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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Thor'h habe ich dich gebeten, mein nächster Erstdesignierter zu sein. Du bist loyal und gewissenhaft, und deshalb warst du einverstanden. Aber das war nie deine Bestimmung.«
    »Es ist meine Bestimmung, dir zu dienen, Weiser Imperator, in jeder Form, die du für angebracht hältst.«
    Mit dieser Antwort hatte Jora'h gerechnet. »Hiermit befreie ich dich von deinen Pflichten als Erstdesignierter, Adar Zan'nh. Von jetzt an befehligst du die Solare Marine, ohne von anderen Dingen abgelenkt zu sein, wenn das deinem Wunsch entspricht.«
    »Ja, Herr! Aber wer soll der neue Erstdesignierte sein?«
    Jora'h sah auf Osira'h hinab, die still zwischen ihm und ihrer Mutter stand.
    »Daro'h kommt als Nächster. Er ist jetzt mein ältester adlig geborener Sohn. Ich hole ihn zum Prismapalast, damit er an deiner Stelle zum Erstdesignierten wird.« Ein bittersüßes Gefühl begleitete diese Worte. »Das Reich braucht ihn jetzt mehr als Dobro. Ich habe ihm bereits eine Nachricht geschickt. Das Zuchtprogramm ist beendet, und jene Splitter-Kolonie kann wieder offen sein.«
    Jora'h schlug vor, dass der Adar und seine Soldaten ruhen sollten, aber davon wollte Zan'nh nichts wissen. Der Adar verließ den Prismapalast und wollte sofort damit beginnen, die Solare Marine zu reorganisieren. Der Weise Imperator lächelte und ließ ihm seinen Willen.
    Nach dem Gespräch mit Zan'nh bestellte Jora'h Sullivan Gold und Tabitha Huck zu sich. Es wurde Zeit für die vollständige Wahrheit. Für seine Abstammungslinie schien Geheimniskrämerei typisch zu sein, aber auf Niras Drängen hin war er entschlossen, dies zu ändern.
    Er musterte die beiden Menschen, die nach all den Zerstörungen noch immer erschüttert wirkten. »Als Sie sich bereit erklärten, uns zu helfen, versprach Ihnen der Adar, dass Sie nach dem Sieg über die Hydroger nach Hause zurückkehren können«, sagte Jora'h. »Die Menschheit misstraut uns vielleicht. Unsere beiden Völker müssen große Hindernisse überwinden, bevor wir uns von vergangenem Verrat erholen können.«
    »Ich bin kein Diplomat und kann nur für mich selbst sprechen«, erwiderte Sullivan. »Aber vielleicht bin ich in der Lage, das eine oder andere gute Wort einzulegen. Wenn wir wieder zu Hause sind.«
    »Mir scheint, ohne die vielen ferngesteuerten Kriegsschiffe sähe es jetzt schlecht für die Erde aus«, fügte Tabitha hinzu. »Möglicherweise hält man Ihnen das zugute.«
    Nira lächelte. »Als grüne Priesterin bin ich gern bereit, Ihren Angehörigen Nachrichten zu übermitteln.«
    Sullivan strahlte. »Oh, das wäre wundervoll. Ein Brief an meine Lydia ist überfällig. Sie wird sich sehr freuen zu erfahren, dass ich noch lebe.«

139 KOLKER
    Selbst nach der Wiederherstellung der Verbindung zum Weltwald blieb Kolker wortkarg. Nie zuvor hatte er sich so verwirrt und unsicher gefühlt. Nach dem Verlust des Schösslings hatte er sich so sehr nach dem Telkontakt gesehnt, doch jetzt, da er wieder möglich war, fühlte er sich noch immer allein und verloren. Das wichtigste Ziel seines Lebens schien einfach verschwunden zu sein. Kolker war nicht in der Lage gewesen, mit seinem engen Freund Yarrod oder sonst jemandem darüber zu sprechen. Mehr als nur interstellare Entfernungen schienen ihn von den anderen grünen Priestern zu trennen. Sein innigster Wunsch war in Erfüllung gegangen, und doch fehlte etwas.
    Den neuen Schössling konnte er berühren, wann er wollte - insbesondere jetzt, nach dem Sieg über die Hydroger -, aber Kolker mied den Kontakt. Er wollte die Leere in seinem Innern verstehen, bevor er eine neue Verbindung mit den Weltbäumen herstellte. In seiner Hilflosigkeit entschied er, mit Tery'l zu sprechen. Vielleicht konnte ihm der alte Ildiraner des Linsen-Geschlechts einen anderen Blickwinkel anbieten. Er schien immer so viel Vertrauen in seinen Glauben zu haben.
    Kolker begab sich zu den üblichen Meditationsorten, konnte den Alten aber nicht finden. Voller Sorge fragte der grüne Priester andere Ildiraner, bis man ihn schließlich in einen beschädigten Teil von Mijistra schickte, wo Verwundete in einem hastig errichteten Lazarett behandelt wurden.
    Dort wanderte Kolker zwischen den Krankenbetten umher, wo sich Ärzte um die Verletzten kümmerten. Junge, engagierte Angehörige des Linsen-Geschlechts sprachen mit jenen, die dem Tod nahe waren, und halfen ihnen, die See lenfäden zu finden, die sie zur Ebene ewigen Lichts bringen würden. Kolker rechnete damit, dass auch Tery'l den Sterbenden Beistand

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