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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Bewegung der U-Bahn genoss, konnte er die Ruhe nicht lange genießen. Sein Handy klingelte, und er griff reflexartig zu seiner Hosentasche, um das Mobiltelefon herauszuziehen.
    „Yep?“, meldete er sich ein wenig genervt.
    Es war Richard, sein deutscher Bandkollege, der als einziger großen Wert darauf legte, dass Neal mit ihm deutsch sprach - obwohl sie sich in einer der größten Metropolen befanden und eine der berühmtesten, englischen Bands waren.
    „Ich sitze grad in der Tube Richtung Piccadilly. - Ja, klar kann es heute Abend eher losgehen“, sagte Neal, dabei machte er sich innerlich schon wieder auf eine lange Nacht gefasst. „Was für ein Typ von der Presse? - Aha, ja, kann mitkommen.“ Neal lehnte sich zurück und drückte das Handy fester an sein Ohr, denn der Empfang war miserabel. Er bemerkte nicht, dass ein Mann, der schräg gegenüber saß, sein Gespräch genau mitverfolgte. Der Mann; schlank, groß gewachsen, mit blondem Haar, trug einen Anzug, sah gepflegt aus und starrte Neal regelrecht an.  
    „We will make it!“, sagte Neal schließlich. „Bis später, bye!“
    Er drückte sein Handy aus und steckte es wieder in die Hosentasche. Dabei fiel sein Blick auf seine langen, dünnen Beine. Zunehmen würde er in London nicht, das stand fest. Und als er gelassen sein linkes Bein anwinkelte und den Knöcheln locker auf sein rechtes Knie ablegte, sah er auf und bemerkte den Mann, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte. Neal reagierte auf dessen Blick allerdings nicht, erst als der Mann nachdenklich seine Stirn zusammenzog, sich vorbeugte und den Mund zaghaft öffnete. „Neal?“, fragte er vorsichtig. Er schluckte verkrampft. „Neal bist du es?“
    Da nahm Neal seine Sonnenbrille ab und strich sich den langen Pony aus dem Gesicht. Seine Lippen begannen zu zittern, seine Arme wurden schwach. Er wagte kaum zu glauben, was er sah, doch es war kein Traum. Ihm gegenüber saß Dirk, sein Ex- Freund, den er seit seiner Jugend nicht mehr gesehen hatte.  
     
    Francis begutachtete die blonde Frau von allen Seiten und machte dabei ein unzufriedenes Gesicht.
    „Drehen Sie sich noch mal um“, sagte sie und zupfte dabei an dem Saum des Kleides herum. „Das ist doch viel zu kurz! Das muss noch mal in die Anfertigung! So kann das unmöglich bleiben.“  Sie nickte der Frau zu, die am wenigsten für den Schnitt des Kleides konnte. „Danke, Sie können sich umziehen.“  
    Seufzend setzte sich Francis an ihren Schreibtisch.
    „So kritisch habe ich dich ja noch nie gesehen“, stellte Christen fest, doch Francis zuckte nur mit den Schultern.
    „Wir müssen eine ganz exzellente Kollektion haben. Da muss alles genau sitzen.“
    Sie nahm einen Stift in die Hand, um an einer neuen Skizze zu zeichnen, als das Telefon klingelte.
    Christen nahm das Gespräch entgegen, hastig winkte sie Francis zu sich: „Es ist dein Bruder aus London!“
    Francis nahm den Hörer entgegen.
    „Endlich meldest du dich!“, warf sie Neal vor. „Das wird ja langsam Zeit!“
    Gleichzeitig fiel eine große Last von ihr. Die Sorgen, die sie sich gemacht hatte, lösten sich in Wohlgefallen auf. Und Neal erklärte auch sofort, warum er sich nicht hatte melden können.
    „Es tut mir leid, Liebes. Aber ich komme ständig so spät ins Bett. Ich will dann nicht mehr stören.“
    Seine Aussage machte Francis stutzig. „Und letztens?“, fragte sie, „als du mitten in der Nacht angerufen hattest?“ Eine merkwürdige Stille stellte sich ein.
    „Wann das?“, hakte Neal nach. Er schien sich an keinen nächtlichen Anruf zu erinnern.  
    „Vor ein paar Tagen ...“
    Sie spürte deutlich Neals Ratlosigkeit. „Ich kann mich nicht erinnern, bei dir angerufen zu haben.“  
    Francis seufzte. „Ist auch egal“, sprach sie. „Aber nun erzähl von dir. Wie kommt ihr voran?“
    „Ganz gut“, erwiderte ihr Bruder, doch es klang gestresst. „Aber wir sind noch längst nicht zufrieden mit allen Stücken.“
    Sie hörte im Hintergrund ein Feuerzeug aufflammen. Neal zog an seiner Zigarette und sprach weiter: „Wie geht es dir? Und Gero?“  
    „Uns geht es gut“, berichtete Francis. „Gero hat zwar Sehnsucht nach dir, doch er ist gefasst. Nur ist er unheimlich anhänglich geworden. Thilo ist schon ganz sauer deswegen ...“
    Neal lachte leise. „Solange es dich nicht stört, ist es doch okay.“  
    „Weihnachten wirst du wohl nicht kommen, oder?“, hakte Francis nach. „Gero macht sich Hoffnungen.“
    Erneut hörte sie Neal tief

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