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Von Zweibeinern und Vierbeinern

Von Zweibeinern und Vierbeinern

Titel: Von Zweibeinern und Vierbeinern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herriot
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Begeisterung, sondern starrte trübsinnig in sein Glas. »Ich will Ihnen was sagen. Diese Versicherungsleute sind komische Kerle. Stellen Sie sich vor, nach all dem Reden wollen Sie uns jetzt nicht mehr.«
    »Im Ernst? Wie das?«
    »Wir haben einen Brief bekommen. Und darin steht: Wir möchten Ihre Versicherung nicht erneuern. Wie finden Sie das?«
    »So was passiert, Clem«, sagte ich. Insgeheim war ich nicht überrascht. Für einen Einsatz von dreißig Pfund hatten die Brüder Hudson innerhalb weniger Monate über siebenhundert Pfund zurückbekommen. Ich konnte mir vorstellen, daß jede Gesellschaft versuchte, einen hastigen Rückzug anzutreten.
    »Jedenfalls«, fuhr er fort, »haben wir eine andere Gesellschaft gefunden, die uns zum Ende des Jahres annimmt – den Hof, den Wagen und alles.«
    »Und eine Unfallversicherung, vermute ich.«
    Clem hob sein Glas und trank einen großen Schluck. »O ja.« Dann fügte er in gekränktem Ton hinzu: »Aber sie haben die Prämie um ein Pfund für jeden erhöht.«
    Ein paar Monate später, kurz nachdem die neue Versicherungsgesellschaft die Bürde der Hudson-Versicherung auf sich genommen hatte, fiel Dick in den Traktor. Er hätte ernstlich verletzt sein können, brach sich aber nur den Daumen, was ihn für acht Wochen von der Arbeit fernhielt.
    Er erzählte mir davon, als er wieder gesund war und ich eine Tasse Tee bei ihm auf dem Hof trank. »Wieder hundertsechzig Pfund in der Kasse«, sagte er und schob mir einen Teller mit selbstgebackenem Teekuchen zu.
    Was für ein Gemütsmensch! dachte ich, und ich muß verwirrt ausgesehen haben, denn er lachte. »Aber das ist noch nicht alles, Mr. Herriot. Ich hatte einen Unfall mit dem Wagen.«
    »Nein!«
    »Ja, wirklich. Ich bin der jungen Bessie Trenholm in die Seite gefahren, und mein Kühler und die Scheinwerfer sind kaputt.«
    »Kaum zu glauben, ehrlich! Und ein neuer Anspruch an die Versicherung, nehme ich an?«
    Dick warf mir ein schiefes Lächeln zu. »Also, da muß ich Ihnen was sagen, die Sache hat nämlich eine kleine Geschichte. Es war Bessies Schuld – sie kam ohne jede Warnung aus dem Hoftor. Andererseits hatte ich nur eine Autoversicherung gegen Schäden Dritter und dachte, wenn es zum Streit käme und mein Wort gegen ihres stünde, hätte ich keine Chance, denn Bessie ist ein hübsches junges Ding. Deshalb beschloß ich, keinen Schadenersatz zu fordern und meldete es der Versicherung nur.«
    »Dann war also in diesem Fall nichts zu machen?«
    Dicks Lächeln wurde breiter. »Das dachte ich, aber der Agent kam ein paar Tage später zu mir und erklärte, sie hätten im Büro bei ihm einen Fehler gemacht und meinen Wagen versehentlich Vollkasko versichert.«
    »Guter Gott! Dann haben Sie also wieder kassiert?«
    »Ja. Wieder 150 Pfund. Nicht schlecht.« Dick schnitt sich ein Stück von dem Wensleydalekäse ab, und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. »Da ist nur eine Sache, die uns etwas beunruhigt. Der Vertreter benahm sich so seltsam, als er uns das Geld übergab. Er schien nicht sehr erfreut. Wir hoffen nur, daß diese Gesellschaft uns nicht auch den Laufpaß gibt wie die letzte.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich verstehe. Das wäre allerdings mißlich.«
    »Das kann man wohl sagen.« Dick nickte ernst. »Clem und ich halten viel von Versicherungen.«

Kapitel 15
     
    »I let my heart fall into careless hands« sang Rosie mit piepsender Stimme neben mir, als ich über die holprige Landstraße fuhr. Neuerdings war sie es, die mir die langen Fahrten versüßte.
    Welch ein unerhörtes Glück war es, was ich da erlebte! Als Jimmy zur Schule kam, hatte ich seine Gesellschaft im Wagen sehr vermißt, und es war mir gar nicht in den Sinn gekommen, daß Rosie seinen Platz einnehmen könnte.
    Aber jetzt erlebte ich mit ihr alles noch einmal – ihre jubelnde Freude, wenn ich ihr die Tiere auf den Höfen zeigte, ihre Begeisterung über das Landleben, ihr kindliches Schwatzen, das mich nie langweilte, und die Spaße und das Lachen, das mir die Tage fröhlich machte. All das erlebte ich nun zum zweitenmale.
    Sie hatte angefangen zu singen, als ich mir eine Musiktruhe kaufte. Ich liebte Musik über alles, und ich besaß von früher her einen einfachen Plattenspieler, der mir sehr viel Freude machte. Aber inzwischen gab es bessere Apparate, die den Ton der Orchester, der Sänger und Instrumentalisten viel originalgetreuer wiedergaben. Einen solchen Apparat wollte ich haben.
    Von Hi-Fi hatte man zu der Zeit noch nie etwas gehört, und von

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