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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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ausgemergelter Körper kam zum Vorschein.
    „Wie siehst du aus, Neal?“, fragte Gero. Es klang entsetzt. Sein Blick wirkte erschüttert.
    „Ich weiß“, antwortete Neal leise. Er machte den Bademantel wieder zu.
    „Isst du überhaupt noch was?“, wollte Gero wissen, woraufhin Neal schwieg.
    „Was ist mit deinen Armen? Warum tun sie dir so weh?“, hakte Gero weiter nach. Er kam noch näher. „Zeig mal her.“
    Da wich Neal sofort aus. „Nein!“
    „Mensch, ich will dir doch nur helfen!“, rief Gero, inzwischen sichtlich verzweifelt. „Bitte, du bist krank! Die Drogen machen dich kaputt! Wir müssen etwas tun!“  
    Neal schloss die Augen, als wolle er das alles nicht hören. Er ließ die Schultern hängen.
    „Es ist doch zu spät“, sagte er leise. „Ich kann nicht mehr ohne …“
    Er nahm auf dem Bett Platz. Für einen kurzen Moment schien es, als wolle er in Tränen ausbrechen. Es war wirklich so. Lange war ihm schon bewusst, dass er ohne Drogen den alltäglichen Tagesablauf nicht mehr bewältigen konnte. Er konnte diese Tatsache nicht mehr abstreiten, noch verbergen. Selbst mit Drogen war jeder weitere Tag eine Quälerei.  
    „Es ist längst nicht zu spät“, versicherte Gero. Er nahm neben seinem Freund Platz und legte zärtlich einen Arm um ihn. „Ich werde dich wieder gesund machen. Ich kümmere mich um einen Therapieplatz, ja?“
    Als Neal das Wort „Therapie“ hörte, ging ein Zucken durch seinen Körper. Er verzog das Gesicht, als könne er sich niemals vorstellen, einen kompletten Entzug durchzustehen.
    „Du musst es nur wollen!“, fügte Gero hinzu.
    „Ich will ja“, erwiderte Neal. „Aber …“
    „Ich werde alles veranlassen“, fiel Gero ihm ins Wort. „Du sollst nicht mehr leiden, nie mehr! Du sollst keine Schmerzen haben. – Ich werde dafür sorgen.“
     
     

IX .
     
    „Das war nun schon das zweite Mal, dass er dich verletzt hat. Ich kann nicht verstehen, dass du das so einfach hinnimmst!“
    Francis war schockiert, als sie von Geros blutender Nase erfuhr. Sie drehte sich dem Herd zu und entnahm einen Auflauf, stellte ihn auf den Tisch. Wieder einmal hatte sie gekocht. Manchmal fragte sie sich selbst, wie sie ihren Job in der Firma, die Versorgung ihres Kindes und die Arbeit im Haushalt schaffen konnte.
    Früher hatte Neal sie bei vielen Dingen unterstützt, doch das wurde immer seltener.
    „Du hast ja Recht“, erwiderte Gero, der den Tisch gedeckt hatte, „doch man muss auch die Umstände berücksichtigen, unter denen es passiert ist.“ Er nahm Platz und füllte die Gläser mit Mineralwasser.
    „Beim ersten Mal war das Koks dran Schuld, und das gestern … nun … das habe ich förmlich provoziert. Neal hat mich gebeten aufzuhören, doch ich habe ihn dennoch angefasst. Da ist bei ihm die Sicherung durchgebrannt. Das kann ich verstehen.“ Er seufzte tief und schilderte weiter. „Er muss wirklich Schmerzen haben. Hast du ihn dir mal genau angesehen in letzter Zeit? Er ist nur noch Haut und Knochen, und seine Arme sind kaputt …“
    Er konnte nicht weitersprechen, so sehr quälte ihn der Gedanke daran.
    Francis nickte. „Ja, er sieht beängstigend aus, so schwach und gebrechlich.“ Sie füllte die Teller mit Essen.
    „Wenn ich bedenke, wie er aussah, als ich ihn kennengelernt hatte“, schwärmte Gero daraufhin. „Er sah wirklich aufregend aus, richtig verführerisch mit den dunklen Haaren und dem hübschen Gesicht … und sein Körper, ach …“ Er sah verträumt an die Decke, bis Francis auf seinen Teller deutete.
    „Hör auf zu träumen und iss. Sonst fällst du mir auch noch vom Fleisch bei all den Sorgen momentan!“
    Sie befüllte noch zwei kleine Teller mit Essen und brachte die in das Kinderzimmer, wo Nicholas mit einem Freund spielte. Sie legte sonst großen Wert darauf, dass auch Nicholas zu den Mahlzeiten gesittet am Tisch saß, doch sie wusste auch, dass sie mit Gero wichtige Dinge besprechen musste. Und eine ihrer Sorgen war, dass Nicholas zu viel mitbekommen würde. So gestattete sie den beiden Kindern im Kinderzimmer zu essen und kam dann zurück in die Küche.
    „Mmh“, machte Gero, „das ist wieder lecker.“ Sein Gesicht erhellte sich. „Am liebsten würde ich immer zum Essen zu dir kommen. Thilo und ich kochen fast nie. Und wenn, dann macht Thilo so merkwürdige Sachen wie Fischstäbchen mit Ketchup. Und was ich koche, ist ihm zu gesund. Gemüse mag er nicht.“
    Francis schmunzelte. „Das hört sich nach typischer Männer - WG

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