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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Gitter-Flaggschiffe. Die Admirale Eolus, Wu-Lin und Willis führten einen verzweifelten Kampf. In der zentralen Produktionsanlage unweit des Palastdistrikts erhoben sich die Soldaten-Kompis; ein großes Truppenaufgebot aus Silbermützen hatte das Gelände abgeriegelt. Weitere Berichte wiesen darauf hin, dass es an verschiedenen Orten auf der Erde zu Zwischenfällen durch Amok laufende Roboter gekommen war.
    Lanyan starrte fassungslos auf die Berichte, doch an ihrem Inhalt änderte sich nichts. »Alles geht den verdammten Bach runter!«
    Es wurde höchste Zeit, diesen Unsinn zu beenden. Er dachte daran, Patrick Fitzpatrick in den Einsatz zu schicken, obwohl der junge Mann nicht mehr ganz richtig tickte, seit er Gefangener bei den Roamern gewesen war. Lanyan brauchte alle anständigen Männer, die er bekommen konnte, auf den wichtigen Posten - aber derzeit fehlte ihm die Zeit.
    »Rufen Sie das schnellste interplanetare Schiff hierher. Pronto. Ich muss zur Marsbasis, und wenn ich dort eintreffe, will ich wahrscheinlich schon zu einem anderen Ort.«
    Der Funktionär war nervös. »Das nächste Landefeld ist fünfzig Kilometer von hier entfernt, General.«
    »Wer braucht denn ein Landefeld? Sie haben doch ein Dach, oder?«
    Das Gros der Flotte von Gitter 0 blieb bei den Wartungsdocks im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Die Kampfgruppe saß einfach da, verwundbar, wie reifes Obst, das aufs Pflücken wartete: Mantas, Waffenplattformen der Thunderhead-Klasse und der Moloch Goliath. Und wegen des Personalmangels bestand der größte Teil der Besatzungen aus Soldaten-Kompis. Gottverdammte tickende Zeitbomben!
    Lanyan fürchtete, dass selbst eine Sendung mit Lichtgeschwindigkeit die Stützpunkte im Asteroidengürtel nicht rechtzeitig erreichte. Er übermittelte den Kommandanten und Kommandeuren eine dringende Warnung und forderte sie auf, die Kompis zu isolieren und weitere Anweisungen abzuwarten.
    Zu spät.
    Er hatte die Marsbasis fast erreicht, als eine Antwort vom Asteroidengürtel eintraf. »General, die Kompis haben bereits ein Schiff beschädigt und acht Wartungsarbeiter getötet!«, meldete ein Verwalter der Wartungsanlagen.
    »Anschließend begannen sie damit, die Gitter-O-Schiffe unter ihre Kontrolle zu bringen. Es war alles so verdammt... koordiniert!«
    Wenn Lanyan ein Schreibtischoffizier gewesen wäre, hätte er vielleicht auf weitere Berichte gewartet und zusätzliche Informationen angefordert. (Bei Stromo wäre das sicher der Fall gewesen.) Doch in Zeiten wie diesen lief Zö- gern auf Selbstmord hinaus. »Versuchen Sie, die Roboter in Schach zu halten. Ich bin unterwegs.«
    Alle guten Kampfschiffe befanden sich anderenorts im Einsatz, und deshalb musste Lanyan auf die Soldaten zurückgreifen, die er bekommen konnte: Kleebs, unerfahrene Rekruten. Ihm blieb keine Wahl.
    Die jungen Soldaten in der Marsbasis hielten es für eine weitere Übung, als sie den Befehl bekamen, so schnell wie möglich die Ausbildungsschiffe aufzusuchen. Lanyan hatte den schnellen Transporter von der Erde gerade erst verlas sen und sich noch nicht an die niedrigere Schwerkraft gewöhnt, als er auch schon die Kleebs anschrie, die zu den Truppentransportern, gepanzerten Frachtern und voll ausgestatteten interplanetaren Kanonenbooten eilten.
    Immer wieder sah der General auf sein Chronometer und dachte an die Zeit, die seit dem ersten Alarm vergangen war. Er wusste, wie schnell die militärischen Roboter sein konnten. »Dies ist ein echter Notfall, verdammt!
    Viele Leute hat es bereits kalt erwischt. Ihr werdet Schadensbegrenzung betreiben. Ihr seid die verdammte Kavallerie.«
    Lanyan ging an Bord des ersten Transporters und scheuchte dabei die letzten Soldaten die Rampe hoch. Kurz darauf starteten die Schiffe, stiegen zum grünen Himmel empor und flogen in die Leere zwischen den Planeten. Der General rieb sich das stoppelige Kinn und blickte zum eingeschüchterten Piloten. »Ich möchte zu unseren Soldaten sprechen, Mr. Carrera.«
    Der Pilot aktivierte die Schiff-zu-Schiff-Kommunikation, und sofort drangen Stimmen aus den Lautsprechern, obwohl die Frequenzen eigentlich frei sein sollten. Gegenseitige Vorwürfe erklangen, Warnungen und besorgte Fragen. Lanyan griff nach dem Mikrofon, und seine Stimme brachte alle anderen sofort zum Schweigen. »Schluss mit dem Geplapper! Ich erwarte von euch Kleebs, dass ihr mehr Disziplin zeigt.« Er wartete auf eine angemessen respektvolle Stille. »Es ist mir gleich, wie grün ihr hinter den

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