Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Titel: Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens , Helke Böttger
Vom Netzwerk:
tropfte. Einer der Umstehenden telefonierte.
    »Kennen Sie sich mit Hundebissen aus?«, rief mir Max entgegen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, keine Ahnung.«
    »Dann warten wir, bis der Krankenwagen eingetroffen ist. Ich bleibe bei Ihnen, wenn Sie das möchten«, sagte Max dem Mädel, das verheult auf dem Boden lag und offensichtlich nicht in der Lage war, aufzustehen.
    »Vielleicht sollte man einen Druckverband anlegen, um die Blutung zu stillen«, riet ich, während ich zu ihnen trat.
    Max nickte. »Gute Idee.« Er zog sein T-Shirt aus und riss einen Streifen davon ab, um ihn als Verband zu benutzen. Den wickelte er fest um ihren Unterschenkel knapp oberhalb der Bisswunde. Die sah bei näherer Betrachtung wirklich nicht gut aus. Obwohl ich zugeben muss, dass ich Mühe hatte, mich auf das Bein der Verletzten zu konzentrieren. Denn der nackte Oberkörper von Max zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Der Mann sah überhaupt nicht wie ein langweiliger Zahlenwurm aus, sondern wie aus einem Katalog entsprungen. Ein durchtrainierter Oberkörper samt Waschbrettbauch nahm mich gefangen.
    »Was wissen Sie noch?«, fragte er.
    »Worüber?«, antwortete ich irritiert und löste mich von dem Anblick.
    »Von Verletzungen.«
    »Das war’s schon.« Ich zuckte mit den Schultern.
    »Schade.«
    Das Mädchen wischte sich die Tränen weg, die unentwegt rollten. Max nahm ihre Hand und drückte sie. »Keine Angst. Der Arzt ist gleich hier«, sagte er leise.
    Sie nickte dankbar.
    Ich wollte mich eigentlich abwenden, um nach Hause zu gehen, aber ich konnte nicht. In der Ferne hörte ich die Sirene des Notarztwagens.
    »Sie kommen«, sagte ich, um das Mädchen zu trösten.
    Obwohl sie erleichtert schien, rollten noch ein paar Tränen ihre Wangen hinunter. Max hielt die ganze Zeit ihre Hand und ließ sie erst los, als das Mädel im Krankenwagen verstaut und in professionellen Händen war.
    »Ihr T-Shirt ist hinüber«, sagte ich, als er auf mich zukam.
    Er sah an sich herunter und nickte lächelnd. »Ein bisschen Schwund ist überall.«
    »Das war sehr nett von Ihnen«, brachte ich über die Lippen, obwohl es mir nicht leicht fiel.
    »Dabei bin ich doch selbst so ein bissiger Bluthund«, konterte er schmunzelnd.
    Ich knurrte nur als Erwiderung. Doch er schien das als etwas Freundliches aufgefasst zu haben, denn er sah auf seine Uhr. »Wir haben noch Zeit, bis der Arbeitstag beginnt. Was halten Sie von einer Tasse Kaffee?«
    Ich überlegte einen Moment. So wie ich mich fühlte, konnte ich einen Kaffee gut gebrauchen. Allerdings wollte ich den nur ungern mit Max einnehmen. Auf der anderen Seite wäre es nicht gerade nett, ihn einfach so abzuwimmeln, nachdem er gerade bewiesen hatte, dass er ein mitfühlender Zeitgenosse sein konnte.
    »Okay«, stimmte ich schließlich zu. »Nur einen Kaffee.«
    Wir setzten uns in ein Café nicht weit vom See entfernt, das sich auf die Bewirtung der frühen Jogger spezialisiert und verschiedene Frühstücksvarianten im Angebot hatte. Ich wählte tatsächlich nur einen Latte Macchiato, während Max auch zu einem Croissant griff.
    »Sie sehen aus, als würden Sie viel Sport machen.« Ich konnte mir eine Bemerkung über seinen nackten Oberkörper nicht verkneifen.
    »Ich laufe und boxe, und hin und wieder trainiere ich auch etwas Karate.«
    »Wow, dass Sie in der Zwischenzeit noch Zeit zum Arbeiten finden, ist erstaunlich.«
    Ich wollte eigentlich witzig klingen, es kam jedoch eher spitz herüber. Er bemerkte es und zuckte ein wenig zusammen, gab sich jedoch Mühe, es nicht zu zeigen.
    »Ich brauche dafür weniger Schlaf«, erwiderte er und lächelte tapfer.
    »Das sieht man Ihnen gar nicht an«, sagte ich, um damit meine Gemeinheit von eben wieder gutzumachen.
    »Ich kenne einen guten Schönheitschirurgen.«
    Bei dieser Bemerkung konnte ich nicht anders, ich musste lächeln.
    Er sah es und nickte erleichtert. »Wenn jemand ihn nicht braucht, dann sind Sie das.«
    »Heute könnte er mir nicht helfen«, konterte ich und dachte an das Spiegelbild, das mich nach dem Aufstehen angesehen hatte. Da hätte ein wahrer Meister ans Werk gehen müssen und wäre vermutlich trotzdem gescheitert.
    »Das finde ich nicht. Sie sehen immer wunderschön aus.«
    »Vielen Dank für die Blumen, und an jedem anderen Tag hätte ich es Ihnen vielleicht geglaubt, heute jedoch garantiert nicht.«
    »Was gibt es denn heute so Besonderes?«
    »Nichts.« Ich winkte ab. Fehlte noch, dass ich ihm von meinem Date mit Tim

Weitere Kostenlose Bücher