Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)
du es?«, fragte sie, ehe er etwas sagen konnte.
Er verdrehte die Augen. »Na gut, dein Geheimnis zuerst.«
»Erinnerst du dich daran, dass William heute Abend etwas Großes ankündigen will?«
»Und du wusstest nicht, ob es dabei um dich ging oder nicht.«
»Tut es nicht«, erwiderte sie grinsend. »Heute hat Lucy mir endlich das Geheimnis verraten. Unsere Familien werden sich noch enger miteinander verbinden. Dass ihr Bruder es heute Abend offiziell verkünden will, hat sie allerdings selbst soeben erst erfahren.«
»Noch eine Hochzeit?«, fragte er ungläubig.
»Während ich so beschäftigt mit dir war, hat Lucy sich anscheinend verliebt. Du kommst nie darauf, in wen.«
»Sag es einfach.«
»In deinen Bruder!«
Sie lachte fröhlich, als sie seinen schockierten Gesichtsausdruck sah. »Ich weiß, ich weiß, sie hat wirklich keinen Ton gesagt. Sie dachte, dass ich so beschäftigt sei, mir so viele Gedanken über meine Probleme machen würde, dass sie nicht mit ihrem Glück prahlen wollte. So sagte sie. Sie und James haben wohl viel Zeit miteinander verbracht und sich dabei gefunden. Ist das nicht schön?«
»Meine Mutter wird das bestimmt so sehen.« Er grinste verschmitzt. »Aber meine Neuigkeit ist viel spannender.«
»Erzähl!«
»Dein Gemälde scheint aus dem Club verschwunden zu sein. Und niemand hat angeblich eine Ahnung, was damit passiert ist.«
»Ich weiß nicht, ob ich darüber erleichtert sein soll oder nicht, doch da sich daran nun einmal nichts ändern lässt, werde ich mir keine unnötigen Gedanken machen. Ich bin einfach froh darüber, dass es nicht mehr öffentlich zu sehen ist.«
»Vielleicht sollten wir es Susanna und Rebecca sagen?«
»Nein, lieber nicht. Da läuft immer noch eine Wette, die wir Mädchen unter allen Umständen gewinnen wollen.« Sie klimperte mit ihren Wimpern und schaute ihn spitzbübisch an. »Ich habe versprochen, dir die Wahrheit über das Gemälde zu erzählen, sobald unsere Verlobung aufgelöst worden sei.«
Er zog sie an sich. »Ich warte.«
»Unsere Verlobung wurde nie gelöst, und deshalb brauche ich dir auch nichts zu erzählen.«
Sein Stöhnen wurde zu einem Lachen, als er sie fest an sich drückte. »Ich bin bloß froh, dass das Gemälde verschwunden ist, denn jetzt habe ich das Aktmodell ganz für mich allein.«
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