Von Feuer und Nacht
Flut in den Wolken der Gasriesen aus. Die Droger werden gar nicht wissen, wie ihnen geschieht.« Er lachte.
»Oder vielleicht doch, aber sie werden den Kampf trotzdem verlieren.«
»Die Tiwis haben nicht viel erreicht, als sie bei Osquivel die Droger zum Kampf herausforderten«, sagte Zhett Kellum. »Es wird uns eine Freude sein, ihnen zu zeigen, wie man es richtig macht.«
»Klingt besser als eine Klikiss-Fackel, verdammt«, fügte ihr Vater hinzu.
»Zumindest haben wir noch immer einen Planeten, wenn wir fertig sind!« Kurz vor Sonnenuntergang traf ein weiteres kleines Wen-tal-Schiff ein. Als sich der Nachzügler der Wassergrenze näherte, streckte sich ihm ein dicker Arm des lebenden Ozeans entgegen und formte eine flüssige Landeplattform in sicherer Entfernung von der Felseninsel, auf der die Frachter standen. Das kleine Raumschiff landete sanft auf der silberblauen Plattform. Nikko vermutete sofort, dass sich Sprecherin Peroni an Bord befand, und tatsächlich: Sie trat nach draußen, umhüllt von einem seltsamen Glanz. Nikko seufzte erleichtert. Jetzt konnte sie sich darum kümmern, alles zu organisieren.
Die Roamer versammelten sich. Die meisten von ihnen konnten es gar nicht abwarten, einen wirkungsvollen Schlag gegen die Hydroger zu führen. Cesca Peroni ließ ihren Blick über die vielen Männer und Frauen schweifen, schien sich über die Größe dieser bunt gemischten Streitmacht zu freuen.
»Jess hat mir gerade eine Mitteilung durch die Wentals geduckt. Er will Qronha 3 angreifen - aber das wird nur einer on vielen gleichzeitigen Angriffen sein. Überall im Spiralarm gibt es Gasriesen der Hydroger. Die Wentals haben allen Wasserträgern und ihren jeweiligen Gruppen detail- lierte Navigationsdaten übermittelt; die Ziele wurden auf der Grundlage ihrer Entfernung von den Wental-Welten ausgewählt. Die Angriffe werden sich nicht überlappen. Jedes Team hat sein eigenes Ziel.«
»Wir haben noch keine Einsatzorte ausgewählt, Sprecherin Peroni«, sagte Nikko.
Sie sah sich um. »Mit all den Schiffen hier können wir vermutlich mindestens fünfzehn Gruppen bilden. Ich gebe jeder von ihnen auf den neuesten Stand gebrachte Sternkar ten, in denen die Ziele verzeichnet sind. Zusammen mit den anderen Teams sollte es uns innerhalb weniger Tage gelingen, hunderte von Hydroger-Welten zu erreichen.
Wenn die Hydroger angegriffen werden, versuchen sie vielleicht, durch die Transportale zu anderen Gasriesen zu fliehen. Aber da wir überall gleichzeitig zuschlagen, gibt es für sie keinen Ort, an den sie sich zurückziehen können. Wir dürfen ihnen nicht gestatten, irgendwo ihre Kräfte zu sammeln. Es darf keine für sie sichere Welt übrig bleiben.« Die Roamer jubelten, bereit für den Kampf.
Sprecherin Peroni beschrieb die bevorstehende Offensive mithilfe von Sternkarten. Datenpunkte überall im Spiralarm markierten das Ausmaß des verborgenen Hydroger-Reichs. Als die Roamer ihre Karten verglichen und Informationen miteinander teilten, wanderte Nikko unruhig vor seinem Schiff umher. Alles war bereit.
Bevor die Roamer an Bord ihrer Schiffe gingen, deutete Cesca über die ruhelosen Wellen. Nikko glaubte, ein Klimpern zu hören, als hätte jemand an der Saite eines Musikinstruments gezupft.
Das Wogen des Charybdis-Meers hörte auf, und die Wasseroberfläche glättete sich - eine sonderbare Ruhe herrschte plötzlich. Ein zigarrenförmiges Objekt schoss empor, wie ein unter Wasser abgefeuertes Projektil. Es bestand ganz und gar aus Wental-Wasser, zu einem neuen Raumschiff geformt. Bevor der Wental-Torpedo in den Sturmwolken am Himmel verschwand, kamen fünf weitere silbrige Schiffe aus dem Ozean und rasten davon. Zehn andere folgten.
Nikko versuchte, die Torpedos im Auge zu behalten, aber sie flogen zu schnell und verschwanden jenseits der Wolken. »Wenn die Wentals dazu in der Lage waren, wozu brauchten sie dann uns und unsere Schiffe?« Sprecherin Peroni lächelte. »Dies sind Kerne von Wental-Energie. Sie unterscheiden sich so von dem Wasser in Ihren Tanks wie Diamanten von Kohle. Die Wentals können nur einige von ihnen konstruieren - aber diese Schiffe sind überaus mächtig!« Sie zögerte und schien eine Nachricht zu empfangen. »Wir sollten besser an Bord gehen und starten. Jess hat Qronha 3 fast erreicht.«
108 GENERAL KURT LANYAN
Mehr als ein Dutzend Wachschiffe der Terranischen Verteidigungsflotte gaben gleichzeitig Alarm, als eine riesige Streitmacht das Sonnensystem der Erde erreichte.
»Hunderte
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