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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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Kontakte zu finden: Hier ging es um den Einfluss des Käufers, seine Verbindungen zu Regierungen. Ein Käufer von hohem Wert zahlte weniger.
    (M) für Meilleur Ami – bester Freund –, oder Käufer, die à la carte bestellten. Sie kriegten praktisch alles, was sie wollten, und es wurde ihnen von jedem gewünschten Ort geliefert. Für dieses Privileg mussten sie zwischen 250000 und 1 Million Dollar hinblättern.
    Viele Käufer waren als (W) für wiederkehrende Kunden eingestuft, und die Zahlen hinter dem W gaben an, wie oft sie die Dienste schon in Anspruch genommen hatten. Die meisten waren W3 oder W4, aber einige brachten es auch auf zweistellige Zahlen, der Spitzenreiter war ein W19.
    2479 Käufernamen waren in der Datenbank gelistet. 317 stammten aus Nordamerika. Dazu gehörten Senatoren, Kongressangehörige, Bankiers, Diplomaten, Börsenmakler, hochrangige Polizeibeamte, hochrangige Geistliche, hochrangige Armeeangehörig e, Ärzte, Rechtsanwälte, Manager, Schauspieler, Ro ckstars, Filmproduzenten und Regisseure, ein Medienbaron und ein ehemaliger Talkshow-Moderator. Max kannte nur eine Hand voll der Namen. Aber die meisten Organisationen, Einrichtungen und Unternehmen, denen sie angehörten, waren in Amerika jedem bekannt.
    Der »Katalog« bestand aus Dateien mit Fotos der einzelnen Kinder – eine Portraitaufnahme, drei Ganzkörperaufnahmen (in Kleidern, in Unterwäsche, nackt) –, die den Käufern per E-Mail zugeschickt wurden. Daraufhin trafen sie ihre Wahl.
    In den Tagen vor Erfindung des Internets hatte man sich mit den Käufern in privaten Clubs getroffen und ihnen die Kataloge in Papierform überreicht. Viele bevorzugten diese Methode, weil sie E-Mails nicht für sicher hielten. Außerdem ließen sich in den Clubs besser Kontakte knüpfen.
    Als Nächstes ging Max eine Datei mit Fotos durch, die die Kinder und ihre jeweiligen Käufer zeigten. Die Käufer waren entweder ohne ihr Wissen aus der Ferne aufgenommen worden, oder die Bilder stammten aus Videoaufnahmen.
    Eine ganze Datei enthielt Fotos der Käufer in oder vor dem Gebäude, in dem die Kinder festgehalten wurden und das Max von dem Video kannte, das er in Faustins Haus gefunden hatte. Sie waren fotografiert worden, wie sie einander begrüßten und den Kindern, die auf einer Art Auktionspodest standen, prüfend in den Mund schauten. Keiner der Käufer blickte in die Kamera, was Max vermuten ließ, dass die Aufnahmen heimlich gemacht worden waren.
    Die letzten Bilder der Serie zeigten, wie sie in Boote stiegen, die sie zur nächsten Küste bringen würden.
    »Wissen Sie, wo das ist?«, fragte Max.
    »Sieht aus wie La Gonâve. Das ist eine Insel vor der Küste.«
    »Könnten Sie die Datenbank nach einem Namen durchsuchen, bitte? Vorname Claudette, mit zwei T, Nachname Thodore.«
    Die Frau ließ sich alle Daten zu dem Mädchen anzeigen und druckte sie aus. Claudette war im Februar 1995 an einen John Saxby verkauft worden. Er lebte in Fort Lauderdale, Florida.
    Max dachte an die anderen nordamerikanischen Käufer, und dass er all diese versklavten Kinder würde befreien können. Er würde Joe Kopien des vollständigen Beweismaterials zukommen lassen. Sein Freund würde zum Helden werden: Wenn alles vorbei war und die Urteile gesprochen, würde man ihn zum Polizeipräsidenten befördern.
    Aber eins nach dem anderen.
    Er ging zurück in den Keller.

50
    »Können wir Ihnen irgendwas bringen, Mr. Co-da-da? Wasser? Kaffee? Etwas anderes?«, fragte Max, um das Gespräch in freundlichem Ton einzuleiten. Er hatte einen Dolmetscher dabei, einen kleinen, schwitzenden Mann mit arabischen Gesichtszügen und Brillantine im Haar.
    Codada saß auf einem Stuhl, seine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt, die Fußknöchel mit einer Kette gebunden. Die nackte Glühbirne hing direkt über seinem Kopf.
    »Ja. Sie können aus meinem Haus verschwinden und sich ins Knie ficken.« Max war überrascht, dass Codada auf Englisch antwortete, mit einem französischen Akzent, der nicht weniger ausgeprägt war als seine Aufsässigkeit.
    »Ich dachte, Sie sprechen kein Englisch.«
    »Da haben Sie sich geirrt.«
    »Offensichtlich«, sagte Max.
    Codada trug Hosen mit Bügelfalte und schwarze Socken mit Nadelstreifen, passend zum Seidenhemd, das er über der milchweißen Brust drei Knöpfe weit geöffnet hatte. Max zählte vier goldene Halsketten. Noch dazu stank er nach einem arg moschuslastigen Aftershave, das er ohne jeden Sinn für Feingefühl aufgetragen hatte. Auf dem Weg

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