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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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ertönte Geros Stimme im Hintergrund.
    Da fuhr Neal erst recht aus der Haut. „Bist du taub? Das ist keine Arbeit für dich! - Geh ins Haus!“  
    Erschrocken blickte Gero seinen Freund an, der inzwischen klitschnass im Pool stand und vor Wut bebte. „Los, geh!“
    Gero senkte seinen Kopf, dann drehte er sich kleinlaut um und verschwand in Richtung Haus. Auf der Terrasse stand Francis, die das ganze Schauspiel verfolgt hatte.
    „Hast du gehört, wie er mich angeschrien hat?“ Gero schüttelte den Kopf. „Was hat er bloß? Ich wollte doch nur helfen, und dann rastet er so aus.“
    Er machte ein unglückliches Gesicht. Drinnen nahmen sie auf dem Sofa Platz.
    „Er meint es bestimmt nicht so“, versuchte Francis zu trösten. Derweil schenkte sie zwei Becher mit Kaffee voll. Gero ließ noch immer die Schultern hängen. „Er behandelt mich, als wäre ich eine Mimose. Dabei habe ich meinen Eltern schon oft im Garten geholfen. Der Dreck macht mir doch nichts aus. Ich weiß nicht, wie Neal darauf kommt.“
    Francis sah aus dem Fenster und beobachtete ihren Bruder, der wieder aus dem Pool geklettert kam. Sein Gesicht war ernst und verbissen. Kescher und Eimer schmiss er auf den Boden. Dann hakte er das Laub, welches er aus dem Pool gefischt hatte, zusammen. Zwischendurch gab er wilde Anweisungen an seinen Diener Ralph, der die Kacheln des Pools putzte.
    „Ich denke, wir müssen etwas nachsichtig mit ihm sein“, sprach Francis daraufhin. „Neal hat viel Stress gehabt in der letzten Zeit. Ich glaube, er hat selbst mit sich zu kämpfen, um sich wieder richtig wohl zu fühlen. Lass ihn ruhig seine Aggressionen ausleben. Er muss sich irgendwie abreagieren.“
    Gero nickte, und doch blieb sein Gesicht nachdenklich „Ich verstehe ja, dass er sich nach London und dem Klinikaufenthalt erstmal wieder erholen muss, aber was hab ich damit zu tun? Warum lässt er seine Wut an mir aus?“  
    Francis stellte ihren Kaffeebecher ab, dann legte sie mitfühlend einen Arm um Gero.
    „Dieser Zustand wird doch nicht für immer sein. Und dass Neal ständig an dir rumnörgelt, kannst du ja wohl auch nicht sagen.“
    „Nein.“  Ein leichtes Schmunzeln breitete sich in Geros Gesicht aus. Er sah verträumt in den Garten hinaus, wo sich Neal gerade das verdreckte Hemd auszog und sich erschöpft an einen Baum lehnte, um eine Zigaretten zu rauchen.
    „Und trotzdem hätte ich ihm gerne bei der Gartenarbeit geholfen.“
     
    Vorsichtig öffnete Gero die Tür zum kleinen Musikstudio im Keller. Dort saß Neal nachdenklich am Schreibtisch und sah sehr beschäftigt aus.
    „Neal?“ Zaghaft kam Gero näher.
    „Ja?“, antwortete Neal, ohne jedoch aufzusehen. In Gedanken vertieft griff er nach seinem Handy und wählte eine Nummer.
    „Wann kommst du ins Bett?“, fragte Gero. Er wagte sich ein paar Schritte näher. „Es ist schon spät.“  
    Neal antwortete nicht. Stattdessen drückte er sein Handy wieder aus und legte es verärgert zur Seite. „Immer diese Mailbox ...“
    Er wandte sich seinem Laptop zu und tippte eine E-mail. Gero zupfte gelangweilt an den Saiten einer Gitarre, die an der Wand hing. Als Neal fertig war, kam er noch ein Stück näher.
    „Neal?“, startete er einen erneuten Versuch.
    „Mmh?“
    Gero trat von hinten an ihn heran und gab ihm einen Kuss auf den Nacken.
    „Wann bist du fertig? Ich warte schon so lange auf dich.“
    „Bitte, Gero!“, erwiderte Neal gereizt und deutete auf den Schreibtisch. „Siehst du nicht, dass ich arbeite?“
    Gero trat einen Schritt zurück, als hätte er so eine impulsive Antwort nicht erwartet. Immerhin hatte sein Freund ihn gebeten, diese Nacht bei ihm zu bleiben.
    „Entschuldige“, sagte er leise. „Ich dachte ja nur ...“
    „Ich dachte, ich dachte!“, äffte Neal nach. „Du Träumer! Sieh dich doch mal um hier!“  Er hob einen Stapel Briefe an und ließ diese dann wieder fallen. „Ich muss das alles noch beantworten. Ich habe jetzt keine Zeit für dich.“
    Gero nickte verständnisvoll. Er sah den Briefen an, dass sie wichtig waren. Sie kamen von der Plattenfirma aus England und einige von Neals Bank, Steuer- und Finanzberatern. Es war alles Post, die sich in seiner langen Abwesenheit angesammelt hatte.
    „Wie lange brauchst du denn noch?“, fragte Gero dennoch nach.
    „Woher soll ich das wissen?“, antwortete Neal. Wütend drehte er sich um. Seine Augen waren schmale Schlitze. „Frag doch nicht so stupid!“  
    „Aber ...“ Gero stoppte, denn sofort wurde er

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