Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
Vom Netzwerk:
von seinem Freund unterbrochen.
    „Ich werde hier so lange arbeiten, bis ich fertig bin. Aber du brauchst keine Angst haben. Du bekommst deine Streicheleinheiten. Egal, wie spät es ist! Es interessiert ja doch niemanden, ob ich die Nacht durcharbeiten muss oder nicht!“
    Er lachte höhnisch auf, und seine sarkastischen Worte bedrückten Gero sehr.
    „So meinte ich das ja nicht“, führte er an.
    „Nein? Wie denn?“ Neals Stimme wurde wieder lauter. Noch immer sah er seinen Freund vorwurfsvoll an. „Warum schleichst du denn hier rum und nervst mich? Frag doch gleich, wann ich ins Bett komme, um dich zu vögeln!“
    Geros Mund öffnete sich vor Entsetzen. „Das ist jetzt gemein!“
    Neal verzog sein Gesicht und sah wieder auf seine Briefe. „Es stimmt doch. Was willst du sonst jetzt von mir?“
    Gero schüttelte nur still den Kopf. Zu diesen herzlosen Äußerungen konnte er einfach nichts mehr hinzufügen. Er drehte sich, um den Raum zu verlassen, doch kaum war er an der Tür angekommen, hörte er Neals Stimme:
    „Warte!“
    Verstört sah sich Gero um. Tränen schimmerten in seinen Augen.
    „In einer Stunde bin ich bei dir, okay?“
    „Okay“, erwiderte Gero leise, aber ein Lächeln brachte er kaum zustande.
     
    Es war schon lange nach Mitternacht, als sich die Schlafzimmertür öffnete und Neal hereintrat. Die kleine Nachttischlampe brannte, im Hintergrund lief die neue CD der „Drowners“, und Gero richtete sich sofort auf, als er die leisen Schritte auf dem Teppich hörte.
    „Du hast tatsächlich so lange gewartet“, sagte Neal, und es klang eher nach einer Feststellung, als verwundert. „Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.“
    „Es ist schon in Ordnung“, erwiderte Gero. Er stopfte sich sein Kissen hinter den Rücken und verfolgte Neal, der ins Bad ging. „Aber was musst du bloß immer so lange machen?“
    Neal winkte ab. „Ach, in meiner Abwesenheit hat sich so viel Post angesammelt. Ich hätte sie schon längst bearbeiten müssen.“  Er zog sein Hemd aus und warf es auf den Stuhl, der vor der Kommode stand. „Zudem haben wir bald ein paar Gigs in England. Ich weiß noch nicht, wann und wo. Wird alles in London geregelt. Ich muss wegen jeder Kleinigkeit dort anrufen, sonst bleib ich nicht auf dem neusten Stand.“
    Er drehte sich dem Waschbecken zu.
    „Du wärst lieber in London als hier, oder? Nur Francis und ich halten dich davon ab, dort zu leben.“
    „Quatsch! Das stimmt nicht!“, fuhr es aus Neal sofort heraus. Da er das Badezimmer offen gelassen hatte, konnte Gero sehen, wie er sich am Waschbecken erfrischte.
    „Klar, ich gebe zu, manches wäre einfacher, wenn ich in London leben würde. Dort liegt immerhin der Ursprung unserer Musik, und der ganze Briefverkehr geht auch ordentlich auf die Nerven. - Aber ich lebe gerne hier, mit euch.“
    Er trocknete sein Gesicht ab, um es danach mit Creme einzureiben. Dabei betrachtete er sich peinlich genau im Spiegel.
    „Ich bekomme schon Falten“, stellte er erschrocken fest. Geräuschvoll stellte er die Creme zurück, dann warf er den Waschlappen gegen den Spiegel. „Äh, ich kann mich nicht mehr sehen!“  Bewusst sah er zu Boden, und während er das Bad verließ, schlug er den Lichtschalter energiegeladen aus.
    „Du hast keine Falten“, schaltete sich Gero sofort ein. „Du siehst gut aus.“
    Neal kam näher. Nur mit Jeans bekleidet ließ er sich neben Gero auf das Bett fallen und entzündete eine Zigarette.
    „Ich werde alt“, sagte er, ohne eine Miene zu verziehen.
    „Nun reicht es aber“, entgegnete Gero. Verwundert sah er seinen Freund an. „Du klingst ja richtig deprimiert.“
    Neal antwortete nicht. Stattdessen starrte er an die Decke, dabei legte sich seine Stirn in Falten.
    „Hast du dir schon mal überlegt, wie alt du bist, wenn ich vierzig bin? Dann bist du gerade mal neunundzwanzig.“
    Gero hob seine Schultern leicht an. „Na und? Das stört mich nicht.“
    Er rutschte näher an Neal heran und streichelte dessen Oberkörper. Sanft fuhr er über die zarte Brustbehaarung, dann glitt seine Hand tiefer, um Neals flachen Bauch zu streicheln.
    Neal schloss genüsslich die Augen, erstaunt darüber, dass sein Freund noch immer voller Leidenschaft war.
    „Es tut mir leid, dass ich vorhin so ungestüm war“, entschuldigte sich Neal daraufhin für sein aufbrausendes Verhalten.
    „Ist schon okay“, entgegnete Gero. „So langsam gewöhne ich mich daran.“
    Da sah Neal auf. Sein Gesicht zeigte deutliche

Weitere Kostenlose Bücher