Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nähernd, und auch ich vibrierte. Es gibt Situationen, wo man wie unter Strom steht. In so eine war ich hineingeraten. Dennoch verlor ich nicht meine realen Überlegungen. Wenn der Trommler sich schon in der Nähe befand, war es durchaus möglich, dass auch der Mann mit der Puppe irgendwo stand. Möglicherweise auch nahe dem Haus.
    Ich schaute wieder in das Zimmer. Schreie hörte ich keine mehr, nur ein qualvolles Wimmern, so dass die Töne auch durch die nur angelehnte Tür ins Freie drangen.
    Mac litt Qualen. Auch Bill und Sheila litten mit. Ich erkannte es an ihren Gesichtern. Meine beiden Freunde wussten wirklich nicht, was sie noch unternehmen sollten. Sie waren dem Terror hilflos ausgeliefert. In mir begann es zu kochen. Wenn nicht bald etwas passierte, war Mac verloren. Nichts konnte ihn mehr retten…
    Wirklich nichts?
    Manchmal liegt die Lösung so nahe. Man muss nur darauf kommen. Mir kam eine Blitzidee, und die setzte ich sofort in die Tat um. Aus meiner Deckung schoss ich hervor, sprintete auf das Haus zu und streifte noch während des Laufens mein Kreuz über den Kopf.
    Das musste helfen!
    Der Fahrer war von einem unheilvollen Geist besessen. Wenn er mit dem Kreuz in Berührung kam, musste es möglich sein, dass der Geist ausgetrieben wurde. Er würde nicht zerstört, denn er war kein Dämon. Bill und Sheila zuckten herum, als ich die Tür aufstieß und wie ein Irrwisch in den Raum stürmte. »Hier!« rief ich laut und deutlich, hielt mein Kreuz hoch.
    Sheila begriff sofort. Sie nahm es mir aus der Hand, rannte zu den beiden Männern und hängte Mac die Kette über den Kopf. Der erste Kontakt!
    Das jammervolle Stöhnen des Fahrers klang mir noch in den Ohren nach, als es bereits verstummt war. Nur noch keuchender Atem flog über seine Lippen. Ich hatte richtig getippt, die Kraft des Kreuzes trieb das Unheil aus seinem Körper.
    »Mann, John, die Idee hätte von mir sein können«, sagte Bill und nickte heftig. »Klasse, wie du das gemacht hast.«
    »Gib trotzdem auf ihn acht«, sagte ich im Zurückgehen. »Ich schaue mich draußen um.«
    Sheila erschrak »Sind sie schon so nahe?«
    »Wahrscheinlich.«
    Dass eine Gefahr vorhanden war, bewies auch das Auftauchen der Wölfin. Sie hatte ihren Wachplatz im Kinderzimmer verlassen und schlich in den Wohnraum. Die Ohren hochgestellt, das Fell gesträubt, so kam sie langsam näher und schaute auch zum Fenster.
    Ich war schon draußen und zog die Tür rasch zu, denn ich wollte nicht, dass Nadine die Wohnung verließ.
    Wieder überquerte ich die im Licht der Augenleuchte liegende helle Terrasse.
    Und sah ihn.
    Aus dem Dunkel des Gartens erschien er. Er war selbst schwarz, trug zudem noch dunkle Kleidung, und nur an seiner linken Schulter leuchtete etwas Helles.
    Ein Verband.
    Als ich ihn sah, wusste ich genau, wen ich vor mir hatte. Das war der Typ, den Mac uns beschrieben und angeschossen hatte. Zudem besaß der Mann auch die Puppe.
    In der rechten Hand hielt er sie. Zwischen den Fingern der Linken schaute eine lange Nadel hervor, deren Spitze auf die Puppe wies. Ich wunderte mich, dass er sich trotz der Verletzung noch so bewegen konnte und wurde den Verdacht nicht los, es mit einem Zombie zu tun zu haben.
    »Keinen Schritt mehr!« warnte ich ihn.
    »Aus dem Weg!« zischelte er mir entgegen.
    »Nein!« Zur Demonstration ging ich noch einen Schritt auf ihn zu. Für ihn ein Zeichen oder Startschuss.
    Bevor ich es verhindern konnte, rammte er die Nadel vor und traf haargenau die Puppe in Herzhöhe. Gleichzeitig lachte er auf und brüllte: »Er ist vernichtet. Er ist…«
    Ich riskierte es und drehte mich um, weil ich wissen wollte, ob er recht hatte. Das Licht blendete mich plötzlich. Es strahlte auf. Seine Aura schützte den Mann, der sterben sollte.
    Dies sah auch der »Mörder«. Ich hörte ihn wütend brüllen, zuckte noch herum und sah seinen Körper auf mich zufliegen.
    Völlig konnte ich nicht ausweichen, aber ich entging der Nadel, die meinen Hals durchbohrt hätte. Er prallte gegen meine Schulter, schleuderte mich herum, und ich fiel auf den hartgefrorenen Rasen. Wie ein Panther stürzte der Kerl auf mich zu. Er war schnell und geschmeidig, doch meinem rechten Fuß entging er nicht. Der traf ihn in Höhe des Bauchnabels.
    Ein wuchtiger Tritt katapultierte den Kerl nach hinten, der sich geschickt über die gesunde Schulter abrollte, als er zu Boden ging. Sofort war er wieder auf den Beinen.
    Ich ebenfalls.
    Er gab Fersengeld. Ich hatte mich auf einen

Weitere Kostenlose Bücher