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Voodoo Holmes Stories

Voodoo Holmes Stories

Titel: Voodoo Holmes Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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ganzen Tag in der Klinik zu tun gehabt hatte, war er nicht müßig gewesen und hatte Mr. Strandham ausfindig gemacht und sich mit einem einige Stunden zum Tee unterhalten. Ich war begierig, davon zu erfahren und fragte: „Wie steht es nun mit unserer These eines Eifersuchtsdramas?“
    „Wie?“ zog er die Augenbraue hoch.
    „T. liebt Mr. Strandham, der bringt seine Geliebte mehrmals heimlich ins Gartenhaus, bis es Mr. T. zuviel wir und die Boa Constrictor freisetzt. Die Tote ist ja sichtlich von so einem Monster erwürgt und danach im Versuch, die aufzufressen, fast skalpiert worden.“
    „Und nachdem er die Tat begann hat, macht er dann darüber Andeutungen im Polizeireport? Wohl eher nicht, Watson.“
    „Stimmen Sie der These denn wenigstens im großen Ganzen zu? Und was hat Mr. Strandham dazu gesagt?“
    „Ich kaufe Ihnen die Boa-Geschichte ab. Es könnte ein Tier sein, das sich seit Jahren unbeobachtet dort aufhält und von Kleingetier ernährt. Im Winter bietet das Gartenhaus Schutz, es mag dort eine Wärmequelle geben, vielleicht ein altes Heizungsrohr, das Verbindung mit einem der Neubauten erhält, oder ein Komposthaufen. In dem Zusammenhang ist es auffällig, dass die Tote nach Moschus roch, eine Parfümbeigabe, die den Geschlechtsdrüsen einer Art Bisamratte entstammt. Gewiss ein kräftiger Lockstoff für eine hungrige Boa. Das ist die Unfallthese. Gelänge es uns, die Schlange zu finden, könnte man den Fall auf dieser Ebene lösen, und es gäbe keinen Mörder außer ein Tier mit knurrendem Magen.“
    „Oder es handelt sich beim Gartenhaus um einen veritablen Schlangenkäfig, den Mr. T. oder ihr Vater dort heimlich betreibt. Vielleicht ist es der Vater.“
    „Ich weiß, worauf sie hinauswollen, Watson, und Mr. Strandham hat mir einiges erzählt, das Ihre These bestätigt. Es wäre der perfekte Mord, an Perfidie kaum zu überbieten.“
    „Wie bitte?“ Jetzt war ich verwirrt.
    „Ich dekliniere es einmal für Sie durch. These: Es war der Gärtner. Als sein Dienstherr stirbt, steht er stellungslos da, ist mit seinem Schlangenhaus, Frau und Kind allein. Er hat seine Tochter von Anfang an intensiv gefördert. Sie ist sein Ein und Alles. Als sie Talent für die Schreibkunst zeigt, erkennt er darin eine Möglichkeit, das Überlegen für alle zu sichern. Er wächst zur grauen Eminenz ihres Erfolgs heran, zwingt das begabte Kind an den Schreibtisch, betreibt die Verbreitung seiner Schriften und findet davon ein Auskommen für die ganze Familie. Seine Rechnung kann nur aufgehen, wenn das Kind Kind bleibt und zumindest bis zum Ende seiner Tage darauf verzichtet, sich einen Mann zu suchen und eigene Kinder aufzuziehen. Also ist er daran interessiert, jeden Wettbewerber im Herzen seiner Tochter im Ansatz aus dem Feld zu schlagen. Nach außen hin muss er das Gegenteil davon zeigen. So macht er ihr auch dieses symbolische Geschenk, das Schlangenhaus, Brutstätte allen Lasters, Vergnügungsort für lockere Vögel, wohl wissend, dass es für Mr. T. ein weiterer Mühlstein um ihren Hals sein wird. Die Lakoongruppe, Watson. Aus ihrer Sicht geht es ihr wie Lakoon, und die Schlangen, die den griechischen Helden und seine Söhne ermorden, sind tatsächlich von Zeus geschickt, die Fänge des Vaters, die sie zu erdrücken drohen. Sie sucht sich unter ihren Verehrern den verwegensten aus, jenen, der ihrem Vater am ehesten Paroli bieten kann.“
    „Mr. Strandham?“
    „Genau. Unglücklicherweise kann der – und das wäre nun Ihre These, Watson - die Finger nicht von einer gewissen Moschusdame lassen, und lädt sie immer wieder heimlich für ein Schäferstündchen ins Gartenhaus …“
    „Zu dem ihm Mr. T. in einer schwachen Stunde den Schlüssel überlassen hat.“
    „Und den Mr. T. wieder an sich nimmt, als er die Tote findet.“
    „Großartig, Holmes. Sie haben alles bedacht.“
    „Der Schlüssel wäre dann für Mr. T. der Beweis für den Verrat des Geliebten, und Anlass für die Trauer, die wir bei unserem Besuch erlebten. Es wäre Liebeskummer über das Ende ihrer Liebe zu Mr. Strandham.“
    „Und das Perfide daran?“
    „Dazu kommen wir noch. Ich setze Ihre These fort, Watson. Der Gärtner erkennt in Mr. Strandham den Konkurrenten, der er ja ist. Zuerst versucht er es sozusagen im Guten, versprüht Moschusduft im Gartenhäuschen, um seiner Tochter weiszumachen, ihr Freunde habe dort eine Geliebte … er vergiftet sozusagen das Liebesnest.“
    „Oder um die Schlange hervorzulocken, die dort irgendwo haust

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