Von Liebe und Gift
schon alle? Ich habe sie doch erst gestern gebacken.“
Nachdenklich betrachtete sie den letzten Zimtstern, der fest zwischen ihren Fingern ruhte.
„Was? Alle schon weg?“ Ein Grinsen schlich sich auf Geros Gesicht. „Da ich heute Gast bin, müsste demzufolge der letzte Keks mir gehören.“
Erstaunt hob Francis die Augenbraue. Sie wusste erst nicht, ob es Ernst oder Scherz sein sollte.
„Der letzte Keks gehört der Gastgeberin“, sagte sie und führte den Zimtstern an ihren Mund.
„Halt!“, schrie Gero daraufhin. Aufgebracht versuchte er, den Keks aus Francis’ Hand zu reißen, doch war sie schneller, sprang vom Sofa auf und fuchtelte mit dem Gebäck in der Luft herum. „Hol dir doch den blöden Keks!“ Sie brach in lautes Gelächter aus, dann rannte sie aus dem Wohnzimmer, durch den Flur und schließlich in das Schlafzimmer, wo sie auf das Bett sprang. Gero, der ihr gefolgt war, bekam ein Kissen an den Kopf geworfen, woraufhin sie noch mehr zu lachen begann.
„Na warte!“, rief Gero empört. Er griff sich das Kissen und warf es zurück. Doch anstatt Francis’ Körper zu treffen, streifte es nur die Hand mit dem Keks, der schließlich in einige Einzelteile zerbrach und auf das Bett fiel.
„Oh, nein!“, schrie Francis erschrocken. Enttäuscht sah sie auf den Keks, der in mehreren Bröckchen auf der Bettdecke lag. Ihre Unachtsamkeit wurde von Gero ausgenutzt. Er stürzte sich aufs Bett, um nach ihr zu greifen und sie fest auf die Matratze zu drücken, dann setzte er sich auf ihre Beine. Ihre Arme hielt er fest, so dass sie sich nicht wehren konnte. „Ich hab dich!“, rief er vergnügt, wenn auch ganz außer Puste. „Und nun musst du mir versprechen, neue Kekse zu backen!“
„Ach?“, äußerte sich Francis mit einem schelmischen Unterton, „und was ist, wenn ich es nicht mache?“
Sie bekam keine Antwort. Mit einem Mal schwiegen sie sich an, sahen sich in die Augen. Das Grinsen in Geros Gesicht verschwand.
„Schlaf mit mir ...“, bat Francis schließlich. Ihre Stimme war leise und doch bestimmend. Schlagartig löste Gero seinen festen Griff und nahm Abstand.
„Was?“ Es klang entsetzt. Doch Francis wiederholte ihre Bitte nicht, sondern begann sich auszuziehen.
„Was machst du denn?“, rief Gero verstört, nicht wissend, wohin mit seinen Blicken. „Hör doch auf damit!“
Aber Francis hörte nicht auf. Zielstrebig entkleidete sie sich weiter, bis sie nur noch ihren Slip anhatte. Auffordernd sah sie Gero an. Der hatte den Kopf gesenkt. Noch nie zuvor hatte er eine derartige Nähe zu einer Frau gespürt, noch nie hatte eine Frau nackt vor seinen Augen posiert. Und nun kam Francis sogar noch näher. Sie umfasste seine Wangen, hob seinen Kopf wieder an, so dass sie sich ansehen konnten. Dann presste sie ihre Lippen auf seinen Mund
Gero wehrte sich nicht. Er war wie zu einer Salzsäule erstarrt. Erst, als Francis nach seinem Pullover fasste, ihn ausziehen wollte, setzte er sich zur Wehr.
„Bitte, hör doch auf“, flehte er von neuem. „Das können wir nicht machen!“
Doch sie hörte nicht auf, fing an, Gero zu entkleiden. Dem fiel es immer schwerer, sich zu widersetzen, bis er ebenfalls nur noch in Shorts bekleidet neben ihr saß.
Sie drückte ihn sanft auf das Bett, dann vereinten sich ihre Lippen von neuem. Er erwiderte ihre Küsse, und es erregte ihn. Gleichzeitig spiegelten seine Augen eine große Angst wieder, die sich sogar zu verstärken schien, als er ihre Hand zwischen seinen Beinen spürte.
„Nicht, bitte“, flüsterte er zaghaft. Er versuchte, Francis’ Griff auszuweichen.
„Wieso nicht?“, erwiderte sie, dabei benetzte sie seinen Oberkörper mit Küssen. Wie erwartet war seine Brust glatt, seine Haut weich, sein ganzer Körper auf eine besondere Art noch sehr jugendlich.
„Ich … kann das nicht“, gab Gero von sich. Er drehte seinen Kopf zur Seite, schloss die Augen, schien sich zu schämen. Denn sein Körper signalisierte das absolute Gegenteil. Francis ließ ihre Hand unter seine Shorts gleiten. Sie berührte seine stramme Härte und fühlte sich augenblicklich bestätigt.
„Natürlich kannst du“, sagte sie. Nur kurz ließ sie ab von ihm, um sich komplett auszuziehen. Nun drehte Gero seinen Kopf. Er sah Francis an. Sie spürte seinen forschenden Blick auf ihrer Brust. Sein Blick senkte sich. Er konnte kaum glauben, dass das alles wirklich geschah. Seine Augen wurden noch größer, als er Francis spürte, wie sie sich fest an ihn schmiegte
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