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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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vor dem Cockpit an und trat durch die Außenhüllenmembran, damit der Mann ihn als Menschen erkennen konnte. Er lächelte beruhigend, winkte und hoffte, dass der Mann nicht mit einem Jazer auf ihn schoss. Die Gestalt im Cockpit riss verblüfft die Augen auf.
    Jess kehrte ins Innere seines Schiffes zurück und machte von den Kom-Geräten Gebrauch, die seine Wasserträger installiert hatten. Er öffnete einen direkten Kanal und sendete auf einer der angeblich geheimen TVF- Frequenzen, die die Roamer schon vor einer ganzen Weile entdeckt hatten.
    »Ich meine es nicht böse.«
    Der Mann im Cockpit veränderte die Justierungen seines eigenen Kom-Systems und antwortete auf der gleichen Frequenz. »Ich bin Lieutenant Conrad Brindle, von der Terrani schen Verteidigungsflotte mit einer Erkundungsmission beauftragt. Wer sind Sie? Was machen Sie hier draußen? Und was ist das für ein Schiff? Sind Sie ... ein Mensch?«
    »O ja, ich bin ein Mensch, und noch etwas mehr. Wie kam es zu der Beschädigung Ihres Schiffes, Lieutenant Brindle?«
    »Hydroger griffen an!«
    »Ah, wir haben also den gleichen Feind.«
    »Ich habe die Lage bei Qronha 3 sondiert.« Brindle fragte sich ganz offensichtlich, wie weit er diesem exotischen Fremden trauen durfte, aber er gab seine Zurückhaltung schnell auf. »Die Droger und Klikiss-Roboter haben menschliche Gefangene! Sie halten acht Personen in den Tiefen des Gasriesen als Geiseln.«
    Das klang absurd. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe es auf Videobildern gesehen. Mein Sohn gehört zu den Gefangenen. Wir dachten, er wäre bei der Schlacht von Osquivel gefallen, aber er lebt und befindet sich tief im Innern von Qronha 3!« Brindle schüttelte den Kopf. »Wie soll ich ihn retten?«
    Jess hatte von Qronha 3 gehört, aber dies ergab keinen Sinn. »Warum haben Sie die Situation bei einem Gasriesen im Ildiranischen Reich erkundet? Welches Interesse haben die Tiwis daran?«
    »Wir haben dort sechzig Rammschiffe verloren. Commander Tamblyn führte sie zu einem Angriff gegen die Hydroger, aber sie verschwanden einfach. Ich war beauftragt, nach einem Überwachungssignal Ausschau zu halten.«
    »Commander Tamblyn?«
    »Tasia Tamblyn. Sie bekam den Befehl über den Rammschiff-Einsatz.« Ein Himmelfahrtskommando. Kein Wunder, dass Tasia einen so gefährlichen Auftrag bekam. Die Tiwis hatten sie gewählt, weil sie Roamerin und damit entbehrlich war - auf diese Weise hatten sie Clanmitglieder immer behandelt.
    »Commander Tamblyn ist meine Schwester«, sagte Jess. Der überraschte Brindle musterte Jess in seiner schimmernden weißen Kleidung. »Lebt sie noch? Sagen Sie mir, was mit ihr geschehen ist. Erzählen Sie mir alles.« Brindle schilderte, was er gesehen hatte, und Jess kochte an Bord seines Wental-Schiffes. Wenn Tasia von den Hydrogern gefangen gehalten wurde, musste er sofort etwas unternehmen. »Kommen Sie allein mit der Reparatur Ihres Schiffes klar?«
    »Oh, es war nur ein Streifschuss. Ich habe alles einigermaßen zusammengeflickt und kann mich bald auf den Weg machen. Dass jemand hier aufkreuzt ... Damit habe ich ohnehin nicht gerechnet.«
    Jess rang mit sich selbst. Er hatte die Wentals rufen und sie zu den Gasriesen der Hydroger schicken wollen - alles war bereit. Doch die Droger hatten seine Schwester gefangen genommen, und das veränderte seine Prioritäten. Die Wentals würden die Einzelheiten Cesca mitteilen.
    Er wandte sich noch einmal an den Mann im TVF-Scout. »Wir Roamer sind auf Ihrer Seite, Lieutenant Brindle, auch nach dem, was die Tiwis unseren Clans angetan haben. Wir kämpfen gegen denselben Feind. Kehren Sie zur Erde zurück und sagen Sie das dem Vorsitzenden! Ich breche jetzt auf und rette die Geiseln in Qronha 3.«
    Brindle war überrascht. »Wenn Sie meinen Sohn retten wollen, begleite ich Sie.«
    »Ich suche einen Ort auf, zu dem Sie mir nicht folgen können: die Tiefen eines Gasriesen.«
    »Aber die giftige Atmosphäre und der enorme Druck - es ist unmöglich.« Jess traf Vorbereitungen für den Flug. »Beim Leitstern, dann muss mir eben das Unmögliche gelingen.«

107 NIKKO CHANTYLER
    Es kamen mehr Schiffe nach Charybdis, als Nikko gehofft hatte. So viele Roamer, die bereit waren, Wentals zu den Gasriesen der Hydroger zu bringen! Es schien ziemlich viele Leute zu geben, die einen Groll gegen die Droger hegten. Die Neunankömmlinge kamen mit großer Entschlossenheit zur stürmischen Wasserwelt. Eins stand fest: Wenn dieser Krieg verloren ging, so bestimmt nicht, weil es

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