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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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eine Zuschauerin, die darüber nachdenken sollte, was dieses Baby benötigen würde.
    Dabei war es am besten zu vergessen, dass dieses Kind in ihr heranwuchs. Ein Kind, das sie nie kennenlernen würde …
    Angie unterdrückte einen sinnlosen Anflug von Bedauern. Sie konnte es sich nicht leisten, dass ihre Gedanken diese Richtung nahmen. Schließlich hatte sie die einzig mögliche Entscheidung getroffen, indem sie dieses Kind seinem rechtmäßigen Vater übergab. Bedauern war schlicht nicht angebracht.
    Obwohl es ihr zunehmend schwerer fiel, zu ihrer Entscheidung zu stehen.
    Sie sah sich in dem großen Geschäft um, musterte die Menschen, die für ihre Kinder, ihre Babys einkauften. Neid erfüllte sie. Nie hätte sie gedacht, dass es so schwer sein würde. Vielmehr hatte sie sich eingebildet, es sei einfach, ihm das Baby zu überlassen. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass dieser winzige Fremdling, der in ihr heranwuchs, ihr wichtig werden könnte. Sie hatte nicht geahnt, dass sie das Gefühl entwickeln könnte, er sei ein Teil von ihr.
    Ihr Baby …
    Nur einen Moment erlaubte sie sich, darüber nachzudenken, wie es wäre, wenn das Kleine wirklich ihr Kind wäre und sie nun mit dem umwerfendsten Mann in diesem Geschäft für ihr gemeinsames Baby einkaufen würde. Wie glücklich müsste sie sich dabei fühlen?
    Entschieden schüttelte sie den Kopf, um die abwegigen Gedanken zu verscheuchen. Es war sinnlos, so etwas zu denken. Die Wirklichkeit sah ganz anders aus, kalt und hart. Und sie selbst war nur Mittel zum Zweck, um dieses Baby auszutragen.
    „Was hältst du davon?“ Dominic riss sie aus ihren Gedanken. Voller Begeisterung malte er ihr ein Kinderzimmer aus, in dem neben vielen Plüschtieren und einem Schlagzeug ein rotes Bettchen stand, das aussah wie ein Ferrari.
    Blinzelnd sah sie ihn an. „Es ist noch ein Baby, Dominic. Mit schnellen Autos hat es doch ein bisschen Zeit. Außerdem könnte es auch ein Mädchen werden.“
    Er sah sie an, als sei sie verrückt geworden. „Selbstverständlich wird es ein Junge.“
    Dabei machte er ein so ernstes Gesicht, dass sie lachen musste.
    Dominic war ganz in seinem Element, als es um Möbel und Wandfarbe ging. Gemeinsam entschieden sie sich für blaue Tapeten mit hellen, federleicht wirkenden Wolken, dazu passend weiße Möbel. Die Liste der Verkaufsberaterin wurde immer länger.
    Danach widmete Dominic sich der Einrichtung des Badezimmers mit kleiner Babywanne, Badethermometer und dicker, weicher Wickelauflage. Als er endlich aufsah, um Angies Meinung einzuholen, konnte er sie nirgends entdecken.
    Einen Moment zog sich sein Magen ängstlich zusammen. Wo war sie? Wie hatte er sie nur aus den Augen verlieren können? Schließlich sah er sie in der Kleiderabteilung, ein paar Meter von ihm entfernt.
    Der weiße Strampelanzug, den Angie in der Hand hielt, sah so winzig aus, als sei er für eine Puppe gemacht. Weicher als Samt fühlte der Stoff sich auf ihrer Haut an, wie ein Schmetterlingskuss. Sie lächelte. Das Baby würde den dunklen Teint und die dunklen Haare seiner Eltern erben.
    Egal, ob es ein Junge oder ein Mädchen würde, dieses Kind würde in Weiß einfach umwerfend aussehen.
    Obwohl sie es darin nie zu Gesicht bekommen würde.
    Die Erkenntnis durchfuhr sie wie ein schmerzhafter Stich, und schnell hängte sie das Stück zurück an die Stange. Jetzt wurde sie auch noch rührselig! Entschlossen wischte sie eine Träne fort. Sie hätte sich niemals von ihm überreden lassen dürfen mitzugehen. Es war schon schwierig genug, sich das Baby nach der Geburt in dem großen Haus am Strand vorstellen zu müssen. Wenn es ein bisschen größer war, würde es die Bucht erkunden, Rosa würde das Kleine in seinem Stühlchen in der Küche füttern. Und Dominic konnte das Baby jederzeit an seine Brust drücken …
    „Hast du etwas gefunden?“
    „Nein.“ Sie kämpfte gegen die Tränen an und wandte sich ab. „Ich schau mich nur um.“
    „Alles in Ordnung?“ Er warf einen Blick auf seine Uhr. „Himmel, wir sind ja schon seit Stunden hier. Du musst erschöpft sein.“
    Die Verkäuferin wirkte nun besorgt. „Ich habe alles notiert und kann Ihnen die Sachen in dieser Woche liefern lassen.“
    Genau darauf hatte er gewartet.
    „Kommen Sie wieder, wenn Ihr Baby da ist“, bat die Frau, nachdem er ihr seine Kreditkarte gegeben hatte. „Wir freuen uns immer, eine glückliche Familie wiederzusehen.“
    Dominics Miene war immer noch finster, als er Angie die Wagentür öffnete.

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