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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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bist ja ganz schön damit beschäftigt, Leuten in die Arme zu laufen, Dirk.«
    »Sam hat an dem Abend eine Party gegeben, an dem Abend, als ich ihr und La La in die Arme gelaufen bin. Im Haus deiner Mom.« Bilder von Dirk, Samantha und La La beim flotten Dreier schwirrten mir ungezügelt im Kopf herum. Es machte mich krank.
    »Ich werde jedenfalls niemanden verklagen«, stellte ich klar.
    »Jordan, das solltest du aber. Es ist ganz einfach. Vertrau mir.«
    Ja genau. Dir vertrauen. Glaubte er wirklich, ich hatte vor, durch Travis reich zu werden? Und dass
er
die Lorbeeren ernten würde? Er verdiente jeden einzelnen Herpes, den er sich einfing.
    Dirk kam einen Schritt näher. »Hey«, sagte er und legte mir nichts, dir nichts einfach seine Hand auf meine rechte Brust. Sollte das ein Vorspiel sein? Ich fing an zu lachen. »Was ist so lustig?«, fragte er, und ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Er erinnerte mich an einen Affen. Ich glaubte, mir würde die Luft wegbleiben, so laut musste ich lachen. Es erübrigt sich wohl zu sagen, dass Dirk von meinem hysterischen Anfall überhaupt nicht begeistert war. »Du bist echt fertig«, sagte er und ging. Nachdem er weg war, lachte ich noch gute fünf Minuten. Ich fühlte mich zwar ein ganz kleines bisschen schuldig, sein Ego verletzt zu haben, aber das war nun wirklich der erbärmlichste Versuch einer Verführung, den ich je erlebt habe.

21. Verdammte Nebelhörner
    »Hallo?«, sagte ich, nachdem ich den Telefonhörer abgenommen hatte.
    »Ich möchte bitte mit Jordan sprechen.«
    Der unverwechselbare Ton und die Stimmen im Hintergrund, die mit der gleichen Jagd beschäftigt waren, verrieten mir, dass es Cindy von der Citibank war, mein finanzieller Schatten.
    »Ich glaube, sie ist am Apparat.«
    »Ach so«, sagte die kesse Stimme, für einen Moment verwirrt. »Hier ist Cindy von der Citibank.«
    »Mir war nicht klar, dass wir uns duzen, Cindy.«
    »Ja, Jordan. Ich rufe nochmal wegen deiner Kredittilgung an. Sie ist jetzt fast neunzig Tage überfällig«, sagte sie und klang dabei plötzlich wesentlich weniger kess. Ich wusste, dass eines Tages eine Rechnung kommen würde. Es gab immer eine Rechnung für mich. Aber ich war dem nicht gewachsen. Ich ärgerte mich über die Anrufe, und ich nahm es Cindy übel, dass sie recht hatte. Außerdem hatte ich das Geld noch nicht. Also entschied ich mich, meine Amnesie sprechen zu lassen.
    »Kimmy«, sagte ich. »Ich bin sicher, dass du weißt, was du tust, und du hast sicher auch Unterlagen, auf die du dich beziehst. Aber das Problem ist, dass ich seit meinem Unfall keine Erinnerung an deine Kreditkarte oder deine Firma habe …«
    »Ich rufe von der Citi-«
    »Oder irgendwelche Einkäufe, die ich möglicherweise mit einer Kreditkarte bezahlt habe. Es könnte auch sein, dass ich es gar nicht war, und wenn doch, war ich nicht ganz ich selbst.«
    »Als wir das letzte Mal telefoniert haben, hast du –«
    »Was soll denn das wieder, Candy? Ich erinnere mich nicht, jemals mit dir gesprochen zu haben. Ich leide unter Amnesie.«
    »Na schön, ich …« Sie war durcheinander und brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. »Ich habe die Aufgabe, mich darum zu kümmern, dass dein Konto ausgeglichen wird. Und ich habe mehrere Nachrichten hinterlassen, und wir haben schon vor Monaten darüber gesprochen.«
    »Ich weiß, dass du das glaubst, Carrie. Und es kann ja auch sein, dass es stimmt. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, also kann ich dir nicht helfen, solange ich mein Gedächtnis nicht wieder zurückhabe.« Sie war still.
    »Jemand muss für die Belastungen auf deiner Karte verantwortlich sein«, zwitscherte sie.
    »Das stimmt vermutlich. Ich bin es jedenfalls nicht.« Dann preschte ich vor. »Vielleicht solltest du meine gesetzliche Vertreterin anrufen. Wenn diese Rechnungen wirklich bezahlt werden müssen, schlage ich vor, du besprichst das mit ihr. Judith Landau. In Nassau. Sie steht im Telefonbuch.« Das war nur eine Galgenfrist, das wusste ich, und kein nobler Zug, doch es wendete für eine Weile meinen Bankrott ab. »Oh … und, Cammy?«, fügte ich hinzu.
    »Cindy.«
    »Vergiss meine Nummer.«
    Ich legte auf und machte ein kleines Siegestänzchen. Ja, es war unverantwortlich, aber es bereitete mir große Freude, Cindy loszuwerden. Das Telefon klingelte wieder. Vielleicht hatte ich zu früh getanzt. Ich nahm mit Schwung ab.
    »Welchen Teil von
Vergiss meine Nummer
hast du nicht

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