Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
Vom Netzwerk:
boshaften Cupido. Aber ich möchte mich mit dir über etwas anderes unterhalten. Rebecca und Susanna haben London verlassen. Auf sie wirst du also bei deiner Suche nach der Wahrheit nicht zurückgreifen können.«
    »Ich soll deine Cousinen gegen dich benutzen?«, fragte er leise, und leichter Sarkasmus schwang in seiner Stimme mit. »Warum sollte ich das denn wollen?«
    »Du könntest ja hoffen, dass eine von ihnen unter dem Druck deiner Fragen nachgibt; und vielleicht vergleichst du unsere Geschichten miteinander.« Trotzig hob sie das Kinn. »Jetzt ist dir das nicht mehr möglich; und auch deine Freunde werden keine Gelegenheit dazu bekommen.«
    »Und du machst dir keine Sorgen, dass meine Freunde jetzt alle dich zu befragen wünschen?«
    Sie bedachte ihn mit einem verschmitzten Lächeln. »Hast du sie hier gesehen? Sie waren schließlich genauso eingeladen, oder nicht?«
    »Aha«, meinte er langsam, während er seinen bewundernden Blick über ihr Gesicht gleiten ließ. »Deine Cousinen haben sie also weggelockt.«
    »Wie Hündchen an der Leine.«
    Er lachte, und nicht nur ein Kopf drehte sich in seine Richtung. »Gut gemacht, Elizabeth. Wessen Idee war das?«
    »Susannas natürlich.«
    »Natürlich. Wo sind sie denn hin?«
    Sie zuckte gleichmütig die Schultern. Und obwohl sie derzeit seine Gegnerin war, genoss er ihren Anblick; zumal sie weniger bedrückt wirkte als noch zu Beginn des Abends.
    Er fand, dass es an der Zeit sei, ihrer Gerissenheit etwas entgegenzusetzen. »Weißt du, wo ich heute war, während alle anderen aus London geflüchtet sind? In der Royal Academy.«
    »Warum denn das?«, fragte sie absichtlich harmlos. Ihr Lächeln gefror, denn das Spiel ging soeben in eine neue Runde.
    »Mehrere von Roger Eastfields Gemälden werden dort gerade ausgestellt. Du erinnerst dich an ihn, oder nicht?«
    »Der Künstler, der mich gemalt hat. Konnte man dir sagen, wo du ihn findest?«
    »Aber ja, man sagte mir, wo sein Atelier ist. Was du natürlich ebenfalls weißt, ohne es mir indes zu verraten.«
    Sie zögerte kurz: »Ich hoffe doch, dass du ihn von mir gegrüßt hast.«
    »Er war nicht da. Ein Nachbar sagte, er sei nach Norden gereist, wusste allerdings nicht, wann er wieder zurück sein wird.«
    Ihre Erleichterung war kaum wahrnehmbar, doch er spürte sie trotzdem.
    »Wie schade«, meinte sie und streckte die Hand aus, um seinen Arm zu tätscheln. Er legte seine Hand auf ihre Finger, und ihr Blick schoss zu den anderen Gästen. Zum Glück stand Peter so, dass man die Berührung nicht sehen konnte.
    »Das Atelier befindet sich in keiner guten Gegend von London, Elizabeth.«
    »Keine Sorge, ich war vorsichtig.«
    »Dann hat er dich also in seinem Atelier gemalt?«
    »Wäre es dir lieber, er hätte mich im Salon von Madingley House porträtiert?«, fragte sie und zwinkerte ihm zu.
    Er musterte sie durchdringend. »Und du warst alleine mit ihm?«
    »Meine Cousinen waren dabei.« Sie machte eine Pause. »Glaubst du ernstlich, ich würde es mir erlauben, mich ohne Begleitung mit ihm in einem Zimmer aufzuhalten?«, fragte sie mit leiser, beleidigter Stimme.
    Er konnte sein Erstaunen kaum verbergen und raunte ihr dann mit einem sparsamen Lächeln zu: »Du hast dich nackt malen lassen, Elizabeth. Da kannst du es mir kaum zum Vorwurf machen, wenn ich mich frage, in welchem Verhältnis du zu dem Künstler stehst.«
    Sie blinzelte verwirrt. »Du glaubst, ich würde mit ihm …« Sie verhaspelte sich und fing an zu stottern, als wüsste sie nicht, wie sie es ausdrücken sollte.
    »Dann werde ich es jetzt einmal ganz unverblümt formulieren.« Er rückte ein bisschen dichter an sie heran, als es der Anstand erlaubte: »Hast du mit ihm geschlafen, Elizabeth?«
    Sie holte keuchend Luft und wich vor ihm zurück. Sie sah zu den anderen Gästen hin, stellte fest, dass niemand sie beobachtete, und zischte: »So etwas würde ich nie tun. Wie kannst du so etwas überhaupt erwähnen. Schäm dich, Peter.«
    Zwei hochrote Flecken auf ihren Wangen zeigten den Grad ihrer Empörung an, und sie schien Schwierigkeiten zu haben, ihm ins Gesicht zu sehen. Allerdings nicht, weil sie hinsichtlich ihrer Beziehung zu dem Künstler gelogen hätte. Das wusste er mit Sicherheit und empfand große Erleichterung darüber.
    »Ich bin kein Künstler«, erklärte er. »Ich verstehe einfach nicht, wie ein Mann einer wunderschönen, nackten Frau Tag für Tag widerstehen kann.«
    »Es ist etwas rein Professionelles. Für ihn steht die Kunst im

Weitere Kostenlose Bücher