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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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um die Sicherheitssperren mit Kurzschlüssen zu neutralisieren. Dann öffnete sie manuell die Innen- und Außentür.
    Mit einem jähen Fauchen strömte die Luft aus dem Schacht nach draußen. Rlinda hakte die Füße hinter eine Sprosse und hielt sich mit beiden Händen fest, als die entweichende Luft an ihr zerrte. BeBob befand sich dicht unter ihr und klammerte sich ebenfalls an die Sprossen.
    Tief, tief unten schloss sich ein Notschott, um die bewohnten Bereiche der Wassermine zu schützen. Weitere Schotten riegelten einzelne Segmente des Schachtes ab. Zumindest etwas funktionierte noch.
    Die ins Vakuum entweichende Luft riss die Nematoden von den Wänden. Wie feuchte Schleimbrocken sausten sie an BeBob und Rlinda vorbei, und als sie draußen in die kalte Leere gerieten, konnten ihre Membranen dem Innendruck nicht mehr standhalten: Die wurmartigen Wesen platzten.
    Das Zerren des Winds dauerte nur einige Sekunden, bis der Schacht leer war. Rlinda beugte sich nach unten, ergriff BeBobs Hand und zog ihn nach oben. Zusammen kletterten sie durch die Luftschleuse. Draußen sahen sie Hütten, Pumpstationen und mehrere Wassertanker. Und die Unersättliche Neugier.
    Rlinda lachte voller Erleichterung darüber, ihr Schiff zu sehen, blickte dann auf scharlachrotes Eis und zerfetzte Nematodenkörper hinab. BeBob sprang an ihr vorbei. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Karla Tamblyn könnte jeden Augenblick die Kruste durchstoßen.«
    Der Hinweis genügte Rlinda. Kurze Zeit später waren sie an Bord, und Rlinda aktivierte das Triebwerk. »Die Neugier ist noch immer ziemlich mitgenommen, und allem Anschein nach haben die Roamer noch keine Gelegenheit gefunden, alles in Ordnung zu bringen. Aber sie ist flugbereit.«
    »Dann lass uns fliegen.«
    Rlinda und BeBob verließen Plumas und kehrten ins All zurück.

48 GENERAL KURT LANYAN
    Die Explosion der Sprengladungen öffnete den Hangar der Goliath. General Lanyans erste Einsatzgruppe verwendete Manövriertornister und flog durch die Öffnungen. Es wurde Zeit, mit der Arbeit zu beginnen.
    »Stellen Sie sich die Sache als eine Art Schädlingsbekämpfung vor. Wir schicken uns an, eine Plage auszumerzen.« Professionell klingende Antworten kamen aus dem Helmlautsprecher. Diese Kleebs hatten sich in Kriegszeiten für den Dienst in der TVF entschieden. In ihren Kojen im Ausbildungslager der Flotte hatten sie davon geträumt, an echten Kampfeinsätzen teilzunehmen. Jetzt würden sie Action bekommen, massenhaft.
    Sobald die Rekruten ihre magnetischen Stiefel mit dem Hangarboden verbunden hatten, machten sie von ihren Projektilwaffen Gebrauch. Die letzten Soldaten-Kompis im Hangar hatten keine Chance. Metall- und Polymerfragmente trieben ins All hinaus.
    »Alles gesichert«, erklang eine Meldung in Lanyans Helm.
    Als TVF-Wachen an den Zugangspunkten stationiert waren, von denen aus man weiter ins Innere des Schiffes gelangen konnte, leitete Lanyan die zweite Phase ein. Hunderte von Rekruten in gepanzerten Schutzanzügen verließen die Kavallerie-Schiffe, erreichten den Hangar des Moloch und richteten dort einen Brückenkopf ein.
    Lanyan brauchte diese unerfahrenen Soldaten für eine schwierige Aufgabe, aber er beschrieb ihnen nicht in allen Einzelheiten, was geschehen würde - die jungen Männer und Frauen sollten keine weichen Knie bekommen.
    »Wir haben die Triebwerke lahmgelegt, aber das bedeutet noch keinen Sieg«, teilte er seiner Truppe mit. »In diesem Moloch wimmelt es von Soldaten-Kompis, und bestimmt wollen sie das übernommene Schiff nicht so einfach aufgeben. Nach unserer Datenbank wurde die Goliath mit zwei- hundertvierzig Blechburschen ausgestattet. Die Besatzung dürfte einige von ihnen erledigt haben, aber ich schätze, es sind noch genug für uns übrig.«
    Lanyan schritt durch den Hangar. »Nach dem Killkode für die Deaktivierung des Triebwerks habe ich eine Befehls sequenz übermittelt, die den Computer des Moloch veranlasst hat, alle Lifte stillzulegen. Das bedeutet, dass die Kompis auf den einzelnen Decks festsitzen.«
    »Können uns die Kompis hören, General?«
    Lanyan verzog das Gesicht. »Nur wenn Sie so dumm sind, auf einem offenen Kanal zu senden, Soldat.«
    »Nein, Sir, das wäre gegen die Vorschriften.«
    Lanyan winkte mit der behandschuhten Hand. »Wir setzen die Soldaten-Kompis in diesem Bereich des Schiffes außer Gefecht und benutzen ihn als unsere Basis. Wir zeigen den verdammten Robotern, was es bedeutet, methodisch zu sein. Nachdem wir das Hangardeck

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