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Vor Agentinnen wird gewarnt

Vor Agentinnen wird gewarnt

Titel: Vor Agentinnen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Randall Wisdom
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Waffenhändlern auf der ganzen Welt. In der Zeit, in der sie mit diesen Leuten Kontakt hatte, war ihre Tarnung nur wenige Male aufgeflogen. Und wer ihre wahre Identität herausgefunden hatte, konnte nichts mehr sagen.
    Sie konnte zu ihrem eigenen Leben zurückkehren, weil es so weit von dem Leben entfernt war, das sie geführt hatte.
    Ki war wie erstarrt. Er hatte mit persönlichen Daten über ihr Leben und einigen Berichten über Einsätze gerechnet, nicht jedoch mit einer so vollständigen Information.
    Er überflog Syds Berichte über ihre Einsätze. Er las sogar persönliche Akteneintragungen mit intimen Details über sie, die er gar nicht wissen wollte. Und je mehr er las, desto elender fühlte er sich.
    Bevor er den Computer ausschaltete, speicherte er die Datei unter einem irreführenden Namen. Zwar glaubte er nicht, dass Syd schnüffeln würde, aber in diesem Fall konnte zu viel Vorsicht nicht schaden. Nur für den Fall.
    Er ging unter die Dusche und hoffte, die Erinnerungen zusammen mit dem Schmutz wegspülen zu können. Doch er fühlte bereits, dass das nicht so leicht sein würde.
    Ki kam für den Rest des Nachmittags nicht mehr aus seinem Zimmer und musste ein paar Mal zum Abendessen gerufen werden. Als er erschien, war er still und sah Syd nicht an.
    "Ich war schnell in der Stadt und habe Pizza geholt", sagte sie.
    "Du musst dir den Baum ansehen." Heidi zog ihn an der Hand ins Wohnzimmer. "Ist er nicht wunderschön? Bogie hat versucht, den Schmuck aufzufressen, und Cocoa hat damit gespielt. Tante Syd hat die Lichter eingeschaltet. Sieh nur, ist das nicht schön?"
    Bei dem märchenhaften Anblick vergaß Ki alle Mühen, die er mit diesem Baum gehabt hatte.
    Syd hatte unter dem Baum ein weißes Laken ausgebreitet, um die Illusion zu verstärken. Kleine bunte Lichter leuchteten zwischen den grünen Zweigen und spiegelten sich in Glaskugeln. Silbrige Eiszapfen hingen an einigen Stellen schief, wahrscheinlich weil Heidi besonders begeistert geholfen hatte, doch das tat dem Zauber keinen Abbruch.
    "Ich habe die Leiter aus der Küche benützt, um an die oberen Zweige heranzukommen", berichtete Syd zufrieden und trat hinter ihn. "Es ist alles viel schöner geworden, als ich erwartet habe." Sachte strich sie über seinen Rücken. "Wir haben den Baum und die Lichter. Jetzt brauchen wir nur noch leise Musik und mich."
    Diesmal kam er nicht in Stimmung. Wortlos wandte er sich ab.
    Syd betrachtete ihn besorgt, als er in sein Zimmer zurückkehrte.
    "Ki, hast du Schwierigkeiten mit deinem Buch?" fragte sie und folgte ihm.
    "Ja", erwiderte er ruhig. "Rechne heute Abend nicht mit mir. Ich werde versuchen, die Sache zu klären."
    "In Ordnung." "
    Syd verspürte einen merkwürdigen Druck in der Magengrube, als er die Tür hinter sich schloss. Irgend etwas belastete ihn, aber es ging dabei nicht um das Buch.
    "Der Baum ist perfekt, Tante Syd", versicherte Heidi, als sie an diesem Abend ins Bett ging. "Jetzt kann uns der Weihnachtsmann ganz leicht finden."
    "Ich dachte, er hatte vorher auch keine Schwierigkeiten, uns zu finden", warf Jamie ein.
    Die dunklen Ringe unter den Augen der Kinder waren verschwunden.
    Ihre Gesichter wirkten entspannt. Heidi wachte nicht mehr mitten in der Nacht auf, weil sie schlecht geträumt hatte, und Jamie schlief ebenfalls wieder besser. Allmählich verwandelten die beiden sich wieder in die fröhlichen Kinder, an die Syd sich vor Shanes und Jennys Tod erinnerte.
    Heftig drückte sie Heidi an sich. "Ich verspreche euch das schönste Weihnachtsfest, das ich euch bieten kann", flüsterte sie und küsste sie auf die Wange.
    "Wir werden ein schönes Weihnachtsfest haben", versicherte Heidi ein wenig verwirrt. "Jamie und ich haben dich und Ki. Da wird es bestimmt gut."
    "Ich glaube allerdings, dass Ki uns nicht mehr mag."
    Als Jamie das sagte, wurde es Syd ganz mulmig. Sie hatte nicht geahnt, dass er die gleichen Beobachtungen wie sie gemacht hatte.
    "Wieso sagst du das, Jamie?"
    "Er hat beim Abendessen nicht gesprochen, und er hat dich so komisch angesehen. Fast wie am Anfang. Weiß er, dass du eine Spionin bist?"
    "Ich habe es ihm erzählt, aber er wird es nicht verraten."
    "Und er wird auch den bösen Mr. Leo verscheuchen." Heidi hatte Ki bereits zu ihrem neuen Helden erhoben.
    "Weißt du was?" Syd tippte mit dem Zeigefinger auf Heidis Nase.
    "Ich glaube, wir brauchen uns wegen des bösen Mr. Leo keine Sorgen mehr zu machen." Sie strich Heidis Decke glatt und deckte anschließend auch Jamie zu,

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