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Von Lichtwiese nach Dunkelstadt

Von Lichtwiese nach Dunkelstadt

Titel: Von Lichtwiese nach Dunkelstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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schien ehrlich besorgt zu sein. „Du hast ja ein blaues Auge!“
    „Ist halb so schlimm“, entgegnete ich und strich mir unwillkürlich über die Hügellandschaft namens Gesicht.
    „Ponga-Ponger ist aber auch ein fieses Spiel“, sagte Mac Check und zeigte uns sein Hyänengrinsen.
    „Schau mal, Dodo, mein neues Kleid!“ Elenor vollführte eine Drehung und strahlte. Sie trug eine kleidgewordene Federboa. Das Gefieder schien von Entenküken zu stammen. „Hat Vinnie mir geschenkt.“
    Ich registrierte, dass sie jetzt zu Vinnies guten Freunden zählte und bemerkte, dass mir der Gedanke so überhaupt nicht gefallen wollte.
    „Sie haben mich gerufen, Mr. Mac Check?“, fragte ein kleines Männchen in einem schwarzen Anzug, der so eng war, dass er aussah wie aufgemalt.
    „Ah, unser C-25-Pilot! Pünktlich wie sein Wüstenwurm“, sagte Mac Check und wandte sich an uns. „Es wird Zeit, dass ihr euch verabschiedet. Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß in Las Voltas.“
    „Na ja“, murmelte ich. „Unter Spaß verstehe ich eigentlich etwas anderes.“
    „Also ich fand‘s spitze!“, trällerte Elenor und wackelte mit ihren Flügeln.
    „Kümmern Sie sich darum, dass unsere Gäste eine angenehme Reise haben“, sagte Mac Check zum C-25-Piloten.
    „Selbstverständlich!“ Das Männchen schlug die Hacken zusammen. „Wünschen Sie mit oder ohne?“
    „Natürlich mit.“ Mac Check präsentierte ein weiteres Mal seine Zahnreihen. „So gut kennen wir unsere Freunde ja noch nicht.“ Er sah zu Gio-Gio. „Bringst du unsere Gäste bitte in ihr Abteil?“
    Gio-Gio grunzte Zustimmung.
    Der C-25-Pilot tanzte gut gelaunt voran. „Bitte folgen Sie mir!“
    „Dodo, wir können nicht weiterfahren“, flüsterte Agerian. „Dieser Zug bringt uns direkt nach Dunkelstadt! Direkt in die Höhle des Löwen!“
    Eine Planierraupe schob mich einige Schritte vorwärts. Ich drehte mich herum und musste feststellen, dass Gio-Gio zwei seiner Brüder mitgebracht hatte. Dieselben Schrankwandkörper, dieselben halslosen Köpfe und aufgeworfenen Lippen. Nur die Sakkofarben waren unterschiedlich.
    „Vorwärts!“, grunzte Gio-Gios Bruder in der für die Familie typischen Freundlichkeit.
    Ich verzichtete auf lange Diskussionen und setzte mich in Bewegung.
    „Ich sitze am Fenster!“, verkündete Elenor und stürmte an uns vorbei.
    „Wir müssen nur bis morgen durchhalten“, flüsterte ich Agerian zu. „Dann können wir uns mit dem rot-gelb gestreiften Löffel wünschen, wohin wir wollen.“
    Agerian schien nicht besonders überzeugt von meinem Plan zu sein.

    Zu unserer Überraschung besaß der Wüstenwurm nun einen Personenwaggon, sodass wir nicht auf dem Boden sitzen mussten. Elenor hatte es sich bereits auf einem Fensterplatz bequem gemacht, klopfte rhythmisch mit ihren Fingern auf dem kleinen Beistelltisch und forderte: „Losfahren, losfahren, losfahren!“
    Nachdem Gio-Gio und seine beiden Brüder sich mit einem Grunz-Kanon verabschiedet hatten, ging ein Rucken durch den Zug, und der Wüstenwurm setzte sich in Bewegung. Ein Lautsprecher knackte, und die Stimme des Piloten erklang: „Willkommen an Bord des Wüstenwurms C-25! Ich bin heute Ihr Kapitän und begleite Sie auf Ihrer wunderschönen Fahrt nach Dunkelstadt. Gerne kümmere ich mich auch um Ihr leibliches Wohl. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise.“
    „Juhu, auf geht‘s nach Dunkelstadt!“, jauchzte Elenor und vollführte einen hektischen Sitztanz. Federn flogen durch die Luft und segelten anschließend langsam gen Boden.
    „Weißt du noch, wie wir uns das erste Mal begegnet sind?“, fragte ich und suchte Elenors Gesicht nach einer Reaktion ab. Es kam keine.
    „Du hattest gerade ein Bad in der Lagune genommen“, sagte ich. „Und ich … ich bin diesem kleinen Vogel mit dem purpurfarbenen Bauch hinterhergejagt.“
    „Erinnerungen sind so was von öde“, sagte Elenor und glotzte nach draußen, wo die kahle Wüste an uns vorbeizog. „Ich will was erleben!“
    Es entstand eine Stille, die man durchaus als unangenehm bezeichnen konnte.
    „Also, ich könnte eine Eskimonade vertragen“, sagte Agerian. „Wie steht es mit euch?“
    Elenor erwachte wieder zum Leben. „Oh ja! Ich will auch eine Eskimonade! Und zwar eiskalt!“
    Agerian betätigte einen Knopf an seiner Armlehne, und der Pilot meldete sich. „Was kann ich für Sie tun?“
    „Wir hätten gerne zwei Eskimonaden und …“ Agerian sah mich an. „Was möchtest du, Dodo?“
    Ich überlegte. Jedoch nicht

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