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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Ohren seid - von jetzt an werdet ihr euch wie richtige TVF-Soldaten verhalten. Das ist keine freundliche Bitte, sondern ein Befehl.«
    Die hastig zusammengestellte Rettungsflotte holte alles und noch mehr aus den Triebwerken heraus und erreichte den Asteroidengürtel in knapp drei Stunden. Drei Stunden. Jede Menge Zeit für die Soldaten-Kompis, großen Schaden anzurichten.
    Voraus sah Lanyan die mit Lichtern bestückten Gerüste der großen Dockanlagen. Solarkollektoren glänzten, und hier und dort wies mattes Glühen auf aktive Schmelzer hin. Der General bemerkte einige Schiffe, die sich im Bau befanden, doch von der Gitter-O-Flotte war weit und breit nichts zu sehen. Sie hätte hier sein sollen: über hundert Schiffe, unter ihnen ein Moloch! Aber sie waren alle fort.
    Lanyan schaltete auf einen anderen Kanal um und versuchte, einen Kontakt mit den Docks herzustellen. »Bringen Sie mich auf den neuesten Stand, damit wir wissen, wer gerettet werden muss. Wo zum Teufel ist meine Kampfgruppe?«
    Der Pilot sondierte die Dockanlagen und sammelte genug Mut, um zu sagen: »Die Schiffe müssen ziemlich abrupt aufgebrochen sein, Sir! Sehen Sie sich nur die Trümmer an, die sie zurückgelassen haben.«
    Lanyan empfing ein Durcheinander aus fragmentarischen Berichten und konzentrierte sich schließlich auf eine Stimme, die ruhiger klang als der Rest. Den anderen befahl er Stille. Der Mann, mit dem Lanyan sprach, war nur ein Dockaufseher, aber er hatte einen guten Überblick in Hinsicht auf die jüngsten Ereignisse.
    »Die ersten Hinweise auf Probleme bekamen wir, als Meldungen von Kämpfen an Bord der Goliath, der Manta-Kreuzer und der Waffenplattformen eintrafen. Die Soldaten-Kompis rasteten überall aus, auf allen Schiffen, zur gleichen Zeit. Sie begannen damit, Besatzungsmitglieder umzubringen.«
    Die schroffe Stimme einer Frau ertönte. »Mit unseren Ar-beiter-Kompis scheint alles in Ordnung zu sein, aber ich habe sie sicherheitshalber isoliert.«
    »Gute Arbeit. Wo sind meine Schiffe?«
    »Vor etwa einer Stunde herrschte bei der Kampfgruppe plötzlich Funkstille, und dann feuerte die Goliath auf unsere Schmelzer. Hat zwei von ihnen zerstört, außerdem ein Dock. Anschließend machten sich die Schiffe auf den Weg. Rissen sich von den Verankerungen los und beschleunigten.«
    Lanyan knurrte leise. »Mit welchem Kurs flogen sie fort?«
    »Wir haben einen vertikalen Vektor aus der Ekliptik geortet. General... ich fürchte, an Bord der Schiffe lebt niemand mehr.«
    »Soll das heißen, dass die Soldaten-Kompis meine ganze Kampfgruppe unter ihre Kontrolle gebracht haben?« »So scheint es, Sir.«
    Es war schlimmer, als Lanyan gedacht hatte, aber um ein Problem zu lösen, musste man nach vorn blicken, nicht zurück. Er drehte sich um und musterte die unerfahrenen Männer und Frauen, die sich an Bord des Truppentransporters zusammendrängten. Wie groß war seine Kavallerie-Streitmacht? Sie bestand aus mehr als siebzig Schiffen und etwa fünftausend Soldaten. Nicht schlecht. Er kannte die allgemeinen Fähigkeiten dieser Männer und Frauen (Wissen aus Büchern und Simulationen) sowie ihre praktischen Erfahrungen (gleich null). Auf dem Mars waren die Rekruten im Bodenkampf ausgebildet worden. Dabei hatten sie einzelne Einsatzgruppen gebildet und gelernt, taktische Prob- leme zu lösen. Jetzt wurde es ernst für sie.
    »Die verrückt gewordenen Soldaten-Kompis sind mit jenen Schiffen aufgebrochen. Wir brauchen die Schiffe, und deshalb folgen wir ihnen.« Lanyan öffnete die anderen Korn-Kanäle und wiederholte seine Worte für die ganze Flotte. »Sie sind noch nicht lange unterwegs. Unsere Schiffe sind leichter, wir haben genug Treibstoff, wir sind voll bewaffnet, und mit unseren leistungsstarken Triebwerken können wir ebenso schnell - oder sogar noch schneller - fliegen wie die großen militärischen Raumer.« Er rieb sich die Hände. »Wir holen sie ein.«
    Die Rekruten fassten Mut. Einige von ihnen schienen darauf zu brennen, gegen die verräterischen Kompis zu kämpfen. Andere schätzten ihre Chancen realistischer ein. Lanyan beobachtete, wie sich die Gesichter der jungen Soldaten veränderten. Als die Schiffe dem Kurs der von den Sol- daten-Kompis entführten Kampfgruppe folgten, wandte er sich mit anfeuernden Worten an seine Streitmacht. »Wir haben den Kontakt zu den anderen Gittern verloren. Die Kompis sind dabei, unsere ganze Flotte zu übernehmen. Das können wir nicht zulassen, auf keinen Fall! Wir müssen alles

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