Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vor aller Augen

Titel: Vor aller Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
Vom Netzwerk:
Dann entlang des Las Olas Boulevard. Wir hofften, dass jemand zwei Männer in nasser Kleidung bemerkt hätte. Aber niemand hatte den Wolf oder seinen Leibwächter gesehen.
    Ich wollte nicht aufgeben und fuhr zurück in die Gegend der Isla Bahia. Irgendetwas stimmte nicht. Warum hatte niemand zwei Männer gesehen, auf die unsere Beschreibung passte? Ob der Wolf auch eine Taucherausrüstung in dem Loch unter der Fensterbank gelagert hatte? Wie gründlich hatte er seine Flucht geplant? Welche Vorsichtsmaßnahmen hatte er getroffen?
    Dann ließ ich meine Gedanken in eine andere Richtung wandern: Er ist arrogant und furchtlos. Er hatte nicht geglaubt, dass wir ihn finden, hierher kommen und festnehmen würden. Er hatte keinen Fluchtweg! Daher war es durchaus möglich, dass er sich doch noch in Isla Bahia aufhielt .
    Ich gab meine Ideen an das Geisel-Befreiungs-Team weiter. Doch dort hatte man bereits begonnen, von Tür zu Tür zu gehen. Dutzende von Agenten und örtliche Polizei putzten Klinken in dieser exklusiven Gegend Fort Lauderdales. Ich würde nicht aufgeben und auch die anderen nicht aufgeben lassen. Was trieb mich an? Beharrlichkeit? Sturheit? Früher hatte sich das ausgezahlt. Aber wir fanden weder den Wolf noch jemanden, der ihn gesehen hatte.
    Â»Wirklich nichts? Kein Hinweis? Hat niemand etwas gesehen?«, fragte ich Mahoney.

    Â»Nichts«, antwortete Mahoney. »Wir haben nur einen Cockerspaniel gefunden, der frei umhergelaufen ist.«
    Â»Und wem gehört der Hund?«, fragte ich.
    Mahoney verdrehte die Augen. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen. »Ich werde es überprüfen.« Er ging, kehrte aber nach wenigen Minuten zurück.
    Â»Er gehört Mr. Steve Davis. Die Familie Davis wohnt am Ende der Straße. Ich lasse ihnen den Hund bringen. Zufrieden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht so ganz. Wir beide sollten den Hund selbst zurückbringen«, sagte ich. »Ich finde es komisch, dass ein Hund um diese Zeit frei herumläuft. Ist die Familie zu Hause?«
    Â»Sieht nicht so aus. Es brennt kein Licht. Kommen Sie, Alex. Herrgott, das ist sinnlos. Sie klammern sich an einen Strohhalm. Pasha Sorokin ist weg.«
    Â»Fahren wir. Holen Sie den Hund«, sagte ich. »Wir fahren zum Haus der Davis’.«

105
    Wir machten uns mit dem braun-weißen Cockerspaniel gerade auf den Weg zum Haus der Davis’, als eine Meldung über Funk reinkam. »Zwei verdächtig aussehende Männer. Bewegen sich in Richtung Las Olas Boulevard. Sie haben uns entdeckt! Wir nehmen die Verfolgung auf .«
    Wir waren nur wenige Blocks vom Geschäftsviertel entfernt, und nach ein paar Minuten waren wir dort. Der
Cockerspaniel bellte auf dem Rücksitz. Streifenwagen der Polizei von Fort Lauderdale und FBI-Fahrzeuge hatte einen engen Ring um das Modegeschäft Gap gezogen. Weitere Streifenwagen trafen ein. Sirenen heulten durch die Nacht. Die Straße war sehr belebt, und die Polizei hatte Mühe, die Menge zurückzudrängen.
    Mahoney fuhr zur Absperrung. Wir ließen für den Hund das Fenster einen Spalt offen. Dann lief ich mit Mahoney zum Geschäft. Wir trugen Schutzwesten und hielten unsere Waffen schussbereit.
    Das Geschäft war hell erleuchtet. Ich sah die Menschen darin. Aber nicht den Wolf. Auch nicht den Leibwächter.
    Â»Wir glauben, dass er es ist«, teilte uns ein Agent vor dem Geschäft mit.
    Â»Wie viele da drin sind bewaffnet?«, fragte ich.
    Â»Wir haben zwei gezählt. Könnten aber mehr sein. Es herrscht ein ziemliches Durcheinander.«
    Â»Ja, sieht so aus. Scheiße«, sagte Mahoney.
    Während der nächsten Minuten ereignete sich nichts, was uns weitergeholfen hätte. Es kamen nur noch mehr Streifenwagen zum Tatort. Dann auch eine bis an die Zähne bewaffnete SWAT-Einheit. Und jemand, der mit den Geiselnehmern verhandeln sollte. Zwei Hubschrauber kreisten über dem Gap und den umliegenden Geschäften.
    Â»Keiner geht da drin an das verdammte Telefon«, meldete der Vermittler. »Es klingelt nur.«
    Mahoney blickte mich fragend an. Ich zuckte mit den Schultern. »Wir wissen nicht einmal genau, ob die beiden, die wir suchen, da drin sind.«
    Der Vermittler griff zum Megaphon. »Hier spricht die Polizei von Fort Lauderdale. Kommen Sie heraus. Wir werden nicht verhandeln. Kommen Sie mit erhobenen Händen raus. Wer immer dort drin ist, rauskommen!«

    Das schien mir die

Weitere Kostenlose Bücher