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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ihm Verstärkung geschickt hatte - vielleicht konnten sie Robb retten! -, doch dann empfing er eine unheilvolle Sendung auf der Standardfrequenz der Terranischen Verteidigungsflotte. »Scoutschiff, deaktivieren Sie das Triebwerk. Sie sind unser Gefangener.«
    Conrad bemerkte die Insignien, scannte die ID-Kennung und begriff, dass es sich um Admiral Stromos Manta handelte - ein von den Soldaten-Kompis entführtes Schiff. Er drehte so hart ab, dass ihm die Andruckkräfte fast das Bewusstsein raubten. Dann brachte er das Triebwerk des Scouts auf Volllast und raste fort.
    Die Kugelschiffe nahmen die Verfolgung auf und näherten sich. Blaue Blitze lösten sich von den pyramidenartigen Erweiterungen der Außenhülle. Conrad erinnerte sich an die Übungen, an denen er als junger Soldat teilgenommen hatte, flog ein Ausweichmanöver und kehrte zum Planeten zurück.
    Die großen Kugelschiffe konnten ihren Kurs nicht so schnell anpassen. Conrad erreichte die gegenüberliegende Seite des Gasriesen, als sich Stromos Manta näherte. Jazer-Strahlen blitzten und verfehlten den Scout so knapp, dass die statischen Entladungen die sekundären Systeme über- lasteten. Conrad wünschte sich ein kleineres, schnelleres Schiff.
    Er warf die Vorsicht über Bord und fuhr den ildiranischen Sternenantrieb hoch, noch bevor er das Sonnensystem verlassen hatte. Als er beschleunigte, beschädigte ein weiterer Jazer-Strahl das Normaltriebwerk. Conrad verlor Schub und kam vom Kurs ab, aktivierte aber trotzdem den Sternenantrieb.
    Die beiden Kugelschiffe und der Manta hielten auf die Stelle im All zu, wo sich eben noch der Scout befunden hatte - zu spät.

96 TASIA TAMBLYN
    Langeweile konnte selbst ständiges Entsetzen mildern. Wie in aller Welt hatte Robb dies alles ausgehalten?
    Nach zahllosen Tagen der Gefangenschaft in den Tiefen von Qronha 3 fand Tasia die Monotonie zum Verrücktwerden. Sie konnten nirgendwo hingehen, nichts planen, nicht einmal an die Möglichkeit einer Flucht denken. Sie verschafften sich Bewegung, erzählten Geschichten und er- fanden Spiele mit den wenigen Dingen, die sie hatten. Die meiste Zeit über saßen sie einfach nur zusammen, Stunde um Stunde, Tag um Tag. Es überraschte Tasia, dass sich die Gefangenen noch nicht selbst umgebracht hatten.
    Doch wenn etwas geschah, so war es schlimmer als die Langeweile. Ein Klikiss-Roboter schob seinen käferartigen Körper durch die Membranwand. Smith Keffa wich zurück und schrie voller Angst. Die dunkle Maschine stapfte zielstrebig durch den Raum und richtete ihre roten optischen Sensoren auf EA. »Du bist ein Spion.«
    Der Vorwurf kam völlig unerwartet und war so absurd, dass Tasia laut lachte. »Und du bist ein übergeschnappter Dosenöffner.«
    »Dieser Kompi hat Informationen über unsere hiesigen Aktivitäten gesendet«, fuhr der Roboter fort. »Das können wir nicht länger zulassen.« Trotz ihrer Furcht trat Tasia schützend vor ihren Kompi. »Wie kann EA ein Spion sein? Mit wem könnte er kommunizieren?« Robb ergriff ihren Arm, um sie fortzuziehen, aber sie schüttelte seine Hand ab.
    Der Klikiss zögerte und schien zu überlegen, ob er die Frage ignorieren oder beantworten sollte. »Wir verstehen jetzt die zuvor entdeckten Anomalien. Mikroskopische Über wachungsgeräte wurden unauffällig in harmlose Schaltkreise integriert. Wir nehmen an, dass die Datensammlung zunächst passiv war und vor kurzer Zeit in den aktiven Modus wechselte.«
    »Das ist ... lächerlich.« Tasias Stimme verklang, als sich hinter ihrer Stirn verschiedene Dinge zusammenfügten und plötzlich einen Sinn ergaben. Ihre Vorgesetzten hatten behauptet, nicht zu wissen, wodurch EA beschädigt worden war - angeblich hatten sie den Kompi mit gelöschten Speicherbänken gefunden. Tasia misstraute ihnen und hielt sie durchaus für fähig, EA mit Überwachungsgeräten auszustatten.
    »Ein terranisches Scoutschiff empfing die Signale und erhielt auf diese Weise Informationen über die Stadtsphäre der Hydroger in Qronha 3«, sagte der Klikiss-Roboter. »Woraus folgt, dass der Zuhörer-Kompi eine Gefahr für uns ist.«
    »Eine korrekte Schlussfolgerung«, erwiderte EA. »Nach der Löschung meiner Erinnerungen hat man etwas in mir installiert - es ist wie ein Parasit, den ich nicht identifizieren kann. Ich nehme an, es handelt sich um einen niederenergetischen Rekorder-Transponder, von weißem Rauschern getarnt und kodiert. Ohne die richtigen Geräte sollte so etwas eigentlich nicht entdeckt werden

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