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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Anschein, als wolle er seine Arme bewusst bedeckt lassen.  
    „Du darfst mich nicht so stark drücken“, sprach er. Es klang ernst.  
    „Wieso?“ Gero grinste ungläubig. „Seit wann bist du so empfindlich?“ Er rückte wieder näher heran und wiederholte die Umarmung.  
    „Au, das tut weh!“, äußerte sich Neal daraufhin. Erneut schob er Gero von sich.  
    „Willst du mich auf den Arm nehmen?“, fragte Gero. „Das war nicht doll!“
    Er kam wieder näher, griff nach Neals Körper.
    „Hör auf!“, flehte Neal. Er drehte sich weg und verzog sein Gesicht. Eine Geste, mit der Gero überhaupt nichts anfangen konnte.
    „Was soll das denn?“, fragte er erneut. „Sonst lässt du dich auch gerne anfassen!“
    Er zerrte Neal am Arm, und da war Neals Geduldsfaden endgültig gerissen.
    „Ahhh! Spinnst du?“, schrie er. Im nächsten Moment drehte er sich zurück. Sein freier Arm holte reflexmäßig aus, die Hand landete in Geros Gesicht. Geros Nase fing sofort an zu bluten. Er selbst wurde kreidebleich, schien augenblicklich wie erstarrt.
    „Oh, my God!“, rief Neal, als er das Blut sah. „Das wollte ich nicht! Shit! Oh, Gero, Süßer! ... Es tut mir leid!“
    Gero rührte sich nicht, sondern blickte Neal nur fassungslos an.
    „Ich … hole Taschentücher!“, rief Neal aufgewühlt. Er verließ das Bett und rannte ins Bad. Wenig später kam er mit nassen Tüchern zurück, womit er versuchte, Geros Nasenbluten zu stillen.
    „Das wollte ich nicht“, gab Neal erneut zu verstehen. Er streichelte Geros Wange. „Es wird gleich aufhören, bestimmt. Es ist gleich vorbei!“ Perplex schüttelte er den Kopf. Er drückte einen kalten Lappen in Geros Nacken. Mit den feuchten Tüchern rieb er Geros Gesicht sauber. „Wie konnte das passieren?“, entwich es Neal. „Ich wollte das nicht. Echt nicht! Es kam so über mich.“
    Gero schluckte trocken. Auch er konnte nicht begreifen, was soeben geschehen war.
    „Du hast mich … geschlagen“, kam es über seine Lippen. Seine Stimme zitterte.
    „Nein!“, widersprach Neal sofort. „Ich wollte es nicht! Sieh, es ist doch schon wieder gut. Es blutet nicht mehr! Alles vorbei!“ Er nahm seinen Freund in den Arm und vergaß dabei seine eigenen Schmerzen. „Ich schlage dich nicht, niemals.“
     
    Ohne jegliche Gefühle in sich, wachte Gero am nächsten Morgen auf. Als er die Augen öffnete, erblickte er Neal, der ihn regelrecht anstarrte.
    „Hallo“, sprach Neal leise und zudem zögernd. „Hast du gut geschlafen? Was macht deine Nase?“
    „Mmh“, brummte Gero. „Ist gut. Ich merke nichts mehr.“
    Da atmete Neal erleichtert auf. „Das beruhigt mich“, gestand er. „Ich konnte kein Auge zumachen deswegen. Es tut mir wahnsinnig leid, wirklich. Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren war.“ Er beugte sich über seinen Freund und küsste dessen Stirn. „Ich wollte das nicht, wirklich nicht.“
    Gero nickte verhalten. „Ist schon gut. Ich habe dich einfach zu sehr gereizt, da kann so was schon mal vorkommen.“ Er machte eine kurze Pause, versuchte zu lächeln, doch eine Sache konnte er sich noch immer nicht erklären. „Wieso durfte ich dich nicht anfassen? Hast du wirklich solche Schmerzen? Bist du so empfindlich?“
    Da drehte sich Neal weg. Er wollte nicht antworten, das war offensichtlich.
    „Ich geh duschen“, sagte er stattdessen und verschwand im Bad.
    Früher haben wir oft zusammen geduscht, dachte Gero. Wieso jetzt nicht mehr? Hatte Neal etwas zu verbergen?
    Wie von einer unsichtbaren Hand geleitet, schlich Gero zur Badezimmertür, um sie leise zu öffnen.
    Er sah Neal unter der Dusche stehen. Sein Körper wirkte schwach und zerbrechlich. Schützend presste er seine Arme an den eigenen Körper. Das heiße Wasser, welches über seine Haut rann, schien ihm Schmerzen zuzufügen. Trotzdem blieb er eine Weile unter der Dusche stehen.
    Gero schluckte. So etwas hatte er nicht erwartet. Neal schien tatsächlich gegen jede Berührung empfindlich geworden zu sein.
    Als Neal das Wasser abstellte, verharrte er einen Moment, bis er zu einem Handtuch griff und sich vorsichtig damit trocken tupfte.
    Dann schlüpfte er in einen Bademantel. Gero schloss leise die Tür.
    Es dauerte noch eine Weile, bis Neal wieder aus dem Bad herauskam. Er bemerkte sofort den prüfenden Blick seines Freundes.
    „Was … ist?“, fragte Neal unsicher. Gero antwortete nicht sofort. Stattdessen trat er näher, löste die Schlaufe von Neals Bademantel, um ihn zu öffnen. Neals

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