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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gesäubert haben, nehmen wir uns die Brücke vor. Wenn uns die Brücke gehört, habe ich das Schiff unter Kontrolle, und dann ist alles vorbei. Anschließend müssen wir nur noch den Kleinkram erledigen.«
    Er forderte die Rekruten auf, ihre Waffen zu überprüfen, Reservemagazine für die Projektilwaffen und Energiepakete bereit zu halten, sodass sie sofort nachladen konnten. Als Rufe darauf hinwiesen, dass die ersten Gruppen bereit waren, forderte Lanyan sie auf, sich erneut mit den magnetischen Stiefeln zu verankern. »Wenn wir die Türen öffnen, strömt uns Luft entgegen. Sie möchten bestimmt nicht ins All getrieben werden.«
    Die Luken, die vom Hangar ins Innere des Schiffes führten, wurden gleichzeitig geöffnet. Es kam zu einem kurzen Sturm, als die Luft des ganzen Hangardecks ins Vakuum des Alls entwich. Luft war leicht zu ersetzen; bei menschlichen Soldaten sah die Sache ein wenig anders aus. Etwa zehn Soldaten-Kompis hatten bei jeder Luke gewartet, bereit für den Kampf, aber die plötzliche Dekompression überraschte sie. Viele von ihnen verloren das Gleichgewicht. Andere wurden durch die Zugänge gerissen. Ein Hagel aus Projektilen trieb den Rest zurück.
    »Erledigt sie«, forderte Lanyan die Rekruten auf. »Zeigt ihnen, was ihr im Ausbildungslager gelernt habt.«
    Jetzt, da das Hangardeck dem Vakuum ausgesetzt war, kräuselte Dampf unter geschlossenen Kabinentüren hervor. Blutspritzer gefroren an den Wänden.
    Die Gruppen teilten sich dem Einsatzplan gemäß auf. Vor dem Überstreifen der Schutzanzüge hatten sich alle Rekruten Strukturdiagramme der Goliath angesehen. Für jene von ihnen, die ein schlechtes Gedächtnis hatten oder in kritischen Situationen nicht klar denken konnten, gab es die Möglichkeit, sich entsprechende Übersichten auf dem Display im Innern des Helms anzeigen zu lassen.
    Die Kleebs liefen los, und ihre lauten Stimmen füllten die Kom-Kanäle. Soldaten-Kompis, denen das Vakuum überhaupt nichts ausmachte, erschienen weiter vorn. Lanyan fühlte einen befriedigenden Rückschlag an der Schulter, als er mit seinem Projektilgewehr feuerte. Ein Geschoss aus abgereichertem Uran warf den nächsten Blechburschen mit solcher Wucht zurück, dass er zwei andere Kompis zu Boden riss. Normalerweise wäre kein Soldat, der noch alle seine Sinne beisammen hatte, auf den Gedanken gekommen, solche Waffen im Innern eines Raumschiffs zu verwenden: Superdichte Projektile konnten leicht die Außenhülle durchschlagen oder ein Fenster zerstören. Doch derzeit scherte sich Lanyan nicht um einige Löcher oder kosmetische Schäden am Moloch. Solche Dinge konnten später in Ordnung gebracht werden.
    Die Rekruten feuerten und zerstörten Kompis. Andere Roboter nahmen ihren Platz ein. »Es kommen immer mehr, General!«
    »Schießt weiter. Die verdammten Blechburschen waren deshalb erfolgreich, weil sie unsere Leute überrascht haben. Diesmal überraschen wir sie.«
    Lanyan befahl seiner Truppe, in Formation zu bleiben. Er ging durch den Korridor, öffnete eine Tür nach der anderen und setzte die Kompis außer Gefecht, die er in den Kabinen fand. Die Mission erinnerte ihn an seine jüngeren Tage, als er sich auf den Kampf in der Stadt vorbereitet hatte. Damals waren TVF-Soldaten für den Einsatz in den Städten auf Kolonialplaneten vorbereitet worden, die sich nicht an die Charta der Hanse halten wollten. Aber mit fanatischen Rebellen konnte man leichter fertig werden als mit Soldaten-Kompis.
    Die Leichen von Menschen lagen auf dem Boden verstreut oder waren in Wandschränken und Lagernischen untergebracht. Als die Rekruten ihre toten Kameraden sahen, wusste Lanyan um ihr Elend. Er musste dieses Gefühl in Zorn und Entschlossenheit verwandeln. »Kompi-Schlächter! Wollen wir ihnen das durchgehen lassen?«
    »Auf keinen Fall, Sir!« Einer der Rekruten in Lanyans Nähe eröffnete das Feuer und schoss auf drei durch den Korridor stapfende Kompis.
    Lanyans Gruppe erreichte das Ende des langen Gangs, nachdem sie jeden Sektor gesäubert hatte. Nach fast zwei Stunden erklärte der General das Hangardeck der Goliath für sicher. Sieben Rekruten waren bei dem methodischen Vorstoß getötet worden. Ein akzeptabler Verlust.
    Lanyan stand vor den geschlossenen Liften am Ende des Korridors und wandte sich an seine atemlosen Kämpfer. »Jetzt wird's schwierig. Diese beiden Lifte bilden den einzigen Zugang zur Brücke, einer auf beiden Seiten. Dadurch ergibt sich ein strategischer Engpass, denn wir können nur jeweils

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