Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Titel: Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens , Helke Böttger
Vom Netzwerk:
Können Sie es wenigstens ein bisschen erläutern? Oder können Sie das, Frederic?«
    Frederic schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß es nicht. Ich habe den Knopf nur gedrückt, weil ich nicht wollte, dass sie es zuerst tut.«
    »Typisch!«, lachte Antonia auf. »Er hat keine Ahnung, aber gönnt mir nicht, etwas sagen zu dürfen.«
    Nikita lächelte besänftigend. »Aber mal ehrlich, Antonia, so richtig wissen Sie es doch auch nicht, und Sie haben trotzdem gedrückt.«
    »Immerhin habe ich wenigstens so getan, als wüsste ich etwas darüber«, verteidigte sich Antonia.
    »Das kann ich aber nicht gelten lassen. Daher dürfen auch Sie die nächste Kategorie nicht selbst wählen. Und wir kommen wieder zu Dorothea und Georg.«
    Sie lief zurück zu den beiden Alten, die noch immer Händchen haltend in ihren Sesseln saßen.
    »Sie hatten die Kategorie ›Heimliche Signale in der Liebe‹ gewählt. Also, hier kommt Ihre Frage: Wenn ein Partner den anderen häufig berührt, dann bedeutet das a: Ihm oder ihr ist kalt, b: Sie oder er will den anderen auf etwas aufmerksam machen oder c: Sie oder er kann die Finger nicht vom anderen lassen und will ihm nahe sein.«
    Georg drückte den Knopf und strahlte, weil er dieses Mal schneller war als seine Frau.
    »C«, antwortete er und sah glücklich zu Doro. Doch Doro rührte sich nicht. Ihr Kopf lehnte ruhig im Sessel, ihre Augen waren geschlossen.
    »Das ist richtig«, freute sich Nikita.
    Doch Georg achtete nicht auf sie. Er lehnte sich zu seiner Frau, die sich noch immer nicht gerührt hatte.
    »Doro?«, fragte er. Er drückte ihre Hand, die leblos in der seinen lag. Sie erwiderte seinen Druck nicht. Sie spürte ihn nicht mehr.
    »Doro?«, wiederholte er etwas lauter. Sie reagierte nicht. Sie hörte ihn nicht mehr.
    »Doro!«, schrie Georg. Sie antwortete nicht. Sie war für immer verstummt.
     
    Werbepause.
     

KAPITEL 9
     
        Wir sind sterblich, wo wir lieblos sind, unsterblich, wo wir lieben.
        Karl Jaspers 
     
     
    »Das ist ein Desaster«, klagte Daniel und drehte den Kugelschreiber unruhig in seinen Händen hin und her. »Wir haben Anweisung vom Sender bekommen, wegen der Toten die nächste Show erst einmal auf Eis zu legen.«
    »Was bedeutet das?«, wollte Max wissen. Er stand an der Wand des Konferenzraumes, der heute noch enger schien als sonst. Sogar der Hausmeister war gekommen, um an der Besprechung teilzunehmen.
    »Das bedeutet, dass die Show vielleicht kein Ende haben wird. Dass jetzt Schluss ist.« Daniel klang gereizt.
    »Aber das wäre unfair den Zuschauern gegenüber«, meinte Nikita. Sie meinte vermutlich »mir« und ersetzte es durch »den Zuschauern«, damit es niemandem auffiel. Sie war nicht so einfach bereit, ihren Platz im Scheinwerferlicht aufzugeben.
    »Wir sollten uns einen Plan B einfallen lassen«, schlug Max vor.
    »Was für ein Plan B? Ein ›Best of‹ vielleicht?« Daniel klang, als wolle er sich gleich übergeben.
    »Wir sollten die alte Frau ehren und ihrem Mann etwas Respekt erweisen, indem wir nicht so einfach weitermachen wie bisher«, sagte ich. Alle Blicke ruhten auf mir, ein paar Köpfe nickten zustimmend, die meisten jedoch drehten sich sofort wieder in Richtung Daniel.
    »Der Todesfall ist sehr bedauerlich«, sagte mein Boss, »aber in dem Alter ist ein plötzliches Ableben kein unerwartetes, tragisches Ereignis. Wir können sie auch ehren, indem wir in der nächsten Sendung eine Schweigeminute für sie einlegen.«
    »Aber vielleicht sind wir auch verantwortlich für ihren Tod«, gab ich zu bedenken. »Vielleicht war der Stress mit der plötzlich aufgetauchten Geliebten und dem Sohn einfach zu viel für sie.« Ich hatte seit der Ausstrahlung ein schlechtes Gewissen. Möglicherweise waren wir schuld an Doros Tod und am Unglück ihres armen alten Ehemannes, der nun Witwer war.
    »Ja«, fuhr mich Daniel an. »Vielleicht ist ihr auch das Scheinwerferlicht nicht bekommen oder sie hatte schon seit Jahren Krebs und keiner hat‘s gewusst. Vielleicht sollten wir das nächste Mal bei den Kandidaten Gesundheitschecks durchführen lassen, bevor wir sie annehmen.« Er warf den Kugelschreiber genervt auf den Tisch.
    »Wir müssen dem Mann unbedingt ein wenig Respekt erweisen.« Ich ließ nicht locker.
    »Wir sollten ihm zumindest einen Kranz oder Blumen schicken«, warf Max ein.
    Daniel sah mich mit amüsiertem Ausdruck an. »Wir haben die Show gestern kurzerhand umgebaut und nach ein paar emotionalen Worten abgebrochen. Das muss doch

Weitere Kostenlose Bücher