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Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost

Titel: Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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waren Ihre zehn Minuten, Mr. Bolitar. Kommen Sie nochmal wieder, dann mache ich eine Führung durch die Einrichtung mit Ihnen. Sie werden überrascht sein von der Energie und der guten Arbeit, die hier geleistet wird. Vielen Dank für Ihre Spende und viel Glück bei dem, was Sie da versuchen.«

28
    Das CryoHope Center glänzte wie… tja… wie die perfekte Mischung aus einer hochmodernen medizinischen Einrichtung und einer Bank für die oberen Zehntausend. Schon beim Reinkommen sah man den hohen Rezeptionstresen aus dunklem Holz. Esperanza und ich schlichen uns vorsichtig heran. Mir fiel auf, dass die Rezeptionistin, ein wohlgenährtes Ding, keinen Ehering trug. Ich überlegte, ob ich den Plan abändern sollte. Ich würde den Charmeregler auf volle Leistung stellen, sie würde meinem Zauber erliegen und sämtliche Fragen beantworten, die ich ihr stellte. Esperanza wusste, was ich dachte, und sah mich nur an. Ich zuckte die Achseln. Wahrscheinlich verfügte die Rezeptionistin sowieso nicht über die notwendigen Informationen.
    » Meine Frau ist in anderen Umständen«, sagte ich und nickte in Richtung Esperanza. » Wir würden gerne mit jemandem über die Einlagerung des Nabelschnurbluts unseres Babys sprechen.«
    Die wohlgenährte Rezeptionistin empfing mich mit einem routinierten Lächeln. Sie reichte mir eine Handvoll Hochglanzbroschüren und führte uns in einen Raum mit edlen Designersesseln. An der Wand hingen große, kunstvoll gemachte Kinderfotos und eins dieser Schaubilder vom menschlichen Körper, bei denen ich sofort an den Biologieunterricht in der neunten Klasse denken musste. Auf einem CryoHope-Klemmbrett füllten wir ein Formular aus. Sie wollten meinen Namen wissen. Ich war versucht, entweder B. Lämmert oder Clark Gable hinzuschreiben, entschied mich dann jedoch für Mark Kadison, weil er ein Freund von mir war und einfach lachen würde, falls die bei ihm anriefen.
    » Also, einen schönen Tag wünsche ich Ihnen!«
    Ein Mann in einem weißen Laborkittel, mit Krawatte und einer jener dunkel umrandeten Brillen, die Schauspieler sich immer aufsetzten, wenn sie klug aussehen wollten, betrat den Raum. Er schüttelte uns beiden die Hände und setzte sich in den einen der Designersessel.
    » Also«, sagte er. » Wie weit sind Sie denn schon?«
    Ich sah Esperanza an.
    » Im dritten Monat«, sagte sie stirnrunzelnd.
    » Herzlichen Glückwunsch. Ist das Ihr Erstes?«
    » Ja.«
    » Also, es freut mich, dass Sie die richtige und vor allem vernünftige Entscheidung getroffen haben, indem Sie darüber nachdenken, das Nabelschnurblut Ihres Babys einlagern zu lassen.«
    » Können Sie uns sagen, was das kostet?«, fragte ich.
    » Eintausend Dollar für die Entnahme und den Transport. Dazu kommen dann jährliche Lagergebühren. Ich weiß, dass das erst einmal teuer klingt, aber es ist eine einmalige Gelegenheit. Nabelschnurblut enthält Stammzellen. Und Stammzellen retten Leben. So einfach ist das. Damit kann man Anämie und Leukämie behandeln. Mit ihnen kann man Infektionen bekämpfen, und sie helfen auch gegen einige Arten von Krebs. Die Forschung steht kurz vor der Entdeckung für die Behandlung von Herzkrankheiten, Parkinson und Diabetes. Nein, noch können wir sie nicht heilen, aber wer weiß, wie das in ein paar Jahren aussieht? Kennen Sie sich mit Knochenmarktransplantationen aus?«
    » Ein bisschen«, sagte ich.
    » Nabelschnurbluttransplantationen funktionieren besser, und sicherer sind sie natürlich auch, weil ja kein chirurgischer Eingriff erforderlich ist, um die Stammzellen zu entnehmen. Um Knochenmark verwenden zu können, braucht man eine dreiundachtzigprozentige Übereinstimmung der HL-Antigene. Bei Nabelschnurblut reichen schon siebenundsechzig Prozent. Und das ist der gegenwärtige Stand. Mit den Stammzellentransplantationen retten wir also hier und heute Leben. Können Sie mir folgen?«
    Wie beide nickten.
    » Denn jetzt kommt das entscheidende Fakt: Die einzige Gelegenheit, das Nabelschnurblut zu entnehmen, ist direkt nach der Geburt Ihres Babys. Danach ist es zu spät. Sie können nicht beschließen, es zu tun, wenn das Kind drei ist oder, Gott behüte, wenn eins seiner Geschwister irgendwann erkrankt.«
    » Und wie funktioniert das genau?«, fragte ich.
    » Das Prozedere ist vollkommen schmerzlos und sehr einfach. Wenn Sie Ihr Baby bekommen, wird das Blut aus der Nabelschnur aufgefangen. Wir sondern die Stammzellen aus und frieren sie ein.«
    » Und wo werden die Stammzellen dann

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