Von Tod und Wiedergeburt (German Edition)
verbreiten werde. Er vereinte die Kadampa-Schule des Atisha mit dem Weg des Großen Siegels (Mahamudra) von Milarepa. Die klösterliche Kagyü-Überlieferung beginnt mit ihm. Zu einem seiner philosophischen Hauptwerke, dem »Kostbaren Schmuck der Befreiung«, sagte er, dieses zu lesen sei das Gleiche, als würde man ihm selbst begegnen. Dieses Buch erklärt Sichtweise und Weg des »Großen Weges« und ist eine hervorragende Einführung in die Grundlagen des Buddhismus.
Guru Rinpoche (sanskr.: Padmasambhava; wörtl.: »der Lotosgeborene«, tib.: Pema Jungne): brachte den Buddhismus, insbesondere die Diamantweg-Übertragungen, im 8. Jahrhundert nach Tibet. Er führte ein spannendes Leben und zeigte unzählige Wunder. Mit seinen Termas und den Vorhersagen der Tertöns begründete er die Nyingma-Linie und wird auch von den Kagyüs sehr verehrt.
(Goshir) Gyaltsab Rinpoche (geb. 1954): einer der Linienhalter zu Zeiten des 16. Karmapa; wendete sich im Juni 1992 mit Tai Situ Rinpoche dem von China unterstützten politischen Karmapa Urgyen Trinle zu.
Hambo Lama (hier der 12. Pandito Hambo Lama Dorzho Itigilow, 1852–1927): mumifizierte sich selbst nach seinem Tod durch eine besondere Meditation. Heute unverwest in Datsang nahe Ulan-Ude in Sibirien besuchbar.
Jamgön Kongtrul Rinpoche (1954–1992): Er galt als die dritte Wiedergeburt eines der größten Gelehrten und Meditationsmeister der Karma-Kagyü-Linie, des Jamgön Kongtrul Lodrö Thaye. Der dritte Jamgön Kongtrul Rinpoche – Lodrö Tschökyi Senge – floh als Kind zusammen mit dem 16. Karmapa aus Tibet und wurde im Kloster Rumtek in Sikkim erzogen und ausgebildet. Er begleitete als Jugendlicher den 16. Karmapa auf mehreren Reisen in den Westen und wurde später selbst als Dharmalehrer im Westen sehr aktiv. 1992 starb er bei einem Autounfall in Nordindien.
Kalu Rinpoche (1904–1989): Linienhalter der Shangpa-Tradition; er wurde Retreat-Meister für die traditionellen Drei-Jahres-Zurückziehungen; er verließ Tibet 1957 auf Wunsch des 16. Karmapa; ab 1971 reiste er häufig nach Europa, Nordamerika und Südostasien; er war unter anderem Lehrer des 14. Shamarpa, 12. Tai Situpa, 3. Jamgön Kongtrul und von Lama Ole und Hannah Nydahl.
Karmapa (tib.; wörtl.: »Derjenige, der die Buddhatat ausführt« oder »Herr der Buddha-Aktivität«): der erste bewusst wiedergeborene Lama Tibets und geistiges Oberhaupt der Kagyü-Linie seit dem 12. Jahrhundert. Der Karmapa verkörpert die Tatkraft aller Buddhas und wurde schon von Buddha Shakyamuni und Guru Rinpoche vorhergesagt. Viele Karmapas hinterließen vor ihrem Tod einen Brief, der die genauen Umstände ihrer nächsten Geburt enthält. Bis heute gab es 17 Inkarnationen:
1. Düsum Khyenpa, 1110–1193
2. Karma Pakshi, 1204–1283
3. Rangjung Dorje, 1284–1339
4. Rölpe Dorje, 1340–1383
5. Deshin Shegpa, 1384–1415
6. Tongwa Dönden, 1416–1453
7. Chödrag Gyamtso, 1454–1506
8. Mikyö Dorje, 1507–1554
9. Wangchug Dorje, 1556–1603
10. Chöying Dorje, 1604–1674
11. Yeshe Dorje, 1676–1702
12. Changchub Dorje, 1703–1732
13. Düdül Dorje, 1733–1797
14. Thegchog Dorje, 1798–1868
15. Khakhyab Dorje, 1871–1922
16. Rangjung Rigpe Dorje, 1924–1981
17. Thaye Dorje, 1983–
Lopön Tsechu Rinpoche (1918–2003): Er wurde in Bhutan geboren. Als er 13 Jahre alt war, floh seine Familie wegen einer Seuche nach Nepal. Dort wurde er enger Schüler des Drukpa-Meisters Sherab Dorje Rinpoche, der sein Onkel war. Seine Ausbildung beinhaltete längere Zurückziehungen in Höhlen des Himalajas. 1944 begegnete er dem 16. Karmapa und wurde auch dessen Schüler.
Lopön Tsechu Rinpoche war eine Schlüsselfigur des Buddhismus in Nepal. Er kümmerte sich um die buddhistischen Stämme des Landes, verwandte viel Energie auf den Erhalt buddhistischer Stellen, setzte sich für tibetische Flüchtlinge ein und arbeitete als Berater der Königshäuser von Nepal und Bhutan. Ab 1987 bereiste Tsechu Rinpoche häufig mit Lama Ole und Hannah, deren erster Lama er wurde (1968 in Nepal), Europa, Australien sowie Nord- und Südamerika. In Europa leitete er den Bau von 19 Stupas, darunter auch den mit 33 Metern höchsten Stupa außerhalb Asiens. Er wurde im spanischen Benalmádena im Oktober 2003 eingeweiht, wenige Wochen nach dem Tod des angesehenen Meditationsmeisters. Der 16. Karmapa sagte über ihn: »Wäre ich Buddha, wäre er Ananda« (der Lieblingsschüler Buddhas).
Machig Labdrön (1055–1149): tibetische Verwirklicherin;
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