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Vor Nackedeis wird gewarnt

Vor Nackedeis wird gewarnt

Titel: Vor Nackedeis wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Charles
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erklärt, und sie sind einfach begeistert.«
    Lord Caversham senkte seine Augenlider, tat einen tiefen Atemzug und äußerte dann kurz und präzise seine Meinung über das Festkomitee, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu wiederholen.
    Donald nickte düster.
    Er sagte traurig: »Ich habe nicht erwartet, daß Sie gerade glücklich sein würden. Dieser höllische Schauspieler hat den guten Richard direkt aus Colettes Bewußtsein vertrieben. Er hat das Mädchen direkt verhext. Ich persönlich weiß zwar nicht, was Dick an ihr findet, aber offensichtlich hängt er sehr an ihr, und ich wünsche mir wirklich, ich könnte helfen. Ich bin - hm, wie man so sagt - zur Zeit sehr glücklich, aber ich meine, ich kann mich gar nicht so richtig mit diesen Dingen befassen, solange ich Zusehen muß, wie Dick so daneben hängt.«
    Lord Caversham nickte: »Das ist natürlich alles furchtbar traurig. Aber Dick muß sich eine eigene Freundin anlachen. Wenn es ihm gelingt, in das Parlament zu kommen, dann muß er auch dazu fähig sein, diesem Schauspieler die Suppe gründlich zu versalzen. Das alles ist einzig und allein Richards Problem, und ich würde nicht gerade viel von ihm halten, wenn er das Ganze nicht allein durchstehen könnte. Ich glaube, er schafft es, ob er siegt oder unten liegt, das steht auf einem anderen Blatt.«
    »Ich persönlich hätte nichts dagegen«, meinte Donald, der seinen Freund besonders schätzte, »wenn ich wüßte, daß Redfern 'sich für Colette aufrichtig interessiert. Aber daran glaube ich nicht. Sie ist ganz einfach ein attraktiver Hintergrund für solche Fotos, die so besonders regelmäßig in der Presse erscheinen.«
    Lord Caversham entschied: »Bestätigen Sie die Entscheidung des Komitees und treffen Sie alle erforderlichen Vorbereitungen, daß unser berühmter Gast die Annehmlichkeiten hat, die ihm zustehen. Denken Sie daran: lassen Sie sich in Geschäften nie, nie, nie von Gefühlen lenken!«

    Der Tag des Sommerfestes begann sonnig und heiter, und Adele ging mit Andy und Colette in die Stadt, um den Festzug zu sehen. Das Volk jubelte, und die Clowns brachten jedermann mit ihren Späßen zum Lachen. Die Charltons winkten und schrien, als Bernies Gruppe erschien. Bernie hatte sehr hart gearbeitet, und das Ergebnis dieser Arbeit war ein riesiger, feuriger Drache mit fast achtunddreißig Beinen. Bernie stand in dem Kopf des Drachens, seine Klasse stellte die Beine. Er führte die Gruppe an, während er durch die Nüstern des Drachenkopfes stoßweise Rauch jagte. Auch die Augen rollte er, und ab und zu streckte er die riesige Drachenzunge heraus.
    Es handelte sich um einen Drachen, der sich sehr echt bewegte, ab und zu nach den Menschen am Straßenrand schnappte und den Schwanz bewegte - und das alles vor einem aufgeregten, frohen Publikum, das mit dem nötigen Applaus nicht geizte. Der
    Festzug drehte schließlich und durchquerte noch einmal ganz Dymstable, um sich dann aufzulösen.
    Die Sommerkönigin lächelte graziös, während der Musikzug der Pfadfinder fröhlich trompetete. Der Zug wendete beim Glebe Way, dort wendeten auch die jungen Konservativen, die alten Zuverlässigen, die Pfadfinder, die Sommerkönigin und alle am Festzug Beteiligten mit einer Ausnahme.
    Der Drache näherte sich dem Wendepunkt sehr zügig, drehte dann aber nicht, sondern sauste in eine falsche Straße hinein.
    Die Augen, die Bernie so wirksam hatte rollen lassen, schauten plötzlich gar nicht mehr so sanft und zufriedenstellend, wenn es darum ging, in die richtige Richtung zu kommen. Aber Bernie war immer ein sehr vertrauensvoller Mensch gewesen, und schließlich führte er ja den Drachen und seine Gruppe.
    Der Drachenschwanz merkte, was los war, und versuchte krampfhaft, diesen Navigationsfehler zu korrigieren. Das Ergebnis war ein starkes Geräusch in der Mitte des riesigen Tieres, und die eine Hälfte des Drachens schloß sich dem Festzug wieder an, während die andere blind auf das Shepherd Hotel zumarschierte.
    Zu dieser Stunde hielt sich Mr. Elias Crundell in der Hotelbar auf.
    Er hatte getrunken, nicht vernünftig, sondern wie immer viel zu viel. Unsicher trat er auf die Straße, lehnte sich gegen eine freundliche Mauer, schüttelte seinen sich drehenden Kopf und schaute gerade zur rechten Zeit auf, um in die rollenden Augen eines Drachens zu blicken, der Feuer spie.
    »Haaaaaaaaaaaa«, heulte Mr. Crundell auf und ergriff die Flucht.

    In den meisten Häusern in Dymstable waren die Kostüme für den

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