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Von nun an fuer immer

Von nun an fuer immer

Titel: Von nun an fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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hörte sie Abby sagen, während sie selbst gerade das EKG ihres Patienten auswertete. „Wir haben hier zwei Betrunkene, die sich eine Messerstecherei geliefert haben, und alle Chirurgen sind im OP. Leider habe ich es nicht geschafft, die Blutung am Arm hier zu stillen.“
    „Kein Problem“, erwiderte James und nickte Lorna höflich zu, während er sich Handschuhe überzog. Keine Spur von Vertrautheit. In diesem Augenblick wusste Lorna, dass die Tür zu seinem Herzen endgültig für sie geschlossen war.
    „Ellie hat es ja relativ gelassen aufgenommen, als ich angerufen habe“, fügte Abby im Plauderton hinzu.
    Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich James’ und Lornas Blicke. James schien ein wenig verlegen zu sein, und Lorna gab sich alle Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, dass diese Enthüllung ihr einen heftigen Stich versetzt hatte.
    „Nun, daran ist sie ja schon gewöhnt“, gab James trocken zurück, und damit war die Sache für ihn erledigt.
    „Er muss nur genäht werden“, zischte Abby, als sie kurz darauf einen Blick in den Behandlungsraum warf, in dem Lorna einem Patienten gerade den Blutdruck maß. Die Notaufnahme war an diesem Abend noch voller als sonst, und Lorna bemühte sich, all die großen und kleinen Verletzungen so schnell wie möglich abzuarbeiten. Immer wieder musste sie den Gedanken an James, der längst wieder heimgefahren war, und an sein großes, gemütliches Bett, in dem Ellie vermutlich gerade lag, aus ihrem Kopf verscheuchen.
    Genau nach Abbys Anweisung hatte Lorna Mr. Devlons Hand genäht. Als Lavinia, die Krankenschwester, jedoch den nächsten Patienten aufrufen wollte, war Mr. Devlon beim Aufstehen von der Behandlungsliege schwindelig geworden.
    „Ich bringe ihn in eine der anderen Kabinen, damit er sich noch etwas ausruhen kann, bevor er heimgeht“, bot Lavinia an. Lorna war mit diesem Plan allerdings nicht glücklich.
    Gegen ihren Willen hatte sie sich an Abbys Rat gehalten und behandelte ihre Patienten jetzt schneller und dafür weniger gründlich. Sie fühlte sich schlecht dabei, zugunsten der Geschwindigkeit auf vollständige Untersuchungen zu verzichten.
    Mr. Devlon war ein kräftiger und fitter Mann, von Beruf Tischler, der ihr erzählt hatte, dass er sich schon unzählige Male verletzt hatte und genäht werden musste. Warum war er also plötzlich so blass und kaltschweißig?
    „Das passiert manchmal beim Nähen“, beruhigte Lavinia ihn und bat ihn, ruhig und gleichmäßig zu atmen.
    Lorna hatte das Gefühl, dass mit Mr. Devlon irgendetwas nicht stimmte.
    „Bringen Sie ihn in eine der Kabinen. Ich sehe ihn mir gleich gründlich an“, wies sie Lavinia an.
    „Aber Abby hat ihn bereits untersucht!“, protestierte die Schwester. „Und sie hat gesagt, er könne nach Hause gehen, sobald die Wunde versorgt ist.“
    „Aber nicht, wenn er kurz davor ist, ohnmächtig zu werden!“ Noch immer fiel es Abby schwer, sich durchzusetzen. „Bringen Sie ihn bitte in eine Kabine!“
    Als sie kurz darauf in die Kabine eilte, spürte sie Abbys missbilligende Blicke wie Messerstiche im Rücken. Doch es war drei Uhr morgens, und sie war zu müde, um sich um die Befindlichkeiten einer Assistenzärztin zu scheren, die sich zu wichtig nahm.
    Lavinia hatte Mr. Devlon ein Patientennachthemd angezogen, und natürlich sah er inzwischen wieder aus wie das blühende Leben und scherzte gut gelaunt mit der Schwester.
    „Wie geht es Ihnen jetzt, Mr. Devlon?“
    „Großartig. Ich habe keine Ahnung, was da vorhin mit mir los war.“
    „Sie sagten, Sie hätten sich an einem Teppichmesser verletzt?“
    „Ganz genau.“
    „Und Ihnen war da noch nicht schwindelig?“ Sie sah, wie er kurz zögerte.
    „Naja, ich war ein bisschen benommen“, gab er zu. „Aber da war ja auch ganz schön viel Blut.“ Er lächelte entschuldigend. „Der ganze neue Teppich ist eingesaut. Meine Frau wird alles andere als erfreut sein.“
    „Nein, ich meinte vorher“, erklärte Lorna. „War Ihnen schon vor der Verletzung schwindelig?“
    „Hm. Vielleicht ein wenig.“ Mr. Devlon zuckte die Schultern. „Es stimmt schon, ich hab mich etwas seltsam gefühlt.“
    „Ist das vorher schon einmal passiert?“
    „Nein.“
    „Noch nie?“, fragte sie im Plauderton, während sie ihn so schnell wie möglich untersuchte.
    „Wie ich schon der anderen Ärztin gesagt habe, abgesehen von ein paar kleinen Arbeitsunfällen bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht krank gewesen.“
    „Gut.“ Sie hörte ihn ab und

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