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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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verstreichenden Tag werde ich mehr wie mein Vater.

39 RLINDA KETT
    Eisbrocken fielen wie Glassplitter. BeBob schrie auf, als ihn ein faustgroßes Stück an der Schulter traf. »Der Himmel stürzt ein!« Gefrierender Dunst funkelte in der Luft. Rlinda wusste nicht, wie nahe die wahnsinnige Frau daran war, die Eisdecke aufzubrechen. Wenn eine Öffnung entstand, würde die Luft in der großen Höhle schlagartig ins Vakuum entweichen. Karla Tamblyn schien bestrebt zu sein, alles Feste zu zerstören, bis ganz Plumas nur noch ein Chaos aus Schutt und Wasser darstellte.
    Karla deutete auf die Wassergewinnungsanlagen - Rohrleitungen zerbrachen, und unter hohem Druck stehendes Gas entwich mit lautem Zischen. Zum Glück explodierte nichts. Noch nicht.
    Rlinda und BeBob nutzten jede Deckung aus, krochen hinter Schnee- und Eishaufen, kletterten geduckt durch die Trümmer zerstörter Hütten und Lagerschuppen. Rauch stieg von geplatzten Treibstoffbehältern und brennbarem Material in den Habitatkuppeln auf. Verdampftes Eis und Wasser bildeten teilweise recht dicke Nebelschwaden, die Sichtschutz gewährten. Selbst wenn Rlinda nicht sehen konnte, was geschah: Der Lärm genügte, damit sich ihr die Nackenhaare sträubten.
    Angetrieben von Karlas dämonischer Kraft schwärmten hunderte von Nematoden aus, wie ein auf den Schollen entleerter riesiger Korb voller Kobras. Mit ihren rudimentären Hirnen waren die Geschöpfte nicht zu einem komplexen Jagdverhalten imstande, aber sie fühlten Bewegung und Wärme. Zischend glitten die geschmeidigen Körper übers Eis, und aus den runden Mäulern kam ein gespenstisches Heulen. Rlinda beobachtete sie und gelangte zu dem Schluss, dass sie kein eigenes Bewusstsein hatten, der von den Toten zurückgekehrten Frau nur als Werkzeuge dienten.
    Zwischen den dahintreibenden Nebelschwaden sah Rlinda, wie sich die drei Tamblyn-Brüder gegen die Würmer wehrten, die wie aufgeblähte Schläuche voller Blut wirkten. Zwei von ihnen stocherten und stießen mit improvisierten Speeren; der dritte schlug mit einer Keule zu.
    Der nächste Nematode zuckte und wand sich hin und her, aber schließlich wurden die Schläge zu viel für ihn. Er platzte auf, und rote Flüssigkeit spritzte übers Eis. Das Jubeln der Tamblyn-Brüder dauerte nicht lange, denn Dutzende von weiteren Würmern näherten sich ihnen.
    Rlinda handelte, ohne nachzudenken, hob ihre Schaufel und rief BeBob zu:
    »Komm!« Sie sprang los, legte mit jedem Sprung mehrere Meter zurück - wie sehr sie niedrige Schwerkraft liebte! - und landete inmitten der Nematoden. Mit der langen Schaufel stieß sie einige der schweren, weichen Würmer beiseite. Ein Rückschlag mit der flachen Schaufelseite klatschte einen gegen das Eis. BeBob rammte die Spitze seiner Schaufel in einen schlaffen Leib und schnitt ihn in zwei Teile. Er verzog das Gesicht, als dickflüssiges, gelatineartiges Blut auf ihn spritzte, richtete seine Aufmerksamkeit dann auf fünf weitere Nematoden, die sich ihm näherten.
    »Wenn ich nur wüsste, womit wir die Dame so sehr verärgert haben«, sagte BeBob.
    Die drei Tamblyn-Brüder riefen und kämpften, schlugen immer wieder auf die Würmer ein, aber die Nematoden schienen nicht weniger zu werden. Rlinda schwang ihre Schaufel und traf jedes Mal. An anderen Orten in der großen Höhle wehrten sich Arbeiter der Wassermine gegen die an- greifenden Würmer.
    Karla setzte ihre Zerstörung im Zentrum des Wasserminen-Stützpunkts fort. Auf der anderen Seite der Siedlung riefen zwei Männer etwas, und plötzlich donnerte es. Die Zwillinge Wynn und Torin hatten ein dickes Abflussrohr mit einem Notventil einer der Leitungen verbunden, durch die Wasser an die Oberfläche gepumpt wurde. Sie versuchten, den Hochdruck-Wasserstrahl auf die Frau zu richten. Er erfasste Karla, konnte ihr jedoch nichts anhaben. Eine Wand aus Eis bildete sich vor ihr und schuf einen Schild. Der Wasserstrahl ließ ihn dicker werden, und innerhalb weniger Sekunden umgab er die Frau mit einer Kapsel aus dickem Eis.
    »Sie sitzt in der Falle!«, riefen die Zwillinge.
    Als hätte Karla sie gehört, zerschmetterte sie die betonharte weiße Hülle und trat mühelos durchs donnernde Wasser. Erneut machte sie von ihrer besonderen Kraft Gebrauch und schickte eine Druckwelle durch das Notventil, wodurch das baumstammdicke Rohr platzte. Eiskaltes Wasser spritzte in alle Richtungen. Wynn und Torin sprangen zur Seite.
    Näher bei Rlinda rutschte einer der Arbeiter auf dem Eis aus und stach

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