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Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Titel: Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens , Helke Böttger
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Mist. Er sah es nicht richtig und konnte deshalb auch nicht feststellen, wie umwerfend ich darin wirkte.
    »Hauptsache, du kannst mich erkennen.«
    »Oh ja«, lächelte er. »Dich werde ich überall erkennen.« Sein Blick strich so sanft über mein Gesicht und blieb dann an meinen Augen hängen, dass ich mich fast an meinem Martini verschluckte. Ich stellte das Glas ab, ohne meinen Blick von ihm abzuwenden.
    »Und du siehst auch in dem grauen Kleid atemberaubend aus«, fügte er hinzu.
    Ich lachte und brach den Blickkontakt ab. Mein Herz raste. »Keine graue Maus?«
    »Nein, alles andere als eine graue Maus.« Er legte seine Hand auf die meine, die locker auf dem Tisch ruhte. »Ich weiß gar nicht, wieso ich dich nicht gesucht habe. Ich merke jetzt erst, wie sehr ich dich vermisst habe.«
    »Weil du mich im Knast nicht gefunden hättest«, erwiderte ich mit munterer Stimme, um ein Zittern zu verbergen, das sich dazwischenschleichen wollte.
    »Nach deiner Entlassung hätte ich dich finden können. An der Uni möglicherweise. Vielleicht wäre ich dann schon lange fertig mit meinem Studium.«
    »Vielleicht hättest du auch nicht geheiratet.«
    »Oder ich wäre mit dir verheiratet.«
    Ich lachte, obwohl ich das überhaupt nicht witzig fand. Davon hatte ich früher viel zu oft und zu lange geträumt. Zum Glück blieb mir eine Antwort erspart, denn in diesem Moment erschien der Kellner mit unserem Essen.
     
    Während des Essens plauderten wir nur über Oberflächliches: die Show, Tims Biologieprofessor und die Stadt, die unter uns langsam zur Ruhe kam. Die roten Rücklichter der Autos zogen sich wie glühende Linien die Straßen entlang, die weißen Punkte der Scheinwerfer tanzten ihnen wie Glühwürmchen entgegen. Immer mehr Lichter leuchteten in der Dämmerung auf, bunte Neonreklamen erhellten ganze Häuserfronten. Wie eine Glaskugel spannte sich das Licht über die Stadt und ließ kaum einen Blick auf den Nachthimmel zu.
    Wir bezahlten und beschlossen, eine Etage höher in die Bar zu gehen, wo wir uns eng nebeneinander auf eine Couch setzten.
    »Weißt du noch, als wir deiner Mutter erzählt haben, dass wir durchbrennen wollen?«
    Ich nickte. Natürlich wusste ich das noch. »Ich war zehn, du elf. Sie hat darüber nur gelacht.«
    »Und weißt du noch, als wir deinem Nachbarn das Moped geklaut hatten, um an den See zu fahren?«
    Auch daran erinnerte ich mich. Mir war jeder Moment, den ich mit Tim je erlebt hatte, gegenwärtig. Die Monate im Jugendknast ließen zu viel Zeit für Erinnerungen, so dass sie sich für immer in meinem Gedächtnis einbrannten.
    »Er hat geflucht, als wir es zurückbrachten, mir aber trotzdem eine Flasche Wodka geschenkt.«
    Tim lachte. »Und wir haben sie zusammen im Keller ausgetrunken. Danach hast du mich geküsst.«
    »Was?«, fuhr ich auf. »Du hast geschlafen! Du konntest es nicht merken.«
    »Doch, ich habe es gemerkt. Aber ich war zu perplex, um zu reagieren.«
    Ich konnte fühlen, wie ich errötete. Jetzt, fünfzehn Jahre später. »Oh Mann, wenn ich das damals gewusst hätte, wäre ich im Boden versunken.«
    »Dann sei froh, dass ich dir diese Schmach erspart habe.«
    Ich nickte. »Du warst schon immer ein echter Gentleman.«
    Er rückte näher zu mir. Seine Schulter berührte die meine. Ich sah in seine blauen Augen, in denen der Schalk blitzte. »Wenn ich keiner gewesen wäre, hätte ich dich bestimmt zurückgeküsst.«
    »Ehrlich? Hättest du?« Ich hielt den Atem an, als ich auf seine Antwort wartete. Doch sie kam nicht. Denn in diesem Moment baute sich ein Mann neben uns auf und blickte erstaunt auf uns herab.
    »Hallo Emma! Du hier? Und mit einem unserer Protagonisten?«
    Ich sprang auf. Daniel musterte mich verblüfft, neben ihm stand ein Verantwortlicher vom Sender, dessen Name mir entfallen war, und ein Mann, den ich nicht kannte. »Hi Daniel«, stotterte ich. »Wir…ich… Herr Schoenemann und ich sind uns zufällig begegnet und ich dachte, ich erkläre ihm, warum der Sender freundlicherweise alle Auslagen seine Trennung betreffend zahlen will. Deshalb sind wir hier.«
    Tim schraubte sich ebenfalls aus seinem Sitz und trat Daniel gegenüber. »Das ist wahr. Frau Abendroth war so freundlich, mich davon zu unterrichten.«
    Daniel schluckte die Geschichte nicht so ohne Weiteres. »Ihr sitzt so da, als würdet ihr euch schon länger kennen.«
    »Das täuscht«, erwiderte ich schnell. »Wir kennen uns nicht.« Zum Beweis trat ich einen Schritt zur Seite.
    Tim spielte mit. »Nie

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