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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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gewöhnt. Sie wussten, wie sie sich gegenseitig befriedigen konnten. Mehr wollten sie auch nicht.
    Ihnen war klar, dass diese Liebelei mit Neals Heimkehr sofort enden würde.
    „Du bist absolut schwul, oder?“, fragte Francis, als sie nach dem Akt eine Weile still nebeneinander lagen. Gero schwieg, als müsse er die richtige Antwort erst finden.
    „Sagen wir so“, fing er an. „… mich hat noch keine Frau richtig gereizt. Und als dann Neal in mein Leben trat  …“ Er schüttelte den Kopf. „Es schlug ein, wie eine Bombe.“ Er verzog die Stirn nachdenklich. „Und das mit dir … ist schön. Aber meine Gedanken an Neal, kann ich dabei nicht abschalten.“
    Er sah zur Seite, als würde er sich genieren, dabei sprach er genau das aus, was sich Francis schon längst gedacht hatte.  
     
     

II.
     
    Die ganzen Feiertage steckten Gero in den Knochen. Trotzdem war er froh, dass der Alltag jetzt wieder den gewohnten Ablauf eingenommen hatte.
    Er musste fast grinsen, als er sich aus Francis’  Bett erhob, und das als etwas ganz selbstverständliches ansah, obwohl ihn noch manchmal ein schlechtes Gewissen überkam. Er war fast täglich bei ihr, übernachtete dort oder kümmerte sich um Nicholas. Ob Neal damit wirklich einverstanden wäre? Er verdränge seine Gedanken.  
    Die Wohnung war ruhig und Gero alleine. Er schreckte regelrecht zusammen, als es an der Tür klingelte.
    Noch erstaunter war er, als er öffnete und seine Mutter erblickte.  
    „Mama?“ Es klang verdutzt. „Ihr seid zurück?“
    „Wie du siehst!“, erwiderte Frau Steinert, dabei sah sie stirnrunzelnd auf Geros Boxershorts. „Wieso bist du denn noch nicht angezogen? Und wieso bist du nicht in der WG?“ Sie schüttelte den Kopf. „Hätte mir Thilo nicht verraten, dass ich dich hier vielleicht finden könnte ...“
    Gero öffnete die Tür und ließ seine Mutter eintreten. Die Situation war ihm sichtlich peinlich. Schnell zog er sich etwas über und versuchte zu erklären:
    „Hier wohnt Neals Schwester. Ich bin oft bei ihr. Wenn es spät wird, dann schlafe ich hier.“
    Er lächelte verlegen, aber seine Mutter blieb nachdenklich.
    „Ist er denn schon wieder in Deutschland? Dein Neal?“
    Gero verneinte. „Leider nicht.“
    „Finde ich nicht gut, dass er dich so lange alleine lässt“, sagte Frau Steinert, dabei sah sie sich in der Wohnung um. „Bist du dir denn überhaupt noch sicher in deiner Wahl mit ihm?“
    Da nickte Gero eifrig. „Natürlich! - Und in London ist er doch nur so lange wegen seiner Musik.“
    Er sah an seine Hand, an der der Ring von Neal funkelte.
    „Nun ja“, äußerte sich Frau Steinert. „Dann scheinst du ja nette Freunde gefunden zu haben, und ich muss mir keine Sorgen machen.“
    Gero schüttelte den Kopf, sichtlich froh darüber, dass seine Mutter keine weiteren Fragen stellte. „Wirklich nicht. Es ist alles in Ordnung.“
     
    Nachdem seine Mutter gegangen war, besuchte Gero die Vorlesungen an der Uni. Auf dem Rückweg am späten Nachmittag steuerte er einen Kiosk an, an dem es auch englische Zeitungen und Musikmagazine gab. Regelmäßig blätterte Gero darin, und ab und zu las er dort auch etwas über Neals Band „The Drowners“.
    Heute fiel sein Blick zuerst auf das „Select“, eine Zeitschrift, die nur einmal im Monat erschien und die brandaktuellsten Neuigkeiten über Stars und Sternchen lieferte. Hastig blätterte Gero die Zeitschrift durch, doch über die „Drowners“ wurde in dieser Ausgabe            nichts berichtet. Er wollte das Magazin schon wieder weglegen, als er stutzte. Er überflog auf der letzten Seite einen kleinen Artikel. Augenblicklich wurde ihm heiß und kalt zugleich. Was er las, konnte er kaum glauben.
    Im Zeitlupentempo ging Gero zur Kasse und bezahlte. Er registrierte nicht einmal den Verkäufer, der ihm das Wechselgeld entgegenreichte.
    Schweiß stand ihm auf der Stirn. Seine Gedanken fuhren Achterbahn.
    „Geht es Ihnen nicht gut?“, ertönte die Stimme des Kioskbesitzers, aber Gero antwortete nicht. Er verließ den Kiosk, ohne sein Wechselgeld, und dann fing er an zu rennen, so schnell er konnte.
     
    Als er bei Francis’  Wohnung angekommen war, wirkte er gehetzt. „Francis? Bist du da?“, rief er voller Panik. Sie blickte aus der Küche und grinste.
    „Was ist denn mit dir los? Hast du ein Gespenst gesehen?“
    Aber ihre gute Laune verflog, als sie an Geros Gesichtsausdruck erkannte, wie ernst die Lage war. „Was ist denn passiert?“
    „Sieh

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