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Von wegen Liebe (German Edition)

Von wegen Liebe (German Edition)

Titel: Von wegen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody Keplinger
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kapiert. An dem Tag, an dem du das erste Mal bei mir warst, um den Aufsatz zu schreiben, hast du gesagt, Hester würde versuchen zu fliehen. Aber am Ende wird Hester von allem wieder eingeholt – genau wie auch dich am Ende alles wieder eingeholt hat. Trotzdem läufst du jetzt schon wieder weg. Nur dass diesmal er …«, Wesley zeigte auf meine Zimmertür, »… deine Flucht ist.« Er machte einen Schritt auf mich zu, sodass ich gezwungen war, mir noch mehr den Kopf zu verrenken, um ihn ansehen zu können. »Gib es zu, Duffy.«
    »Was?«
    »Dass du vor mir davonläufst«, sagte er. »Du hast gemerkt, dass du dich in mich verliebt hast, und bist abgehauen, weil es dir eine Scheißangst macht.«
    Ich schnaubte verächtlich, als wäre die Behauptung vollkommen lächerlich, und rückte ein Stück von ihm ab, um ihm zu zeigen, dass ich mich nicht von ihm unter Druck setzen lassen würde und nichts von dem, was er sagte, wahr war. »Mein Gott, Wesley, jetzt komm mal wieder runter. Das hier ist kein billiger Kitschroman.«
    »Du weißt, dass ich recht habe.«
    »Und selbst wenn«, rief ich, »was spielt es für eine Rolle? Du kannst an jedem Finger fünf Mädchen gleichzeitig haben, Wesley. Ist doch egal, dass ich abgehauen bin. Ist doch egal, ob ich etwas für dich empfinde. Ich war bloß ein Zeitvertreib für dich! Du würdest dich nie wirklich zu mir bekennen. Du kannst dich zu niemandem bekennen, aber vor allem nicht zu Duffy. Du findest mich ja noch nicht einmal attraktiv.«
    »Blödsinn.«
    Er sah mich an und kam langsam wieder näher, bis er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt war. Ich presste mich mit dem Rücken an die Wand. Es war erst eine Woche her, seit er mir das letzte Mal körperlich so nah gewesen war, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Ein warmer Schauer durchrieselte mich, als ich daran dachte, wie sich seine Hände auf mir angefühlt hatten. Wie er mir gezeigt hatte, dass er mich wollte, obwohl er mich Duffy nannte. War es möglich, dass ich ihm tatsächlich gefiel, trotz des fiesen Spitznamens, den er mir verpasst hatte? Aber wie konnte das sein?
    »Warum nennst du mich dann so?«, flüsterte ich. »Hast du eine Ahnung, wie sehr mich das verletzt? Weißt du, wie mies ich mich fühle, wenn du ›Duffy‹ zu mir sagst?«
    Wesley sah überrascht aus. »Was?«
    »Jedes Mal, wenn du mich so nennst«, sagte ich, »gibst du mir zu verstehen, wie wenig du von mir hältst. Wie hässlich ich bin. Wie kannst du mich also auch nur annähernd attraktiv finden, wenn du mich die ganze Zeit so niedermachst?« Die letzten Worte hatte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorgestoßen.
    »Ich wollte nicht …« Er senkte kurz den Blick, und ich spürte, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. »Es tut mir leid, Bianca.« Er sah mir wieder in die Augen. »Ich habe nie …« Er streckte die Hand nach mir aus.
    »Nicht«, zischte ich und stieß mich von der Wand ab. Ich würde mich von ihm nicht in die Enge treiben lassen, ihm keine Macht über mich geben. »Lass es einfach, Wesley.«
    Es spielte keine Rolle, ob ein Teil von ihm mich hübsch fand. Es änderte nichts. Ich war nur eines von vielen Mädchen, mit denen er geschlafen hatte.
    »Ich habe dir nichts bedeutet«, sagte ich.
    »Und warum bin ich dann hier?«, fragte er. »Warum verdammt noch mal bin ich dann hier, Bianca?«
    Wütend erwiderte ich seinen Blick. »Ich sage dir, warum. Du fühlst dich von deinen Eltern allein gelassen und willst diese Leere irgendwie füllen. Deswegen schläfst du mit einem Mädchen nach dem anderen – Mädchen, die dich geradezu anbeten –, ohne dich jemals ernsthaft auf sie einzulassen. Denn wenn man keine echte Beziehung führt, kann man auch nicht verlassen werden. Das würde dein angeschlagenes Selbstwertgefühl nicht ertragen. Und hier bei mir bist du, weil es einfacher ist, mich dazu zu bringen, dich zu vermissen, als deine Eltern dazu zu bringen, nach Hause zu kommen.«
    Er war sprachlos, sah mich nur mit mahlendem Kiefer an.
    »Hab ich ins Schwarze getroffen, Wesley? Durchschaue ich dich so gut, wie du denkst, mich zu durchschauen?«
    Er starrte mich noch eine Weile lang wütend an, bevor er ein paar Schritte zurücktrat. »Okay«, sagte er. »Dann wird es wohl das Beste sein, wenn ich jetzt gehe.«
    »Ja«, sagte ich. »Das denke ich auch.«
    Ohne mich noch einmal anzuschauen, drehte er sich um und stürmte aus dem Haus. Ich hörte, wie die Eingangstür zuknallte, und wusste, er war weg. Für immer. Ich

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