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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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begannen sofort mit einer ersten Auswertung der Daten.
    »Die Sonne explodiert!«, entfuhr es Rusa'h. Die Besatzungsmitglieder im Kommando-Nukleus schnappten nach Luft.
    Yazra'h beobachtete das Geschehen ruhig. »Nein, sie explodiert nicht. Der Stern hat tausende von Faeros-Schiffen hervorgebracht. Tausende!« Anton staunte. »Vielleicht ist dies die gesamte Streitmacht der Faeros.«
    Wie Sporen aus einem überreifen Pilz stieg eine neue Welle aus Faeros auf, den Hydrogern zehn zu eins überlegen. Die Kugelschiffe versuchten, sich zur Verteidigung zu formieren, aber es kamen immer mehr Feuerbälle aus der umkämpften Sonne - ihr Strom schien nicht versiegen zu wollen. Anton vermutete, dass die Faeros eigene Transtore tief im Innern von Hyrillkas primärer Sonne geöffnet hatten. »Vielleicht stammen die vielen Feuerbälle von anderen bewohnten Faeros-Sternen. Sie alle kommen hierher, um gegen die Hydroger zu kämpfen.«
    Der Hauptschirm zeigte, wie die überwältigend vielen Ellipsoiden ein Kugelschiff nach dem anderen erledigten. Weiterhin kamen Faeros aus dem Plasma, wie Lava aus einem aktiven Vulkan, ein Feuerball nach dem anderen. Der blauweiße Stern strahlte mit neuer Kraft.
    Einige Stunden später waren alle Kugelschiffe vernichtet -ihre Reste bildeten ein ausgedehntes Trümmerfeld unweit der primären Sonne.
    Wie eine brennende Wolke kehrten die Faeros in ihren Stern zurück. Sie stürzten ins brodelnde Sonnenplasma und fügten sich selbst dem stellaren Feuer hinzu. Anton fragte sich, ob die geschädigte Sonne zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückfinden konnte.
    Im Kommando-Nukleus des Flaggschiffs fielen nur wenige Worte. Schließlich richtete der Designierte einen hoffnungsvollen Blick auf Yazra'h. »Bedeutet dies ... Ist es möglich, dass die Sonne weiter scheint? Dass wir Hyrillka gar nicht aufgeben müssen? Wenn die Hydroger besiegt sind, droht meiner Welt keine Gefahr mehr, oder?«
    Yazra'h blieb skeptisch. »Vielleicht. Oder vielleicht doch. Möglicherweise bleibt Hyrillka für immer ein gefährlicher Ort.«
    Anton sah sie an. »Dann kehre ich gern nach Ildira zurück, wo uns Sicherheit erwartet.«

121 OSIRA'H
    »Die Hydroger wissen, was wir getan haben«, wandte sich der Weise Imperator Jora'h an Osira'h. »Und es ist uns nicht gelungen, den erhofften Erfolg zu erzielen.« Die ThismVev bindung zwischen Osira'hs Vater und seinem Sohn Zan'nh hatte ihm bereits alles Nötige mitgeteilt. »Der Adar hat alle seine automatischen Schiffe eingesetzt, doch sie genügten nicht. Die Hydroger schickten weitaus mehr Kugelschiffe als zunächst angekündigt.« Jora'h senkte den Kopf, und seine Hände schlossen sich um die Armlehnen des Chrysalissessels. »Zu viele ihrer Schiffe sind übrig geblieben.«
    Osira'h teilte das Gefühl der Niederlage ihres Vaters nicht. Noch nicht. Zwar hatte sie die Mission ihres Lebens mit der Herstellung einer Verbindung zu den Hydrogern erfüllt, aber das ganze Ausmaß ihrer Fähigkeiten war noch unerforscht. Sie wusste, dass es mehr in ihr gab, als Udru'h und die Angehörigen des Linsen-Geschlechts auf Dobro vermuteten. Osira'h hatte Vertrauen zu dieser ungenutzten Kraft.
    Die speziellen Gaben von Mutter und Vater waren in ihr vereint; sie bildeten ein völlig neues Potenzial.
    »Wir sind an einem entscheidenden Punkt, Vater. Noch ist nicht alles verloren.«
    Jora'h hatte bereits ein Signal gesendet und die Kriegsschiffe im Orbit in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Zwei Manipel gingen mit hoher Geschwindigkeit tiefer, rasten durch die obere Atmosphäre und gingen vor den sechzig Wachschiffen der Hydroger in Position. »Ich hatte gehofft, dass Tal Lorie'nh rechtzeitig eintreffen würde. Vielleicht hätte ich seine Kriegsschiffe nicht zur Erde schicken sollen.«
    Osira'h blickte zu den verwinkelten Scheiben der Himmelssphäre. Niemand konnte rechtzeitig genug zur Stelle sein. Sie musste irgendwie mit den Hydrogern fertig werden.
    »Der Gesandte kommt. Er ist sehr zornig.« Erstaunlicherweise spürte Osira'h mehr Aufregung als Furcht. Sie fieberte der Begegnung geradezu entgegen.
    Die kleine Druckkapsel raste wie eine diamantene Abrissbirne durch die Flure des Prismapalastes. Sie schmetterte durch eine kristallene Wand, zerfetzte ein Tor und setzte den Flug fort. Ildiraner sprangen zur Seite. Osira'h trat vor den Weisen Imperator. »Erlaube mir, mit ihm zu sprechen, Vater. Es ist vielleicht unsere einzige Chance.«
    »Ich hätte dich und deine Mutter nie in diese Situation

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