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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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sondern sogar daran beteiligt ist. Und ich werde ihm das nicht zum Vorwurf machen, Eloise. Denken Sie darüber nach. Überlegen Sie sich das gut. Ich biete Ihnen einen Ausweg. Dieser Sack Scheiße nebenan ist es nicht wert.«
    Max ging aus dem Raum und traf im Flur auf Paul. Der begrüßte ihn mit einem schiefen Lächeln und einem kurzen Nicken.
    »Geben Sie ihr das.« Vincent legte ihm etwas Kleines, Feuchtes in die Hand.
    Max schaute auf seine Handfläche und ging wieder hinein zu Eloise.
    »Erkennen Sie das?«, fragte er.
    Sie riss die Augen auf und brach in Tränen aus, als sie das glänzende, blutige Stück Metall zwischen Max’ Fingern erkannte.
    »Lassen Sie ihn in Ruhe!«, kreischte sie.
    »Wenn Sie uns nicht erzählen, was wir wissen wollen, Eloise, werden wir ihn Stück für Stück auseinander nehmen.« Er packte ihren Arm und presste ihr den goldenen Schneidezahn ihres Geliebten in die Hand.
    Sie starrte Max an, und ihre Augen waren wie vergiftete Pfeile. In dem Moment begriff er, dass sie nicht die unschuldig Verführte war, die er in ihr gesehen hatte. Sie war kein Opfer. Sie war nicht weniger schuldig als Codada.
    »Sie bringen uns doch sowieso um«, zischte sie, und ihre amerikanische Intonation ging in einem heftigen französischen Akzent unter.
    Paul kam herein, er zog Codada an den gefesselten Füßen hinter sich her.
    Eloise schrie auf, als sie ihn sah. Sie versuchte aufzustehen.
    »Sitzenbleiben!«, brüllte Max. »Sie werden mir meine Fragen beantworten, oder dieser kinderfickende Drecksack hier wird noch sehr viel mehr verlieren als seine Zähne. Kapiert?«
    Max wartete nicht auf eine Antwort.
    »Charlie Carver. Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Nichts. Wir haben ihn nicht. Wir hatten ihn nie. Wir wollten ihn nie. Sie haben die Falschen, Detective.«
    »Ach ja?«, sagte Max dicht vor ihrem Gesicht. Er würde später noch einmal auf Charlie zurückkommen. »Wo ist Claudette Thodore?«
    »Ich weiß nicht, wer das ist.«
    Max zog das Foto aus der Brieftasche und hielt es ihr hin. Sie warf einen kurzen Blick darauf.
    »Die war nicht bei mir.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich habe nicht mit ihr gearbeitet.«
    »Mit ihr gearbeitet? Was soll das heißen?«
    »Ich habe sie nicht aufgebaut.«
    »Aufgebaut?«
    »Ihr Umgangsformen beigebracht, Tischmanieren, was man so braucht in der feinen Gesellschaft.«
    Max wollte sie gerade auffordern weiterzureden, als sich Codada vom Fußboden aus mit einem Gurgeln zu Wort meldete.
    »Er sagt, er will jetzt reden«, übersetzte Paul.
    »Ach ja? Aber ich will jetzt nicht mit ihm reden. Bringen Sie ihn weg.«
    Vincent schleifte Codada aus dem Raum.
    Max wandte sich wieder Eloise zu.
    »Aufbauen. Erzählen Sie weiter, erklären Sie es mir.«
    »Soll das heißen, Sie können sich das nicht denken?«
    »O, ich weiß sehr gut, worum es geht«, sagte Max. »Aber ich würde es gern von I hnen hören.«
    »Unsere Kunden sind durchwegs sehr wohlhabende Männer, sie bewegen sich in höchsten gesellschaftlichen Kreisen. Sie erwarten, da ss das Produkt, das sie erwerben, einem gewissen Standard entspricht.«
    »Das Produkt? Sie meinen die Kinder?«
    »Ja. Bevor wir sie verkaufen, bringen wir ihnen Tischmanieren bei und wie man sich in Gegenwart Erwachsener zu benehmen hat.«
    »Bitte und danke sagen, wenn sie vergewaltigt werden?«
    Eloise schwieg.
    »Antworten Sie mir.«
    »Es geht nicht nur darum.« Sie fing an, sich zu rechtfertigen.
    »Ach nein?«
    »Mit schlechten Manieren kommt man im Leben nicht weit.«
    »Ach, und Sie tun diesen Kindern noch einen Gefallen, ja, wenn Sie ihnen zeigen, wie man am Tisch eines gottverdammten Pädophilen Messer und Gabel hält, oder was? Kommen Sie mir nicht mit dem Scheiß, Eloise!«, schrie Max. »Warum haben Sie es getan, Eloise? Ich habe die Videos gesehen. Ich habe gesehen, was man Ihnen angetan hat.«
    »Sie haben es gesehen, aber nichts gesehen «, konterte sie und schaute ihm mit bohrendem Blick in die Augen. »Gucken Sie sich die Bänder noch mal an.«
    »Warum erzählen Sie mir nicht einfach, was ich übersehen habe?«
    »Maurice liebt mich.«
    »Schwachsinn!«, zischte Max.
    »Warum?«, entgegnete sie ruhig. »Was haben Sie hier zu finden erwartet? Ein Opfer? Ein hilfloses, flennendes Kind? So wie Sie es aus Ihren Büchern gelernt haben? Und jetzt wollen Sie mich mit Ihrem einfältigen Psychogebabbel trösten, mit einem aufmunternden Seufzer?« Sie war angriffslustig und zornig. Es fehlte nicht viel, und sie hätte geschrien.

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