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Von wegen Liebe (German Edition)

Von wegen Liebe (German Edition)

Titel: Von wegen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody Keplinger
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tatsächlich eifersüchtig.
    Ich kam zu dem Schluss, dass ich krank sein musste. Ich hatte Fieber oder PMS oder was es sonst noch für Leiden gab, die die mentale Gesundheit beeinträchtigten. Weil es nämlich absolut nicht sein konnte, dass ich eifersüchtig wurde, wenn ein Weiberheld wie Wesley ein anderes Mädchen anmachte. Ich meine, das lag in seiner Natur. Wahrscheinlich hätte die Welt aufgehört, sich zu drehen, wenn Wesley nicht mehr mit armen, naiven Mädchen geflirtet hätte. Warum sollte ich deswegen eifersüchtig sein? Das war lächerlich. Also konnte es keine andere Erklärung geben, als dass ich krank war.
    »Alles in Ordnung, B?« Jess drehte sich auf ihrem Platz zu mir. »Du siehst aus, als wärst du wegen irgendwas total sauer.«
    »Nein, alles bestens«, presste ich mühsam meinen Standardsatz hervor.
    »Okay«, sagte Jess. Sie war genauso gutgläubig wie meine Mutter. »Ach, B … was ich dir noch sagen wollte«, fügte sie flüsternd hinzu. »Ich glaube, du und Casey müsst dringend mal miteinander reden. Sie ist, keine Ahnung, ziemlich wütend, und ich finde, es ist langsam an der Zeit, dass ihr euch aussprecht. Vielleicht gleich nach der Stunde?«
    »Ja … meinetwegen.« Aber ich hatte ihr gar nicht richtig zugehört. Ich war zu beschäftigt damit, mir auszumalen, wie ich Louisas perfektes Gesicht entstellen könnte.
    PMS . Eindeutig ein schwerer Fall von PMS .
    Ich war aus dem Klassenraum, kaum dass es gegongt hatte. Mein Kopf wäre explodiert, wenn ich Louisas gurrendes Hach-Wesley-du-bist-der-Größte-Lachen noch einmal hätte hören müssen. Was machte es schon, dass sie so dünn wie mein kleiner Finger war und basketballgroße Brüste hatte? Ich wettete, sie hatte einen IQ von siebenundzwanzig.
    Hör auf damit!, ermahnte ich mich selbst. Louisa hat dir nichts getan. Du hast absolut keinen Grund, so etwas über sie zu denken … selbst wenn sie vielleicht wirklich dumm wie Brot ist.
    Ich warf meine Bücher in mein Schließfach und rannte Richtung Cafeteria. Ich konnte es kaum erwarten, aus der Schule zu kommen, und war so darauf konzentriert, nicht über meine durch PMS verursachte Eifersucht nachzudenken, dass ich Toby erst bemerkte, als ich schlitternd wenige Zentimeter vor ihm zum Stehen kam.
    »Da hat es aber jemand eilig«, sagte er.
    »Ein bisschen.« Ich seufzte. »Tut mir leid, dass ich dich fast über den Haufen gerannt hätte.«
    »Kein Problem.« Er fummelte nervös an seiner Brille herum. »Ähm, hast du vielleicht trotzdem einen Moment Zeit? Ich würde gern kurz mit dir reden.«
    Ich war nicht wirklich überrascht. Toby und ich hatten uns in der letzten Zeit ein bisschen angefreundet. Meistens unterhielten wir uns nur im Politikkurs, aber das war viel mehr, als ich mir vor ein paar Wochen noch erträumt hätte. Und mittlerweile war ich in seiner Gegenwart sogar ziemlich entspannt. Obwohl mein Herz immer noch ein bisschen schneller schlug, wenn er den Raum betrat, musste ich mir keine Sorgen mehr machen, dass meine Stimme versagte.
    »Klar«, sagte ich. Wenigstens würde ich dann ein paar Minuten von meinen eigenen Gedanken abgelenkt sein.
    »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte er lächelnd, während wir den Weg in die Cafeteria gemeinsam fortsetzten.
    »Meistens. Warum?«
    »Erinnerst du dich noch daran, dass ich vor ein paar Wochen nicht in der Schule war? Einen Tag nach dem Valentinstag?«
    »Klar. Ich glaube, das war der schlimmste Tag in Mr Chaucers Leben«, antwortete ich. »Er sah aus, als bräche er jeden Moment in Tränen aus, als ihm klar wurde, dass niemand da war, der seinen Job für ihn erledigen würde.«
    Toby lachte, wurde aber gleich wieder ernst. »Ich hatte an dem Tag ein Vorstellungsgespräch.« Er zog einen großen Umschlag aus seinem Rucksack und fügte im Flüsterton hinzu: »Ich hab mich in Harvard beworben. Und das lag heute Morgen im Briefkasten.«
    »Wieso flüsterst du deswegen?«
    Er errötete auf unfassbar süße Weise. »Es soll noch keiner wissen, damit ich nicht wie der letzte Verlierer dastehe, wenn ich nicht angenommen werde«, gestand er leise.
    »Natürlich wirst du angenommen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß es einfach.«
    »Ich wünschte, ich hätte so viel Vertrauen in mich wie du.«
    »Ach, komm schon, Toby«, sagte ich ernst. »Alle großen Politiker haben Elite-Unis besucht. Und du wirst einmal ein großer Politiker, also müssen sie dich aufnehmen. Außerdem bist du einer der Besten des Jahrgangs,

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