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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sich die Hanse, wann die von den Kompis übernommenen Schiffe die Erde angreifen würden. Oder waren die Soldaten-Kompis fortgeflogen, ohne die Absicht, irgendwann zurückzukehren? Gab es tatsächlich ein Bündnis zwischen ihnen und den Klikiss-Robotern?
    In einem abgetrennten Bereich des Platzes stand das kleine Kugelschiff der Hydroger, umgeben von Zelten, Ausrüstungsschuppen, Analysestationen und provisorischen Büros. Die Untersuchungen gingen Tag und Nacht weiter, auch ohne Dr. Swendsen. Nach der Abenddämmerung traten Peter und Estarra oft auf den Balkon und beobachteten unten das von Scheinwerfern erhellte Geschehen.
    Die Wissenschaftler hatten vor kurzer Zeit herausgefunden, wie man die Energiequelle des Kugelschiffes reaktivierte. Die Bordsysteme waren wieder aktiv geworden, und es schien möglich zu sein, das Transportal an Bord in Betrieb zu nehmen. Allerdings blieb die Bedeutung der Symbolkoordinaten unklar, und niemand wollte riskieren, das Tor zu durchschreiten und sich in der Hochdruckatmosphäre eines Gasriesen wiederzufinden.
    Estarra deutete auf die Wissenschaftler, die sich auf sichere Distanz zurückzogen. »Offenbar steht ein weiterer Test bevor.«
    Die Forscher standen hinter einer Barriere und warteten auf etwas. Plötzlich stieg das Kugelschiff lautlos auf, schwebte wie eine Seifenblase empor. Freude und Hoffnung zeigten sich in Estarras Gesicht.
    »Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung«, sagte Peter. »Aber ein Triebwerk einzuschalten und seine Funk tionsweise zu verstehen - das sind zwei grundsätzlich verschiedene Dinge.«
    »Was ist los?«, erklang eine Stimme hinter ihnen. »Ich will es sehen.« Peter und Estarra drehten sich um. Angesichts der Aufregung über das Experiment und der dumpfen Geräusche von draußen hatten sie nicht gehört, dass jemand hereingekommen war. OX stand neben einem farbenprächtig gekleideten jungen Mann. »Bitte entschuldigen Sie die Störung, König Peter.«
    Prinz Daniel hatte stark abgenommen, und sein einst pausbäckiges Gesicht wirkte jetzt schlaff und teigig. Vermutlich zwang ihn der Vorsitzende, bei Auftritten in der Öffentlichkeit Make-up zu tragen. Der Prinz trat auf den Balkon und beobachtete den kurzen Testflug des kleinen Hydroger-Schiffes. »Wird auch Zeit, dass die Leute dort unten Fortschritte erzielen. Wenn ich König bin, erlaube ich den Wissenschaftlern nicht, sich so viel Zeit zu lassen.«
    Peter fragte sich, warum der Kompi den Prinzen zu ihnen gebracht hatte.
    »Dies ist eine unerwartete ... Ehre, OX. Haben wir dem Vorsitzenden dafür zu danken?«
    »Der Vorsitzende hat mich ausdrücklich angewiesen, Prinz Daniel mit allen Dingen vertraut zu machen, die mit den Pflichten eines Großen Königs in Zusammenhang stehen«, sagte OX mit unschuldig klingender Stimme. »Ich habe erkannt, dass Interaktionen mit dem existierenden König ein wichtiger Punkt in der Bildung des Prinzen sind. Deshalb war keine zusätzliche Erlaubnis nötig.«
    Peter hätte dem Kompi am liebsten zu seiner Rechtfertigung gratuliert. OX wusste genau, was er machte. Er hatte dem König und der Königin die Veränderungen des Prinzen zeigen wollen.
    Daniel klang gelangweilt. »Ich wollte nicht hierherkom men. Nach den Worten des Vorsitzenden bist du nicht unbedingt der beste König.« »Aber ich bin der König.«
    »Nicht mehr lange. Der Vorsitzende sagt, dass du nie aus deinen Fehlern lernst. Deshalb bringt mir OX bei, was ich wissen muss - damit ich dich ersetzen kann.« Daniel zeigte seine kleinen Zähne, beherrschte aber nicht die Kunst eines aufrichtigen Lächelns. »Und ich werde bessere Arbeit leis- ten. Ich kenne jetzt meinen Platz - er ist auf dem Thron. Ich werde alle Anweisungen der Hanse befolgen.«
    Peter wandte den Blick nicht vom Prinzen ab. Er ist noch schlimmer als vorher. »Danke, OX«, wandte er sich an den Kompi. »Dies war sehr lehrreich.«
    Vor der Tür der königlichen Gemächer kam es zu einem Handgemenge, und Pellidor trat mit finsterer Miene an Captain McCammon vorbei. Als der blonde Sonderbeauftragte OX und Daniel sah, schloss er die Hand fest um den Arm des Prinzen.
    Daniel quiekte. »Lassen Sie mich los! Sie dürfen mich nicht anrühren - ich bin der Prinz.«
    »Diese Theorie solltest du besser nicht auf die Probe stellen, Daniel«, sagte Pellidor in einem drohenden Tonfall. Sofort schwieg der Prinz. »Schon besser.« Er richtete einen anklagenden Blick auf Peter und Estarra. »Was macht er hier?«
    Der König breitete die Arme

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