ihr gleich, ob jemand zuhörte. »Dann bist du ein wahrer König.«

89 DAVLIN LOTZE
    »Was sind wir doch für ein seltsamer Haufen«, murmelte Davlin Lotze.
    Viele unterschiedliche Gruppen waren auf die Klikiss-Welt Llaro gekommen, doch die Kolonie funktionierte erstaunlich gut. Die Flüchtlinge von Crenna waren froh, nach dem Erlöschen ihrer Sonne eine neue Heimat zu haben. Für zwei Überlebende einer vernichteten Kolonie, ein Mädchen und einen alten Mann, gab es keinen anderen Ort, an dem sie sich niederlassen konnten. Die Roamer, de facto Kriegsgefangene, wünschten sich, zu ihren Clans zurückkehren zu können, und die Soldaten der TVF wollten wieder zur Erde. Nach dem Aufstand der Soldaten-Kompis, hatte die Terranische Verteidigungsflotte den größten Teil ihres Kontingents auf Llaro zurückgezogen, wodurch sich die übrig gebliebenen Soldaten noch einsamer und isolierter fühlten.
    Davlin gab sich alle Mühe, unauffällig zu bleiben. Hier gab es eine Chance für ihn, ein ruhiges Leben zu führen, ohne wieder für die Hanse arbeiten zu müssen.
    »Wie lautete Ihr Name?« Roberto Clarin wischte sich mit dem Handrücken Schweiß von der Stirn und setzte dann das Schaufeln dort. Der dickbäuchige Roamer scheute nicht vor harter Arbeit zurück, und die anderen auch nicht, soweit Davlin das feststellen konnte.
    »Alexander Nemo.« Diesen falschen Namen hatte er gewählt.
    Clarin wölbte die Brauen. »Nemo? Wie in dem Roman von Jules Verne?«
    »Es ist das

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