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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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halb ab, um ihr stolzes Lächeln zu verbergen. O'nh richtete einen durchdringenden Blick auf Ridek'h. »Zu welchem Zweck, Designierter? Alle Bewohner sind fort. Sie haben Ihre Pflicht erfüllt.«
    »Ich möchte Abschied nehmen. Ich sollte als Letzter dort sein, zusammen mit meinem Erinnerer.« Ridek'h sah Vao'sh an.
    Yazra'h trat vor. »Ich garantiere die Sicherheit des Designierten, und auch die der beiden Erinnerer Vao'sh und Anton.«
    Der Tal gab nach. »Die Situation auf Hyrillka wird noch eine Weile stabil bleiben. Allerdings sollten wir unseren Zeitplan einhalten.«
    »Was ist unser Zeitplan im Vergleich mit dem Schicksal einer ganzen Welt, meiner Welt?«, erwiderte Ridek'h mit so fester Stimme, dass Anton erstaunt blinzelte.
    Und so brach ihre kleine Gruppe auf. Das von Yazra'h gesteuerte Kampfboot näherte sich der verlassenen Hauptstadt des Planeten. Die Wolken am Himmel waren dichter als sonst und zogen schneller dahin. Eine dramatische Klima-Veränderung kündigte sich an. Anton führte ein kleines Auf- zeichnungsgerät bei sich, um seine Eindrücke festzuhalten, aber bisher hatte er noch nicht einen einzigen Satz gesprochen. »Ich fürchte, bei dieser Angelegenheit fehlen mir die Worte, Vao'sh.«
    Das Kampfboot landete am Fuß des Hügels, vor dem leeren Zitadellenpalast. Einige der Gebäude waren erst vor kurzem renoviert worden. Grüne Triebe kamen dort aus dem gedüngten Boden, wo sich die Nialia-Felder erstreckt hatten. Büsche und Sträucher raschelten im Wind. Die Stadt war zwar verlassen, schien sich ihres Schicksals aber bewusst zu sein.
    Auf Anton wirkte der Raumhafen wie ein leerer Platz nach einem großen Karneval. Einige beschädigte Schiffe standen dort, und zurückgelassene Gegenstände lagen verstreut herum. Auf der einen Seite standen Behälter mit Versorgungsmaterial und Ausrüstungen. All dies blieb auf Hyrillka. Anton nahm die Eindrücke in sich auf, und dabei fielen ihm die Worte eines klassischen Gedichts von Shelley ein. Er rezitierte sie laut.
    »>Mein Name ist Ozymandias, König der Könige! Schaut auf meine Werke, ihr Mächtigen, und verzweifelt !<
    Nichts daneben ist geblieben; rund um die Reste des kolossalen Wracks erstreckt sich weithin Sand nur, endlos, bis in weite Ferne.«
    Vao'sh runzelte die Stirn. »Ist das eine Geschichte über den Untergang eines großen Menschenreiches?«
    »Mehr eine Erinnerung an die Vergänglichkeit aller Dinge. Die Worte weisen darauf hin, dass selbst unsere größten Werke schließlich zu Staub zerfallen.«
    »In der Saga der Sieben Sonnen gibt es ähnliche Strophen. >Es wird eine Zeit von Feuer und Nacht kommen, wenn Feinde aufstehen und Reiche fallen, wenn selbst die Sterne zu sterben scheinend«
    »Ja, ich habe es schon einmal gehört.«
    Ridek'h trat vor das Kampfboot und blickte über die Stadt, während der böige Wind an seinem Haar zerrte. Emotionen glänzten in den Augen des jungen Mannes, und er zitterte vor ohnmächtigem Zorn. »Ich habe mir alle Mühe gegeben und doch versagt.«
    »Du hattest von Anfang an keine echte Chance«, sagte Yazra'h. »Weder dein Vater noch der Weise Imperator hätten es besser machen können.«
    »Ich hasse die Hydroger.«
    »Wir alle hassen sie.«
    Lange Zeit standen sie zwischen den leeren Gebäuden. Ridek'h ging noch einmal den Hügel des Zitadellenpalastes hoch, um sich die halb fertig gestellten Gebäude und neu gepflasterten Straßen anzusehen. Es blitzte in den Augen des jungen Mannes, als er sich umdrehte. »Bringt mich zu den Kriegsschiffen. Es wird Zeit, dass wir nach Ildira zurückkehren.«
    Als sie an Bord von Tal O'nhs Schiff eintrafen, gab Ridek'h den Befehl, das Hyrillka-System zu verlassen.
    Bei der primären Sonne dauerte der Kampf zwischen Faeros und Hydrogern an. Zahllose Kugelschiffe umgaben den Stern, und immer wieder gingen Eiswellen von ihnen aus -die Hydroger schienen bestrebt zu sein, ihrem Feind den Todesstoß zu versetzen. Protuberanzen flackerten in alle Rich- tungen: gewaltige Plasmawolken in immens starken Magnetfeldern. Anton fragte sich, mit welcher letzten Waffe die Faeros versuchen würden, das Blatt zu wenden.
    Bevor Tal O'nhs Kriegsschiff Hyrillka verlassen konnte, rief ein Sensortechniker: »In der Sonne finden dramatische Veränderungen statt. Sie wird heller!«
    Plötzlich kam es zu einer kolossalen Explosion, die unendlich viele feurige Objekte ins All schleuderte - ein gewaltiger Funkenregen ging von der Sonne aus.
    Die Angehörigen des Wissenschaftler-Geschlechts

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