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Von Flammen verzehrt

Von Flammen verzehrt

Titel: Von Flammen verzehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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…“
    Julien fasste ihre Schultern und schüttelte sie sanft.
    „Alessa, Liebes, sei unbesorgt. Wir werden nicht zulassen, dass dir jemals wieder etwas geschieht!“

Geliebter

     
     
     
    Er war amüsiert. Tatsächlich musste er sich eingestehen, dass er seit Jahrhunderten nicht mehr dieses … Kribbeln empfunden hatte.
    Alles lief genau nach seiner Vorstellung. Er stand vor dem Spiegel und strich über die lange silberne Klinge an seinem Oberschenkel. Sie betonte noch das Spiel seiner Muskeln unter dem hautengen Leder. Die Schnallen und Riemen über seiner Brust umspannten eng seinen schlanken Körper, an dem kein Gramm Fett zu finden war.
    Er fuhr sich über den Pelzkragen seines Mantels. Zu warm für Rom, aber ebenso, wie er es genoss, andere leiden zu sehen, gefiel es ihm, dass sein Geist stärker war als sein Leib. Er mochte Schweiß. Angstschweiß oder den Geschmack eines erhitzten Körpers nach dem Sex. Der Schweiß, der sich in diesem Moment zwischen seinen Schulterblättern sammelte, entsprang keiner Furcht, sondern war ein Zeichen seines Triumphes über seine körperlichen Bedürfnisse und Schwächen.
    Zufrieden wandte er sich von seinem Spiegelbild ab und fasste nach dem Schlüssel, der an einer Kette um seinen Hals hing.
    Seine Erregung wuchs, als er sich auf den Weg machte, sein Spiel zu beginnen.
    Das Spiel mit der unschuldigen Chloé.
    Ihre Angst war berauschend wie Alkohol, ihre Atemnot wie der blutige Saft eines perfekten Steaks und ihr furchtsames Zittern wie eine verführerische Bewegung. Er würde sie brechen, sie besitzen, ihre Seele erobern und sie dazu bringen, ihn anzuflehen, ihr Schmerzen zuzufügen.
    Und er – er würde ihr Flehen erhören!
    Allein diese Vorstellung schürte seine Erregung. Seine Männlichkeit drängte sich prall gegen das Leder seiner Hose, und er rieb sich hart den Schritt. Er keuchte und wusste doch, dass sie zu ficken den Gipfel ihrer vollkommenen Selbstaufgabe darstellen würde. Es war zu früh, sich diesem Verlangen zu ergeben. Das würde das Spiel zerstören.
    Mit derselben Beherrschung, mit der er auch die Hitze unter seiner Lederkleidung ertrug, verbannte er das Sehnen in seinem Schwanz in den Hintergrund. Mit gemessenem Schritt, der ihm bewies, dass er Herr über sein drängendes Begehren war, näherte er sich ihren Räumen.
    Langsam drehte er den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür.
    Sein Blick fand sie sofort, und die Angst, die ihre Pupillen weitete, die sie die Hände schützend an ihre Brust nehmen ließ und sie dazu brachte, vor ihm zurückzuweichen, zog ihn in den Raum wie an einer unsichtbaren Kette.
    Der Raum war groß. Ein Glastisch mit verchromten Stühlen schien beinahe zwischen dem schwarzen Boden und den hochglänzenden, schwarzen Decken mit kalten LEDs zu schweben. Die Spiegel, die sich über die gesamte Wand erstreckten, ließen ein Gefühl der Unwirklichkeit entstehen. Nichts hatte einen Anfang oder ein Ende. Er sah sich und sie unzählige Male in diesem Raum. Wohin man blickte, er und sie, er und Chloé – und ihre Angst.
    „Willkommen in Rom.“
    Sein Blick saugte jede ihrer Regungen auf. Ihr beschleunigter Puls, ihr hektischer Atem, ihr Schlucken und das Zittern, als sie die Klinge an seinem Schenkel bemerkte.
    Sie reckte ihr Kinn nach vorne und leckte sich unsicher über die Lippen.
    „Wer bist du? Was willst du von mir?“, verlangte sie zu wissen, aber das Stocken in ihrer Stimme verriet ihre Furcht. Das leise Pfeifen ihres Atems war wie Musik in seinen Ohren. Es erregte ihn, wenn sie versuchte, gegen ihre Panik anzukommen.
    Er ging zum Tisch. Seine Schritte lautlos wie die eines geübten Raubtiers.
    Bedächtig griff er in die Innentasche seines Mantels – und sie zuckte zurück. Das amüsierte ihn. Anstatt einer Waffe, wie sie wohl erwartet hatte, zog er einen Bogen Papier und einen Füllfederhalter hervor und breitete beides auf der gläsernen Tischplatte aus.
    „Wer ich bin?“ Er trat zu ihr, ohne sie zu berühren. „Man nennt mich den Wanderer, aber du … du wirst mich Geliebter nennen.“
    Er sah, wie sie widersprechen wollte, also packte er sie an ihrer Kehle und drückte zu. Er neigte seinen Kopf an ihren Hals, atmete ihren Duft und genoss das Gefühl ihres hämmernden Blutes unter seinen unnachgiebigen Fingern. Sie schlug nach ihm, und auch das genoss er. Seine Stimme war rau vor Erregung, als er weitersprach:
    „Du wirst tun, was ich sage. Du nennst mich Geliebter und wirst mir nichts verweigern, was ich

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