Vor Playboys wird gewarnt
ließ sich vor ihr in die Knie sinken. Dann öffnete er das kleine grüne Samtkästchen, das er in der Hand verborgen hatte, und ein Ring mit einem wunderschönen Smaragd und vielen Diamanten funkelte Lucille an.
„Ich weiß, es ist eigentlich zu früh", begann er, und seine Miene wirkte irgendwie gequält, „und ich riskiere es, zurückgewiesen zu werden. Aber ich halte es nicht mehr aus, Lucille. Ich liebe dich zu sehr und weiß, dass du mich auch liebst. Willst du mich heiraten? Mit der Hochzeit können wir ja noch etwas warten, wenn du Zeit brauchst. Auf dich würde ich ewig warten."
Lucille konnte es nicht fassen. Eine riesige, stürmische Freude breitete sich in ihr aus, und ihr stiegen Tränen in die Augen.
„O Valentino..."
„Hoffentlich weinst du vor lauter Glück", sagte er rau. „Heißt das, du willst mich heiraten?"
„Ja", erwiderte sie leise und hatte das Gefühl, vor lauter Glück zu ersticken.
Er stand auf und strahlte übers ganze Gesicht. „Ja!" rief er fröhlich aus.
„Du hast Ja gesagt!"
„Ja", wiederholte sie lächelnd.
„Gefällt dir der Ring, den ich für dich ausgesucht habe? Ich finde, er hat dieselbe Farbe wie deine wunderschönen Augen."
„Er ist großartig. Hoffentlich passt er."
„Das hoffe ich auch. Ich habe deine Finger immer wieder betrachtet und glaube, sie sind so ähnlich wie Angies. Deshalb habe ich sie zum Probieren mitgenommen." Er steckte ihr den Ring an den Finger und seufzte erleichtert.
Er passte perfekt. „Übrigens, ich soll dir von Angie ausrichten, du solltest es nicht wagen, Nein zu sagen."
Lucille verdrehte theatralisch die Augen. „Deine Schwester ist zum Fürchten. Der arme Raoul."
„Der arme Raoul bekommt von ihr, was er braucht. Das wird man heute Abend deutlich spüren, wenn sie den Tango tanzen. Aber ich bezweifle, dass die beiden sich wirklich lieben. Angie ist wie unsere Mutter, temperamentvoll und spontan. Ihre Begeisterung hält nie lange an. Für Familie und Kinder interessiert sie sich nicht, sondern nur für ihre Karriere."
„Und du, Valentino?" fragte Lucille, weil er das Thema selbst angeschnitten hatte. „Möchtest du Kinder haben?"
Er stöhnte auf. „Die Frage habe ich befürchtet, und ich habe Angst, die falsche Antwort zu geben. Lass es mich so ausdrücken: Ich möchte das, was du willst. Mir ist klar, dass du nach dem Verlust deines Babys traumatisiert bist, und ich könnte verstehen, wenn du nie wieder schwanger werden möchtest."
„Valentino, willst du Kinder haben?" wiederholte sie energisch.
„Ja, natürlich. Ich wäre glücklich, mit dir Kinder zu bekommen."
„Mehrere? Ich bin beinah schon einunddreißig."
„Dann sollten wir keine Zeit mehr verschwenden und bald heiraten, oder?"
„Valentino Seymour, du bist der wunderbarste Mann der ganzen Welt, und ich liebe dich wie wahnsinnig. Aber ich will nichts überstürzen, sondern mindestens sechs Monate voller sündhaft herrlichem Sex und voller sinnlichem Vergnügen mit dir verbringen, ehe ich heirate und Kinder bekomme. Danach können wir mit der Produktion beginnen."
„Darauf sollten wir anstoßen." Er nahm die Sektkelche in die Hand und reichte ihr einen. „Auf meine wunderbare Verlobte!" Die Gläser klangen. „Und auf die zukünftige Mutter von mindestens zwei kleinen Seymours."
„Auf meinen wunderbaren Verlobten", sagte Lucille. „Auf den Mann, der mir den Glauben an die Liebe und an Männer zurückgegeben hat. Du wirst ein guter Vater sein, beinah so gut wie als Liebhaber."
Er blickte sie liebevoll an. „Hoffentlich denkst du das in dreißig Jahren auch noch."
„Meinst du, wir würden in dreißig Jahren immer noch so verrückten Sex hoben?" fragte sie scherzhaft.
„Wie das mit dir ist, weiß ich nicht, aber ich habe kräftige Gene", antwortete er.
Lucille dachte sogleich an Max, der mit seinen über sechzig Jahren noch keine Ermüdungserscheinungen hatte. „Wie wahr! Dann sorg dafür, dass du deine Kraft nicht an andere Frauen verschwendest."
„Nur du wirst davon profitieren, das verspreche ich dir."
In dem Moment läutete es.
„Das ist sicher der Fahrer mit dem Wagen, den ich bestellt habe", vermutete Valentino. „Komm, lass uns gehen."
Als wenige Minuten später die weiße Limousine vor dem Kasino vorfuhr, waren natürlich die Reporter und Journalisten auch schon da. Kurz vor Valentino und Lucille waren Max im weißen Dinnerjacket und Erica in einem schwarzen, mit Perlen verzierten Outfit eingetroffen.
Erica verzog keine Miene,
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