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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Anzeigen, dass die Luft auf der Brücke noch atembar war. Daraufhin öffnete er das Helmvisier und atmete tief durch. Im Kontrollraum roch es nach Rauch, Ozon, verbrannten Schaltkreisen und vergossenem Blut. Aber das war immer noch besser als das Innere seines Helms.
    Die Brückencrew der Goliath lag tot und teilweise übel zugerichtet neben den Konsolen. Der Captain und seine Offiziere hatten tapfer gekämpft, waren aber überwältigt worden.
    Lanyan betrachtete die offenen Schaltkreismodule beim Kommandosessel.
    »Ich schätze, wir müssen ein wenig aufräumen. Unsere besten Computerspezialisten sollen sich hier an die Arbeit machen, damit wir die Bordsysteme des Moloch so schnell wie möglich reaktivieren können. Säuberungsgruppen nehmen sich die anderen Decks vor und erledigen die restlichen Blechburschen. Zählen Sie die Roboter. Ich möchte einen genauen Überblick bekommen.«
    »Einige von ihnen sind völlig zerfetzt«, sagte Childress.
    »Und andere verstecken sich vielleicht in den Luftschächten«, erwiderte Lanyan. »Ich möchte keine unangenehmen Überraschungen erleben.« Zwar versuchte er, streng zu klingen, aber er konnte nicht verhindern, dass ein Grinsen in seinem Gesicht erschien. Draußen warteten die übrigen Schiffe der gekaperten Gitter-O-Kampfgruppe, aber dieser Moloch gehörte wieder ihm. Ein guter Anfang.
    »Wir haben uns eins der Schiffe zurückgeholt. Ich bin stolz auf euch alle, aber uns steht noch ein langer Tag bevor.«

49 BENETO
    Beneto beobachtete hunderte von riesigen Verdani-Saat-schiffen, die sich auf den Krieg vorbereiteten. Sie hatten die dornigen Äste ausgestreckt, und er spürte die Kraft in den Triebwerken und den Zorn der Verdani auf ihre Todfeinde. Diese organischen Schlachtschiffe waren bereit, nach der Katastrophe vor zehntausend Jahren die Hydroger zu vernichten.
    Aber es war nicht der einzige Krieg. Im Bewusstsein des Weltwalds summten die letzten Schreie der grünen Priester, die an Bord von TVF- Schiffen festsaßen, als sich Soldaten-Kompis in Berserker verwandelten und alle Menschen töteten, die sie fanden. Verzweifelte Telkontakt-Berichte spritzten wie heißes Blut durch das Verdani-Selbst. Die Saat dieses jüngsten Verrats war vor langer Zeit ausgebracht worden. Durch die Erinnerungen des Weltwalds wusste Beneto, dass die Klikiss-Roboter während des letzten Kriegs einen Verrat vorbereitet hatten, dem schließlich ihre Schöpfer zum Opfer gefallen waren. Die Soldaten-Kompis schienen Ähnliches in Hinsicht auf die Menschen zu beabsichtigen und nutzten dabei den größeren Konflikt aus. Beneto begriff, dass weder er noch die Weltbäume der TVF helfen konnten.
    Mit dem Wissen um die Unvermeidlichkeit der bevorstehenden Konfrontation mit den Hydrogern und die eigene besondere Verantwortung stand Beneto vor dem nächsten gelandeten Baumschiff, das wie ein Speer mit vielen Spitzen gen Himmel ragte. Beneto war als Avatar des Weltwalds geschaffen, als eine Verbindung zwischen dem Bewusstsein der Verdani und der Menschheit. Er musste diese unsagbar alten organischen Schlachtschiffe verstehen.
    Ein Teil von ihm wusste, dass er hineingehen musste. Goldene Platten bedeckten den knorrigen Stamm, dicker als die Rinde eines normalen Weltbaums und so undurchdringlich wie der Panzer eines Drachen. Beneto drückte seine hölzernen Hände an die sich überlappenden Rindenschuppen, und eine vertikale Perforation erschien im Stamm, verbreiterte sich zu einer Öffnung wie ein Mund aus Holz. Er betrat das riesige Baumschiff, und hinter ihm schloss sich das hölzerne Portal.
    Die kurvenreichen Korridore im Innern des lebenden Schiffes waren glatt, wie von Tunnelkäfern geschaffen, die sich einen Weg durchs Holz gebohrt hatten. Beneto setzte den Weg fort und gelangte tiefer ins Innere des Schiffes. Mit den Fingerspitzen seiner hölzernen Hände strich er über die Wände und fühlte, wohin er gehen sollte.
    Diese Schiffe waren vor zehn Jahrtausenden aufgebrochen und in kosmischen Winden gesegelt. Sie hatten einen weiten Weg von jenem Ort zurückgelegt, wo die Hydroger einst gegen den Weltwald gekämpft hatten, wo Wentals und Faeros aufeinandergestoßen waren. Wie die Funken eines windumtosten Feuers waren sie fortgeflogen, aber etwas hatte sie zurückgerufen.
    Beneto erreichte das Nervenzentrum des gewaltigen Baumschiffes, einen gewölbten Raum, der sich mit der Kommandobrücke eines Kriegsschiffs vergleichen ließ. Hölzerne Säulen bildeten hier ein stützendes Gerüst. In der Mitte

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