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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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umarmte ihre Eltern, von tiefer Dankbarkeit erfüllt. »Es gab für uns keinen anderen Ort.« Tränen rannen über Alexas Wangen. »Ihr müsst hier bei uns bleiben. Wir schützen euch.« Sie hob einen mahnenden Zeigefinger.
    »Vergiss die Politik. Ich bestehe darauf, dass unser erstes Enkelkind hier auf Theroc geboren wird.«

138 WEISER IMPERATOR JORA'H
    Nach zehntausend Jahren des Wartens und der Vorbereitungen auf das Unvermeidliche war plötzlich alles vorbei. Die Ildiraner begannen damit, die Scherben zu kitten.
    Jora'h stand im Licht der sechs Sonnen und ließ den Blick über die lädierte Stadt schweifen. Sechzig Kugelschiffe waren vom Himmel gestürzt, lagen auf den Straßen und Hügeln. Seit Tagen zeigten sich keine Feinde an Mijistras Firmament, aber die letzten Kohorten der Solaren Marine schirmten wachsam den Planeten ab.
    Nira stand neben dem Weisen Imperator, stumm und ernst, die eine Hand liebevoll auf der Schulter ihrer Tochter. Ganze Heere von ildiranischen Arbeitern waren mit schwerem Gerät dabei, die Trümmer der Kugelschiffe fortzuschaffen.
    »Es hätte schlimmer kommen können, Jora'h«, sagte Nira, als sie die Verwüstungen beobachtete. »Viel schlimmer.«
    »Ich weiß.«
    Jora'h hatte noch immer keine klaren Vorstellungen von allen Schäden im Reich. Die schmerzvollen mentalen Echos im Thism waren überwältigend gewesen. Als die Kugelschiffe wie ein Hagel aus diamantenen Asteroiden vom Himmel gestürzt waren, hatte eine Schockwelle Jora'h erfasst und fast zu einer Überladung seiner Fähigkeit geführt, Botschaften des Schmerzes zu empfangen. Der Weise Imperator befand sich im Zentrum: Leben und Tod von vielen Milliarden Ildiranern führten direkt zu ihm.
    Angehörige des Mediziner-Geschlechts behandelten Verletzte und bargen Leichen aus den Trümmern. Salber zählten die Toten und bereiteten sie vor. Jora'h hatte die letzten Schreie der Sterbenden gehört und gefühlt, wie die Fäden im Thism rissen. Aber es wäre noch weitaus schrecklicher gewesen, wenn die Hydroger die ganze Stadt zerstört hätten und anschließend das ganze Ildiranische Reich.
    Nira spürte seinen Kummer. »Dein Wagnis hatte Erfolg.«
    »Es war nicht nur mein Wagnis. Es betraf uns alle. Und ohne dich und Osira'h hätte ich es nicht schaffen können.« Mit Adar Zan'nhs Kriegsschiffen die Hydroger anzugreifen, hätte das Schicksal aller Ildiraner besiegeln können, aber Jora'h hatte beschlossen, den hellen Seelenfäden zu folgen, der Lichtquelle und dem Pfad der Ehre. »Ich hoffte, meine letzten Momente mit dir zu verbringen, Nira.«
    Sie sah ihn an und lächelte. »Vielleicht wirst du das. Aber bis dahin dauert es noch eine ganze Weile.«
    Jora'h schlang die Arme um sie und seine Tochter, drückte sie fest an sich. Eine kleine Familie, ein Mikrokosmos des Ildiranischen Reichs. Der Weise Imperator war der Vater seines ganzen Volkes, doch nie zuvor hatte ein ildiranisches Oberhaupt eine solche Familie gehabt.
    Hoch oben kam ein weiteres Kriegsschiff vom klaren Himmel herab. Im Gegensatz zu den anderen Einheiten der Solaren Marine, die in der Nähe von Ildira patrouillierten, wies dieses Schiff deutliche Spuren eines Kampfes auf. Die Hülle war an vielen Stellen geschwärzt und beschädigt; Finnen und Segel hingen lose. Aber das Schiff konnte fliegen, und es war zurückgekehrt.
    »Adar Zan'nh kehrt heim.« Jora'h lächelte. »Ich habe Neuigkeiten, über die er sich sehr freuen wird.«
    Später, als der Adar seinem Vater im Eingang des Prismapalastes gegenübertrat, trug Zan'nh eine makellose Uniform - selbst nach alldem, was seine Schiffe hinter sich hat ten. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, als er sich verbeugte und den Weisen Imperator mit an die Brust gepresster Faust begrüßte. Jora'h hielt sich nicht mit irgendwelchen Förmlichkeiten auf und umarmte seinen Sohn. »Du hast das Unmögliche geschafft! Ich bin stolz auf dich und die ganze Solare Marine.«
    Der Adar blieb ernst. »Ich habe zwei Kohorten verloren, Herr. Das Reich ist sehr geschwächt.«
    Jora'h blieb unerschütterlich in seinem Optimismus. »Die Hydroger sind besiegt, und das Reich besteht noch. Die Solare Marine wurde vor zehntausend Jahren gegründet, um mit dieser Gefahr fertig zu werden. Wer sind jetzt unsere Feinde?«
    »Trotzdem, Herr, wir dürfen nicht ohne Verteidigung bleiben und müssen sofort damit beginnen, die Solare Marine zu verstärken.«
    »Ja, und aus diesem Grund bin ich bereit, deine Pflichten zu modifizieren. Beim Verlust von

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