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Von wegen Liebe (German Edition)

Von wegen Liebe (German Edition)

Titel: Von wegen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody Keplinger
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wenn nicht der Beste, oder?«
    »Der Beste«, murmelte Toby und blickte stirnrunzelnd auf den Umschlag. »Aber … aber wir reden hier von Harvard .«
    »Und von dir .« Ich zuckte mit den Achseln. »Selbst für den Fall, dass sie dir eine Absage erteilt haben, gibt es immer noch jede Menge anderer Universitäten, die dich mit Handkuss nehmen würden. Was allerdings keine Rolle spielt, weil ich weiß , dass du angenommen wurdest. Und jetzt spann uns nicht länger auf die Folter, sondern öffne endlich den verdammten Umschlag.«
    Wir waren mittlerweile vor der Cafeteria angekommen und Toby hielt mir lächelnd die Tür auf. »Siehst du«, sagte er, »deswegen wollte ich, dass du bei mir bist, wenn ich ihn aufmache. Ich wusste, dass du …«
    Ich unterbrach ihn. »Was immer du mir jetzt sagen möchtest, ich bin mir sicher, es ist etwas unglaublich Nettes und Süßes, aber wir wissen beide, dass du damit nur noch mehr Zeit schinden willst. Mach den Umschlag auf, Toby. Selbst wenn es eine Absage ist, es wird dir besser gehen, wenn du endlich weißt, was Sache ist.«
    »Schon, aber …«
    »Jetzt!«
    Er riss den Umschlag auf, und mir wurde klar, wie krass das eigentlich war. Er vertraute sich mir in so einer persönlichen Sache an. Er wollte meinen Rat und Zuspruch. Noch im Januar wäre ich nicht im Traum darauf gekommen, dass ich Toby Tucker einmal befehlen würde, sein Antwortschreiben von Harvard aufzumachen. Ach was, ich hätte mir noch nicht einmal vorstellen können, überhaupt mit ihm zu sprechen .
    Erstaunlich, wie sich die Dinge manchmal ändern können.
    Natürlich nur zum Allerbesten.
    Mit zitternden Fingern zog er das Schreiben aus dem Umschlag und begann zu lesen. Ich beobachtete, wie er die Zeilen überflog und sich seine Augen weiteten. War es Freude oder Entsetzen? Schock vielleicht? Darüber, dass er angenommen wurde? Oder darüber, dass er es nicht geschafft hatte?
    »Und?«
    »Ich … ich bin angenommen.« Toby ließ den Brief fallen, der darauf anmutig zu Boden schwebte. »Bianca! Ich bin angenommen!« Er riss mich in seine Arme und drückte mich an sich.
    Das war auch so etwas, womit ich im Januar noch nicht gerechnet hätte.
    »Ich hab’s dir doch gesagt«, antwortete ich und erwiderte die Umarmung.
    Über seine Schulter sah ich, wie Casey und Jess in die Cafeteria kamen und sich an einer Gruppe Schüler vorbeischoben. Als sie mich jedoch in Tobys Armen entdeckten, spiegelte sich in ihren Gesichtern aus irgendeinem Grund nicht das gleiche Glück wider, das ich empfand. Jess wirkte irgendwie traurig, aber Casey … Casey sah unglaublich wütend aus.
    Was war bloß los mit den beiden?
    Toby drückte mich noch einmal, bevor er mich losließ und sich bückte, um seine Zusage vom Boden aufzuheben. »Ich kann es nicht fassen. Meine Eltern werden es genauso wenig fassen können.«
    Ich wandte den Blick von meinen Freundinnen ab, als sie hinter ein paar Neuntklässlern verschwanden, und konzentrierte mich wieder auf den strahlenden Toby vor mir. »Ich bin mir sicher, dass sie nichts anderes erwartet haben«, sagte ich. »Jedem, der dich kennt, ist schon seit Langem klar, dass du zu Großem bestimmt bist. Ich weiß es jedenfalls schon seit Jahren.«
    Toby wirkte überrascht. »Seit Jahren? Aber wir kennen uns doch eigentlich erst seit ein paar Wochen.«
    »Aber wir gehen seit der Neunten auf dieselbe Schule«, erinnerte ich ihn. »Ich musste dich nicht näher kennenlernen, um zu wissen, dass du etwas ganz Besonderes bist.« Ich grinste und klopfte ihm auf den Rücken. »Und genau das hast du mir gerade bewiesen.« Es gongte und ich wandte mich dem Ausgang zum Parkplatz zu, vor dem bereits eine Traube Schüler darauf wartete, endlich in den Nachmittag entlassen zu werden. »Wir sehen uns, Toby. Und noch mal herzlichen Glückwunsch!«
    »Danke, Bianca.«
    Während ich auf die Tür zuging, fragte ich mich, ob ich vielleicht ein bisschen zu viel gesagt hatte. Hielt er mich jetzt womöglich für eine Stalkerin? Gott, ich hoffte nicht. Das Letzte, was ich wollte, war, den armen Kerl nach weniger als einem Monat echten menschlichen Kontakts schon wieder zu verschrecken. Dann wäre ich eine totale Loserin gewesen.
    Ich wollte gerade nach draußen gehen, als mich ein vernehmliches Räuspern innehalten ließ. Ich drehte mich um und sah Casey mit verschränkten Armen neben der fast leeren Pokalvitrine lehnen, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
    »Was?«, fragte ich.
    Sie runzelte fassungslos die Stirn und ließ

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