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Von wegen Liebe (German Edition)

Von wegen Liebe (German Edition)

Titel: Von wegen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody Keplinger
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hakte ich nach.
    Vikki strahlte mich stolz an, als hätte sie einen besonderen Erfolg errungen. Wusste sie denn nicht, dass mehr als zwei Drittel aller Mädchen an der Schule das Gleiche gelungen war? Einschließlich mir … aber davon hatte sie selbstverständlich keine Ahnung. »Genau«, sagte sie. »Nach dem Streit mit Clint bin ich mit Wesley auf dem Parkplatz gelandet. Wir haben eine Weile in seinem Auto geknutscht, aber dann rief meine Mom an, und ich musste nach Hause, bevor wir richtig loslegen konnten. Total ätzend, oder?«
    »Total.«
    Ich ließ den Blick durch die Cafeteria wandern und musste ein paar Sekunden suchen, bis ich den lockigen Hinterkopf entdeckt hatte, der alle anderen um ihn herum um ein paar Zentimeter überragte. Er saß mit einigen Leuten – bis auf Harrison Carlyle natürlich ausschließlich Mädchen – auf der anderen Seite des Raums und trug ein enges schwarzes T-Shirt, das zwar nicht für die eisigen Temperaturen draußen geeignet war, aber perfekt seine muskulösen Arme zur Geltung brachte. Arme, die mich umschlungen hatten … Arme, die mir geholfen hatten, meinen Kummer zu vergessen …
    »Hab ich euch schon erzählt, dass mein Bruder zu Besuch kommt?«, fragte Jess. »Er und seine Verlobte bleiben eine ganze Woche.«
    Casey warf mir einen besorgten Blick zu, und ihre Augen weiteten sich, als sie sah, dass ich abrupt aufstand. »Wo willst du hin, B?«
    Alle am Tisch sahen mich an, und ich versuchte, so überzeugend wie möglich zu klingen. »Ach, mir ist nur gerade eingefallen, dass ich mit Wesley noch was wegen dem Englischaufsatz besprechen muss.« Zur Hölle damit, dass ich ihm aus dem Weg gehen wollte. Ich hatte eine bessere, sinnvollere Idee.
    »Seid ihr Samstag nicht damit fertig geworden?«, fragte Jess.
    »Nicht ganz, nein.«
    »Wahrscheinlich weil ihr zu sehr mit Rumknutschen beschäftigt wart«, zog Casey mich grinsend auf.
    Bleib ganz entspannt. Und schau auf keinen Fall schuldbewusst!
    »Rumknutschen?« Vikki sah mich mit hochgezogenen Brauen an.
    »Hast du es noch nicht gehört?« Jess zwinkerte mir lächelnd zu. »Bianca ist total in Wesley verknallt.«
    Ich gab ein würgendes Geräusch von mir und alle lachten. »Ja klar«, sagte ich und achtete darauf, dass ich besonders angewidert klang. »Ich kann den Typen nicht ausstehen und werde es Mrs Perkins nie verzeihen, dass sie mich in ein Team mit ihm gesteckt hat.«
    »Wenn du mich fragst, hättest du es nicht besser erwischen können«, sagte Vikki neidisch.
    Jeanine und Angela nickten eifrig.
    »Wie auch immer.« Ich wurde allmählich ein bisschen nervös. »Ich muss mit ihm besprechen, wann wir den Aufsatz zu Ende schreiben. Wir sehen uns später.«
    »Bis später«, antwortete Jess und winkte fröhlich.
    Ich drängte mich durch die volle Cafeteria und verlangsamte mein Tempo erst, als ich nur noch ein paar Schritte von Wesleys Tisch entfernt war. Dann zögerte ich plötzlich unsicher.
    Eines der Mädchen, eine dünne Blonde mit Angelina-Jolie-Lippen, erzählte gerade von ihren »beschissenen Ferien« in Miami, und Wesley hörte ihr mit gespannter Aufmerksamkeit zu – offensichtlich versuchte er, sie auf die Tour von seinem Mitgefühl zu überzeugen. Verdammter Heuchler. Die Unsicherheit verflog, und ich räusperte mich laut, was mir die ungeteilte Aufmerksamkeit des ganzen Tischs verschaffte.
    Die Blonde wirkte aus dem Konzept gebracht und ziemlich genervt über die Störung, aber ich beachtete sie gar nicht, sondern heftete den Blick auf Wesley, der mich unverbindlich lächelnd ansah, so wie er auch jedes andere Mädchen angesehen hätte. Ich schob das Kinn vor und sagte: »Ich muss mit dir reden über den Englischaufsatz.«
    Wesley seufzte. »Ist das wirklich so wichtig?«
    »Ja«, antwortete ich. »Und zwar jetzt. Also beweg deinen faulen Hintern. Wegen dir setze ich diese blöde Hausarbeit bestimmt nicht in den Sand.«
    Er verdrehte die Augen und stand auf. »Sorry, Mädels«, entschuldigte er sich bei seinen enttäuscht wirkenden Verehrerinnen. »Wir sehen uns morgen. Haltet ihr mir wieder einen Platz frei?«
    »Natürlich«, piepste eine kleine Rothaarige.
    Im Weggehen hörte ich, wie die Blonde mit den Airbag-Lippen zischte: »Gott, das ist so eine Zicke!«
    Als wir draußen auf dem Flur waren, fragte Wesley: »Was soll das, Duffy? Ich hab dir den Entwurf für den Aufsatz gestern Abend gemailt, genau wie du es wolltest. Und wo gehen wir überhaupt hin? In die Bibliothek?«
    »Halt einfach den Mund und

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