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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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Bad ihren Kulturbeutel gepackt hatte, ging sie zurück ins Wohnzimmer. Sie hatte genau neunzig Sekunden gebraucht.
    Er telefonierte, als sie eintrat – vermutlich gab er seinen „Leuten“ gerade weitere Befehle oder organisierte irgendwo ein Zimmer für sie.
    Als er sie bemerkte, zog er die Brauen nach oben. Rasch klappte er sein Handy zu. „Warum hat das so lange gedauert?“ Er griff nach ihrer Tasche.
    Schon hatte sie eine scharfe Erwiderung auf den Lippen, als sie sah, dass er den Mund zu einem Lächeln verzog. Er nahm sie nicht ernst, dachte sie wütend und hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst.
    Als er ihr die Tasche abnahm, berührten ihre Hände sich kurz. Sofort fühlte sie wieder dieses ungewollte Kribbeln. Sein Lächeln verblasste.
    „Lassen Sie das“, sagte sie.
    „Was denn?“
    „Fassen Sie mich nicht an.“
    „Mit Vergnügen.“ Sein Mund war ein schmaler Strich, als er sie zum Wagen geleitete. Sein Missfallen darüber, dass er sie jetzt am Hals hatte, war ihm deutlich anzumerken. Aber das war nicht ihr Problem.
    Ihr Problem war vielmehr dieser Mann.
    Sie war wütend gewesen, voller Zorn. Doch eine Berührung von ihm, und sie schwankte, verlor ihr klares Denken, die Wut verrauchte. Dann gab es nur noch seine schiere Gegenwart und seinen männlichen, herben Duft.
    Und den Gedanken daran, dass auch er hinter all seinem Reichtum und seiner Macht nur ein Mann war.
    Nur ein Mann?
    Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Dominic Pirelli war ganz anders als jeder andere Mann, mit dem sie bis jetzt zu tun gehabt hatte. Er setzte ihre Haut in Flammen, dort, wo er sie berührte. Sie erschauerte. Er schaffte es, sie in vielerlei Hinsicht aus dem Konzept zu bringen, und das gefiel ihr nicht. Sie wollte sich nicht so verletzlich fühlen, wollte sich dieses Mannes nicht so bewusst sein, verheiratet hin oder her. Nachdem Shayne gegangen war, hatte sie den Männern für immer abgeschworen.
    Besonders den überheblichen, die über ihr Leben bestimmen wollten. Und vor allem denen mit nachtschwarzen Augen, die sich auf ihre Kosten amüsierten.
    Zur Hölle mit dem Mann! Sie wand sich auf ihrem Sitz, umhüllt von seinem Duft, und suchte verzweifelt nach etwas, das sie ablenken würde.
    „Wo bringen Sie mich hin?“, fragte sie in das eisige Schweigen hinein, nachdem sie die Seitenstraßen von Sherwill lange hinter sich gelassen hatten und den Highway Richtung Stadt entlangfuhren. Der Verkehr war nun dichter geworden.
    „Sie werden schon sehen.“
    „Und was ist, wenn mir nicht gefällt, was ich sehe?“
    „Es wird Ihnen gefallen.“ Mehr sagte er nicht dazu. Stattdessen drehte er das Radio an und würgte die Unterhaltung damit ab. Die neueste Entwicklung am Börsenmarkt war das Thema, und Angie glaubte schon, er werde den Kanal wechseln, so wie Shayne es immer gemacht hatte. Stattdessen lauschte er gespannt auf jedes Wort. Sie versuchte, sich einen Reim auf das Gesagte zu machen, aber die Fachbegriffe waren wie eine andere Sprache, und sie gab es auf.
    „Was machen Sie eigentlich genau?“, fragte sie, als der Bericht beendet war. Dominic Pirelli drehte den Ton wieder leiser. Vor ihnen ragten die Hochhäuser der Stadt auf.
    „Die einfache Version? Ich lege mein Geld an.“
    „Und was soll das genau heißen?“
    „Ich arbeite mit Aktien. Kaufe sie auf niedrigem Stand und verkaufe sie wieder, wenn sie gestiegen sind.“
    Sie dachte einen Moment darüber nach. „Also machen Sie im Grunde gar nichts.“
    „Ich mache Geld und benutze es dazu, andere Dinge zu kaufen. Bürokomplexe. Einkaufszentren.“
    „Verstehe.“ Auch wenn sie nicht genau wusste, warum, schien ihr dieses Gespräch wichtig. Sie wollte begreifen, was diesen Mann bewegte. „Also produzieren Sie eigentlich gar nichts. Jedenfalls nicht richtig, meine ich. Was können Sie denn am Ende des Tages als Erfolg aus Ihren Bemühungen vorweisen?“
    „Mehr Geld.“
    Ihr Seufzen klang seltsam zufrieden, als habe er ein Klischee erfüllt, und das gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. „Haben Sie ein Problem damit?“
    „Absolut nicht.“ Sie deutete zustimmend auf das Armaturenbrett mit all den Knöpfen. „Offensichtlich müssen Sie ziemlich gut darin sein.“
    Beinahe hätte er geknurrt. Denn er hatte das unbestimmte Gefühl, dass ihre Worte nicht als Kompliment gemeint waren.
    Krampfhaft umklammerte er das Lenkrad. Was war nur ihr Problem? Er hatte sich aus dem Nichts hochgearbeitet. War mittlerweile ein Multimillionär mit einem halben

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