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Von wegen Liebe (German Edition)

Von wegen Liebe (German Edition)

Titel: Von wegen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody Keplinger
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bitter. Und sich gegenseitig mit irgendwelchen Geschlechtskrankheiten anstecken! Zur Hölle mit ihnen. Aber er antwortete, bevor ich auch nur einen Schritt machen konnte.
    »Ich glaube nicht, Vikki.«
    Ich erstarrte.
    Was? Was? Noch mal auf Anfang, bitte. Hatte Wesley gerade einem Mädchen eine Abfuhr erteilt? Einem Mädchen, das mehr als willig war, die wildesten Sexspielchen mit ihm zu treiben? Das musste ich geträumt haben.
    Vikki schien es ganz ähnlich zu gehen wie mir. »Was? Wie meinst du das?«
    »Dass ich nicht interessiert bin, tut mir leid«, sagte Wesley. »Aber es gibt bestimmt jede Menge andere Typen, die sich darum reißen, mit dir auf den Abschlussball zu gehen.«
    »Oh.« Vikki stolperte mit einem Ausdruck verletzter Überraschung aus der Nische heraus. »Das … ähm … klar. Hey, kein Problem. Ich dachte nur …« Sie zögerte einen Moment. »Tja, dann …? Ich muss in meinen Kurs. Man sieht sich.« Sichtlich verwirrt flüchtete sie den Flur hinunter.
    Und mit ihrer Verwirrung war sie nicht allein.
    War es das, was Amy gemeint hatte, als sie sagte, Wesley hätte sich verändert? Verwandelte er sich gerade vom übelsten Aufreißer in einen abstinenten Heiligen? Und wenn ja, was hatte das mit mir zu tun?
    Ich starrte Wesley an, als er aus der Nische heraustrat, und zum ersten Mal seit Tagen sah er mich an. Ein kleines Lächeln spielte um seinen Mund, aber der Ausdruck in seinen Augen war unergründlich. Es lag jedoch keine Wut oder Ablehnung in seinem Blick, das sah ich sofort, und mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Ich war froh, dass er nicht sauer auf mich war, auch wenn ich trotzdem noch ein schlechtes Gewissen hatte. Die Dinge, die ich ihm an den Kopf geknallt hatte, waren wirklich heftig gewesen, und während ich seinen Blick erwiderte, überlegte ich, mich dafür zu entschuldigen. Aber dann tat ich es doch nicht.
    Wesley trat einen Schritt auf mich zu, und plötzlich erinnerte ich mich wieder daran, wer ich war, und vor allem wer er war. Klar, es war eine Sensation, dass er Vikkis Angebot abgelehnt hatte, aber das änderte nichts daran, dass ich keine Chance bei ihm hatte. Er würde sich nie auf eine echte Beziehung einlassen … vor allem nicht mit mir. Und dann gab es da noch Toby. Außerdem wusste ich, dass ein Gespräch mit Wesley mein sich gerade zum Guten änderndes Leben wieder verkompliziert hätte. Ich hätte mich damit nur selbst bestraft.
    Also machte ich auf dem Absatz kehrt, lief den Gang hinunter und tat so, als würde ich nicht hören, dass er mir etwas hinterherrief.
    Ich wurde erst langsamer, als ich in den nächsten Flur bog und Toby (meinen Freund? Ich war immer noch nicht sicher, wie das mit den Dating-Regeln genau lief) entdeckte, der neben einem der kaputten alten Snackautomaten auf mich wartete. Er lächelte und rückte seine Brille zurecht, und es war überdeutlich, dass er sich aufrichtig freute, mich zu sehen. Und ich? Freute ich mich auch, ihn zu sehen? Natürlich freute ich mich, aber das Lächeln auf meinem Gesicht fühlte sich unecht an.
    Toby zog mich an sich, als ich vor ihm stand. »Hey.«
    »Hey«, seufzte ich.
    Er gab mir einen Kuss. »Hast du was dagegen, wenn ich dich zu deinem nächsten Kurs begleite?«, fragte er.
    Ich blickte über die Schulter den sich leerenden Flur entlang. »Nein«, sagte ich leise, dann drehte ich mich wieder ihm zu und lehnte den Kopf an seine Schulter. »Natürlich nicht.«
    • • •
    Als ich ein paar Tage später aus meinem Mathekurs kam, stand Jess draußen im Flur und wartete auf mich. »Können wir auf dem Weg zu Englisch kurz reden?«, fragte sie ungewöhnlich ernst und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, sodass ich sofort wusste, dass irgendetwas nicht stimmte.
    »Klar.« Ich klemmte mir meine Bücher unter den Arm und musterte sie besorgt von der Seite. »Was ist los? Stimmt irgendetwas nicht?«
    »Na ja, also …«
    Wir quetschten uns durch den vollen Flur und versuchten, nicht zu vielen Leuten auf den Fuß zu treten. Ich wartete darauf, dass Jess endlich zu reden anfing, und spürte, wie ich immer nervöser wurde. Aber zum Glück machte sie den Mund auf, bevor mir meine unterentwickelte Geduld ausging.
    »Es geht um dich und Toby. Ich hab das Gefühl, dass ihr nicht wirklich zusammenpasst.« Sie sagte es so schnell, dass ich mir zuerst nicht sicher war, ob ich sie richtig verstanden hatte. »Tut mit leid, B«, stöhnte sie. »Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich sehe da einfach kein Funkeln, verstehst du?

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